Himmlische Koordinaten Die Position der Sterne vermessen
Für Seefahrer war es überlebenswichtig, für euch ist es in jedem Fall sehr hilfreich beim Sternegucken: die Positons-Bestimmung eines Sterns oder Planeten. Gar nicht so kompliziert, wenn ihr ein bisschen im Kreis denkt.
Wenn ihr den nördlichen und südlichen Himmelspol sowie Himmelsäquator kennt, könnt ihr von einem Stern zumindest sagen, ob er sich nördlich oder südlich des Himmelsäquators befindet oder in der Nähe einer der Pole. Das ist noch reichlich ungenau.
Ihr braucht ein System, mit dem ihr beschreiben könnt, wie weit ein Objekt vom Himmelsäquator entfernt ist. Und in welcher Richtung es zu finden ist - bei aller Drehung am Himmel.
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Einmal im Kreis - 360 Grad
Entfernungen und scheinbare Größen am Firmament werden in Grad gemessen - zum Kugelmodell passend: Einmal um den Himmel herum sind es 360 Grad - ein voller Kreis wie der Himmelsäquator. Der Halbkreis, etwa von Himmelspol zu Himmelspol, misst 180 Grad. Und vom Äquator zu jedem Pol sind es 90 Grad, ein Viertelkreis. Ein Grad wird in 60 Bogenminuten (60') unterteilt, eine Bogenminute in 60 Bogensekunden (60''). So beschreibt man auch den scheinbaren Durchmesser, den ein Objekt am Himmel hat. Sonne und Mond haben beispielsweise beide einen scheinbaren Durchmesser von einem halben Grad (30 Bogenminuten).
Der Mittelpunkt der Erde ist auch der Mittelpunkt des gedachten Kreises bzw. Scheitelpunkt der gemessenen Winkel, der Äquator bildet die Nulllinie. Dieses Beschreibungsmodell heißt "geozentrisches-äquatoriales System", oder in einfacheren Worten: Ein Koordinatensystem mit der Erde als Ausgangspunkt und dem Äquator als Bezugsebene. Und wie bei der Erdkugel gibt es jetzt Längen- und Breitengrade, um einen bestimmten Ort an der Himmelskugel genau zu bezeichnen.