Lichtverschmutzung Keine Sterne in Sicht vor lauter Licht

Von: Franziska Konitzer

Stand: 11.10.2021

Schon gewusst? Zu viel künstliches Licht nimmt uns die Sicht auf die Steme. Ein Drittel aller Menschen kann die Milchstraße nicht mehr sehen!

Stadtansicht vom Maintower in der Daemmerung, Deutschland, Hessen, Frankfurt am Main. | Bild: picture-alliance/dpa

Erleuchteter Nachthimmel? Die Milchstraße verschwindet

Seit dem 19. Jahrhundert macht die Menschheit die Nacht zum Tag: Astronomen waren wohl die ersten, für die das künstliche Licht auf der Erde ein Ärgernis darstellte. Es versperrte ihnen den ungestörten Blick auf den dunklen Nachthimmel. Konnten sie früher ihre Observatorien nahe von Städten errichten, haben sie sich inzwischen an die abgelegensten Orte der Erde geflüchtet. Doch auch für Hobby-Sternengucker bleibt die Lichtverschmutzung nicht ohne Folgen: Die Milchstraße verschwindet. Laut einem 2016 erschienenen Weltatlas der Lichtverschmutzung kann ein Drittel aller Menschen auf der Erde die Milchstraße nicht mehr sehen. Dies betrifft auch 60 Prozent aller Europäerinnen und Europäer. 99 Prozent aller in Europa ansässigen Menschen leben unter einem lichtverschmutzten Nachthimmel.

Die Initiative gegen Lichtverschmutzung "Dark Sky" engagiert sich für die Einrichtung von Sternenparks, das sind Gebiete mit einer außergewöhnlichen Nachtlandschaft, die besonders dunkel sind, bei der die Beleuchtung schonend eingesetzt wird. Auch in Deutschland gibt es geschützte Regionen, zum Beispiel im Westhavelland oder in der Eifel.