Sternbilder im Frühling Rings um Löwe, Jungfrau und den Bärenhüter
Im Frühling dominiert ein helles Dreieck den Sternenhimmel: Das Frühlingsdreieck wird aus dem jeweils hellsten Stern der drei Sternbilder Bärenhüter, Jungfrau und Löwe gebildet. Auch der Große Bär ist typisch für den Frühling: Er klettert wieder am Himmel hoch.
Im Frühjahr wird euch als erstes der Große Wagen (auch: Großer Bär) auffallen, der jetzt hoch über euch im Zenit steht, während er Herbst und Winter tief am Nordhorizont verbracht hat. Von ihm findet ihr leicht zum Frühlingsdreieck: Verlängert seine Deichsel etwa in Richtung Horizont und ihr stoßt auf einen auffallend hellen Stern:
Arktur im Bärenhüter. Zusammen mit Spica, dem hellsten Stern der Jungfrau, und Regulus im Löwen bildet er ein helles Dreieck. Es ist nicht so auffällig wie das Sommerdreieck oder das Wintersechseck, ihr werdet es aber leicht ausmachen können.
Das Frühlingsdreieck
Frühlingsdreieck
Löwe
Jungfrau
Bärenhüter
Der Löwe (Bild ganz oben) reckt bereits im Januar am frühen Abend seinen Kopf über den Horizont im Osten, doch ist dann erst in den Morgenstunden wirklich gut zu sehen.
Im Frühjahr ist er dagegen schon nach Sonnenuntergang hoch am südlichen Himmel - ein großes, markantes Sternbild. Er kulminiert am 1. März um Mitternacht (MEZ). Das heißt: Am 1. März nimmt der Löwe um Mitternacht seine höchste Position genau im Süden ein und kreuzt damit die Mittagslinie, den Meridian.
Schwieriger wird es schon mit der Jungfrau, die ihm folgt: Den bläulich leuchtenden Stern Spica werdet ihr schnell finden, die ganze Jungfrau ist dagegen schwerer zu erkennen. Doch wenn ihr ein Fernglas oder Teleskop dabei habt, lohnt die Jungfrau ganz besonders: In diesem Sternbild findet ihr viele Galaxien. Die Jungfrau ist dem Löwen um sechs Wochen hinterher, sie kulminiert erst Mitte April. Ihr müsst an Frühlingsabenden daher rund drei Stunden warten, bis sie den Löwen hoch im Süden ablöst. Im Winter taucht sie erst nach Mitternacht am östlichen Horizont auf, doch ab April ist sie bald nach Sonnenuntergang zu sehen.
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Der Bärenhüter kulminiert zwar erst zwei Wochen nach der Jungfrau, ist aber schon vor ihr zu sehen, da er weit über ihr am Himmel steht. Sein orange leuchtender Stern Arktur ist leicht zu finden: Er ist einer der zehn hellsten Sterne unseres Himmels. Er ist ein Roter Riese - ein uralter, aufgeblähter Stern mit gigantischen Ausmaßen aber nur wenig mehr Masse als unsere Sonne.
Rings um das Frühlingsdreieck
Weitere Frühlingsbilder
Haar der Berenike
Krebs
Wasserschlange
Sextant
Becher
Rabe
Waage
Schlange
Nördliche Krone
Herkules
Drache
Kleiner Bär
Großer Bär
Jagdhunde
Kleiner Löwe
Darunter säumt ein riesiges Sternbild den Horizont: Die Wasserschlange kriecht dort entlang, zusammen mit den kleinen Sternbildern Sextant, Becher und Rabe. Die Wasserschlange ist so groß, dass sie sich über ein Viertel des ganzen Horizontkreises schlängelt: Ihr Kopf liegt direkt unter dem unscheinbaren Krebs, der noch zu den Winterbildern gehört. Wenn ihr Kopf am westlichen Horizont angelangt ist, reicht ihr Schwanz noch bis in den Süden. Etwa Mitte März ist sie in ihrer ganzen Länge am besten zu sehen.
Über der Jungfrau findet ihr ein kleines Sternbild, das ebenfalls den Blick durch ein Teleskop lohnt: Im Haar der Berenike sind wieder viele Galaxien zu finden, auch im Jagdhund darüber, knapp unter der Deichsel des Großen Wagens. Anfang April stehen die beiden Bilder um Mitternacht an ihrem höchsten Punkt im Süden. Rechts neben den Jagdhunden seht ihr den Kleinen Löwen, über seinem großen Bruder. Nordwestlich davon steht noch der Luchs, der zu den Winterbildern gehört.
Nördlich des Zenits könnt ihr im Frühjahr den Kleinen Bären gut in Augenschein nehmen, sowie den Drachen, der sich um ihn windet. Beide sind zwar wie der Große Bär zirkumpolare Bilder und daher über Deutschland das ganze Jahr zu sehen, doch jetzt haben sie ihre höchste Position und damit genügend Abstand zum dunstigen Horizont.
Im Osten des Frühlingsdreiecks, gleich links neben dem Bärenhüter, seht ihr ein kleines, aber sehr markantes und hübsches Sternbild: die Nördliche Krone. Mitte Mai erreicht sie um Mitternacht den Meridian und funkelt dann wie eine kleine Diamantenkette hoch vom südlichen Himmel. Unter ihr reckt sich die Schlange ganz gerade nach oben. Am Horizont darunter steht die Waage, die etwas schwieriger zu erkennen ist. Auch sie hat jetzt ihre höchste Position etwa um Mitternacht. Links daneben reckt der Skorpion schon seinen Kopf über den Horizont und kündet vom nahenden Sommer, ebenso Herkules links neben der Nördlichen Krone.
Im Mai verabschiedet sich der Frühling allmählich: Der voreilige Löwe geht schon gegen zwei Uhr wieder im Westen unter. Bis Ende Juli könnet ihr ihn noch in den frühen Abendstunden ausmachen. Die Nördliche Krone und den Bärenhüter findet ihr dagegen nach Sonnenuntergang noch bis in den November - ganz tief im Nordwesten.