ARD alpha Uni Informatik studieren

Von: Christian Wurzer

Stand: 23.03.2022

Computer und Programmieren haben Richard schon mit 5 Jahren fasziniert. Seine Entscheidung, Informatik zu studieren, war deswegen von vornherein klar. Allerdings ist Mathematik im Informatikstudium eine Hürde, die genommen werden muss.

Richard, Informatik Student an der TU Chemnitz  | Bild: picture-alliance/dpa

Zulassung: mit Abitur, Fachabitur oder auch Meistertitel

Für das Informatikstudium an einer Universität oder Technischen Hochschule benötigst du Abitur bzw. Fachabitur. Auch mit einem Meistertitel oder einer einschlägigen beruflichen Qualifikation ist es möglich, Informatik zu studieren.

Da Informatik ein sehr beliebtes Fach ist, haben viele Hochschulen und Universitäten einen Numerus clausus eingeführt. Die Mindestnote schwankt von Jahr zu Jahr. Manche Hochschulen und Universitäten haben auch ein Bewerbungsverfahren mit Eignungstest vorgeschaltet.

Gute Voraussetzungen für ein erfolgreiches Informatikstudium sind spezielle schulische Vorkenntnisse, etwa durch eine Vertiefung in Mathematik oder Informatik, aber keine formale Voraussetzung.

Einige Hochschulen bieten Mathematik-Vorbereitungskurse an, um Studienanfängern den Studienbeginn zu erleichtern.

Informatik studieren - Mathe und Programmiersprachen sind echte Challenges

Studiendauer: 6 bis 10 Semester, je nach angestrebtem Abschluss

Wenn du Informatik studieren willst, musst du dich auf 6 Semester Studium für den Bachelor einstellen.

Weitere zwei bis vier weitere Semester umfasst das Masterstudium. Voraussetzung ist ein Bachelor in Informatik.

Studieninhalte: von Algorithmik bis Wirtschaftsinformatik

Die Studieninhalte in Informatik unterscheiden sich je nach Universität und Hochschule, aber auch dadurch, dass du verschiedene Schwerpunkte wählen kannst. Der Bachelorstudiengang hat aber immer folgende Grundlagenfächer:

  • Mathematik und Statistik
  • Logik für Informatiker:innen
  • Algorithmik und Programmierung
  • Betriebssysteme und Rechnerarchitekturen
  • Datenbanken
  • Softwaretechnik
  • Elektrotechnik und Nachrichtentechnik
  • Hardware
  • Betriebswirtschaftslehre


Später im Studium kannst du dich dann spezialisieren. Das setzt allerdings schon eine gewisse Entscheidung voraus, in welchem Spezialgebiet der Informatik du einmal arbeiten willst. Immer gibt es Basismodule, Vertiefungsmodule und Seminare, die Informatikthemen in einen Kontext stellen.

  • Wirtschaftsinformatik
  • Angewandte Informatik
  • Medizininformatik
  • Bioinformatik
  • Data Science
  • Medieninformatik
  • Navigation und Umweltrobotik


Manche der genannten Fächer werden auch als eigenständige Studiengänge angeboten. Falls du schon vor dem Studium weißt, in welche Richtung du später gehen willst, kannst du gleich einen Fachstudiengang belegen. Wirtschaftsinformatik, Data Science und andere Spezialisierungen werden sowohl im Bachelor als auch im Master angeboten.

Um Praxiserfahrung zu sammeln, kannst du an den meisten Hochschulen und Universitäten nach dem 4. Semester ein Praxissemester einlegen. Das Abschlusssemester steht ganz im Zeichen der Bachelor- bzw. Masterarbeit, die oft auch praktische Teile beinhaltet.

Welche Skills brauchst du?

  • Abstraktionsvermögen
  • Mathematisches Verstehen
  • Komplexes Denken
  • Interesse und Verständnis für formale Methoden
  • Problemlösungsdenken

Berufe für Informatiker:innen

Der Berufseinstig führt oft über ein firmeninternes Traineeprogramm. Hier sind nur einige Bereiche genannt, in denen Informatiker:innen arbeiten.

  • IT-Management
  • Software-Engineering
  • Systemanalyse
  • Projektplanung
  • Prozessautomatisierung
  • Qualitätsmanagement
  • IT-Vertrieb


Nahezu alle Branchen brauchen heute Informatiker:innen, zum Beispiel:

  • IT-Dienstleistungsanbieter
  • Automobilindustrie
  • Medien
  • IT-Consulting
  • Forschung
  • Energiewirtschaft
  • Behörden
  • Maschinenbau
  • Raumfahrt
  • Finanzwesen
  • Medizintechnik
  • Gesundheitswesen
  • Militär- und Geheimdienst

Verdienst

Die Gehälter von Informatikern und Informatikerinnen ohne Spezialisierung liegen zwischen 4500 und 6500 Euro brutto im Moment, je nach Berufserfahrung und Position. Durchschnittlich verdienen Informatiker:innen also rund 5500 Euro brutto im Monat.

Quellen: Bundesagentur für Arbeit

Je nach Branche und Position im Unternehmen sind aber auch höhere Gehälter möglich.

Karriere: Der Bedarf an Informatikern und Informatikerinnen ist enorm.

Kleine und große Unternehmen suchen Leute mit einem Informatikstudium, das gilt sowohl für Informatik als auch für die Bereiche der angewandten Informatik. Schon mit einem Bachelorabschluss hast du gute Chancen, eine Stelle zu finden. Fast alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche sind heute von IT-Systemen durchdrungen. Zudem scheinen Arbeitsplätze im Bereich Informatik relativ krisenfest zu sein und unterliegen kaum konjunkturellen Schwankungen.

Ein Masterabschluss erleichtert den Zugang zu verantwortungsvolleren Aufgaben und damit auch den Aufstieg auf der Karriereleiter.

Informatik studieren bedeutet: mit Mathe jonglieren zu können

Richard, Informatik Student an der TU Chemnitz  | Bild: BR

"Das Schwerste ist das Lernen einer Programmiersprache. Ich empfehle jedem am Anfang des Studiums, sich auf eine Programmiersprache zu spezialisieren und darin richtig gut zu werden. Und an Mathe kommt man beim IT-Studium nicht vorbei. Für mich war die schwerste Prüfung die Matheprüfung. Wenn man eine Prüfung schreibt, dann hat man insgesamt drei Versuche. Und wenn man jetzt Mathe Eins beispielsweise dreimal nicht besteht, darf man nirgendwo in Deutschland mehr Informatik studieren."

Richard, Informatik Student an der TU Chemnitz