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Allergien und Unverträglichkeiten Verhaltenstipps für den Alltag

Die meisten Nahrungsmittelallergien oder -unverträglichkeiten können noch nicht geheilt werden. Aber es gibt Strategien, wie ihr damit umgehen und Beschwerden verhindern könnt - auch ohne Lebensmittel ganz vermeiden zu müssen.

Stand: 15.05.2024

Bestimmte Allergene in Nahrungsmitteln werden durch Kochen, Zerkleinern oder Säuern zerstört, das trifft vor allem auf Obst- und Gemüsesorten zu. Wenn ihr beispielsweise keine frischen Karotten vertragt, dann könnte ein Eintopf oder Möhrenkuchen eine bekömmliche Alternative sein. Wichtig ist, dass die Zutat weiterverarbeitet wird.

Bei Nussallergien hilft nur Verzicht

Bei anderen Lebensmitteln wie Nüssen oder tierischen Produkten verändern sich beim Kochen die Allergene hingegen nicht oder nur unwesentlich. Hier hilft leider nur Verzicht. Außerdem müsst ihr darauf achten, ob sich das Lebensmittel in verarbeiteten Nahrungsmitteln versteckt. Oft ist das bei Nüssen, Eiern, Getreide, Milch, Soja und Sellerie der Fall.

Die 14 kennzeichnungspflichtigen Allergene

  • Weizen und daraus hergestellte Erzeugnisse
  • Krebstiere und Krebstiererzeugnisse
  • Eier und Eierzeugnisse
  • Fisch und Fischerzeugnisse
  • Erdnüsse und Erdnusserzeugnisse
  • Soja und Sojaerzeugnisse
  • Milch und Milcherzeugnisse
  • Sellerie und Sellerieerzeugnisse
  • Senf und Senferzeugnisse
  • Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse
  • Lupinen und Lupinenerzeugnisse
  • Weichtiere und daraus hergestellte Erzeugnisse
  • Schwefeldioxide und Sulfite
  • Nüsse (Haselnuss, Walnuss, Cashewnuss, Pecannuss, Paranuss, Macadamianuss, Pistazie und Mandel) sowie daraus hergestellte Erzeugnisse

Kantine und Restaurant: Antihistaminika und bei starken Allergien Notfallset mitnehmen

Ob private Einladung oder Lunchbuffet: Nicht immer sind alle Inhaltsstoffe sofort ersichtlich.

Seit 2014 müssen Restaurantbetreiber einige Allergene und Zusatzstoffe auf ihren Speisekarten kennzeichnen. Trotzdem ist nicht auszuschließen, dass eine bestehende Allergie ausgelöst wird. Für Notfälle sollten Allergiker immer ein Notfallset dabei haben. Sogenannte Antihistaminika oder Kortisontabletten etwa können leichtere Beschwerden wie Juckreiz oder Kopfschmerzen lindern. Bei sehr starken Reaktionen helfen Spritzen mit Adrenalin. Ein Notfallset mit Medikamenten und ein Allergiepass können bei potenziell lebensgefährlichen Allergien Leben retten. Als Allergiker solltet ihr nie ohne aus dem Haus gehen.

Hyposensibilisierung ist nur bei manchen Allergien hilfreich

Eine Wespengift-Allergie lässt sich mit einer Hyposensibilisierung gut behandeln.

Die einzige Therapie, mit der nicht die Symptome, sondern die Ursache der Allergie bekämpft wird, ist die bei Heuschnupfen häufig angewandte Hyposensibilisierung. Dabei soll sich der Körper langsam an die Allergene gewöhnen und unempfindlich dagegen werden. Über mehrere Jahre werden ihm deshalb vom Arzt Allergene in steigender Konzentration in den Oberarm gespritzt. Aussicht auf Erfolg hat diese Behandlung bei Nahrungsmittelallergien meist dann, wenn der Patient nur auf wenige Lebensmittel allergisch ist. Pseudoallergien lassen sich mit dieser Therapieform nicht behandeln. Pseudoallergien sind Unverträglichkeitsreaktionen, die von den Symptomen her stark an Allergien erinnern, bei denen jedoch keine Immunreaktion des Körpers nachgewiesen werden kann. Bestimmte Arzneimittel etwa können solche Pseudoallergien auslösen.

Sendungen über Nahrungsmittelallergien und Intoleranzen


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