ARD alpha Uni Kriminalkommissarin am LKA

Von: Christian Wurzer

Stand: 04.08.2023

Mit kugelsicherer Weste und geladener Waffe im Pistolenholster beginnt Lara oft ihren Dienst. Sie ist Kriminalkommissarin am Landeskriminalamt (LKA) Berlin und hat „Polizei und Sicherheitsmanagement“ studiert. Ihr Job ist es, belastbare Informationen zusammenzutragen, damit die Staatsanwälte und Richter am Ende entscheiden können: Verhaften, oder laufen lassen!

Lara, Kriminalkommissarin am Landeskriminalamt (LKA) Berlin  | Bild: Collage aus: BR und picture-alliance/dpa

Zulassungsvoraussetzungen

Kriminalkommissare und Kriminalkommissarinnen haben wie ihre Kollegen und Kolleginnen von der Schutzpolizei an einer der Polizeihochschulen Polizei- und Sicherheitsmanagement studiert und nach drei Jahren mit dem Bachelor abgeschlossen.

Danach treten sie in den Kriminalpolizeidienst, bzw. in den Schutzpolizeidienst ein, zunächst für drei Jahre als Beamte und Beamtinnen auf Probe. Nach bestandener Probezeit werden die jungen Kommissare und Kommissarinnen zu Beamten, bzw. Beamtin auf Lebenszeit ernannt und in den Kriminalpolizeidienst, bzw. in den Schutzpolizeidienst übernommen.

Verbeamtung Kriminalpolizei oder Schutzpolizei

Die Beamtinnen und Beamte der Kriminalpolizei ermitteln und fahnden nach Täterinnen und Tätern in Mord- und Totschlagsdelikten, bei Sexualstraftaten, Körperverletzung, Rauschgift, Diebstahl, Wirtschaftskriminalität, Computerkriminalität, Fälschung und Betrug oder politisch motivierter Kriminalität.

Die Beamtinnen und Beamten der Schutzpolizei kümmern sich um die öffentliche Sicherheit, die Sicherheit von Veranstaltungen, die Verkehrssicherheit, bearbeiten Unfall- und Strafanzeigen. Als Kommissar:in der Schutzpolizei koordinierst du die dir unterstellten Kollegen im Alltag aber auch bei größeren Polizeioperationen.

Kleiderordnung Was unterscheidet Beamte und Beamtinnen der Schutzpolizei von denen der Kriminalpolizei äußerlich?

Angehörige der Schutzpolizei arbeiten uniformiert, also in Polizeiuniform. Angehörige der Kriminalpolizei treten in der Regel in Zivilkleidung auf. Für besondere Polizeieinsätze legen sie Schutzkleidung an und sind damit als Polizeiangehörige äußerlich erkennbar.

Übrigens: Achte auf deine Tätowierungen!

Wenn du eine Tätowierung trägst, kommt es darauf an, wo du sie hast. Generell werden Tätowierungen toleriert, wenn sie beim Tragen der Uniform – auch mit Kurzarmhemd – nicht sichtbar sind, also z.B. auf dem Rücken oder der Schulter. Eine Überprüfung und Entscheidung über die Tolerierung der Tätowierung erfolgt im Einzelfall durch die Prüfungsstellen bzw. die Einstellungsbehörde.

„Inhaltlich dürfen die Tätowierungen nicht gegen die Grundsätze der freiheitlichen demokratischen Grundordnung verstoßen sowie keine sexuellen, diskriminierenden, gewaltverherrlichenden oder ähnliche Motive darstellen. Bei undefinierbaren Schriftzeichen hat die/der Tätowierte eine Erklärung zur Bedeutung dieser Schriftzeichen abzugeben.“

Quelle: Bayerische Polizei

Welche Skills brauchst du als Kommissar:in bei der Kriminalpolizei, aber auch bei der Schutzpolizei?

  • Selbstbewusstsein
  • Körperliche Fitness
  • Psychische Belastbarkeit (Es gibt auch Situationen, in denen du mit Toten und Verletzten umgehen musst.)
  • Durchhaltevermögen
  • Emotionale Stabilität
  • Kommunikationsstärke mündlich und schriftlich
  • Teamgeist

In diesen Bereichen arbeiten Beamt:innen der Kriminalpolizei und der uniformierten Polizei zum Beispiel

  • Kriminalbehörden und -ämter
  • Kriminaltechnik
  • Sondereinsatzkommando
  • Schutzpolizei
  • Verkehrspolizei
  • Wasserschutzpolizei
  • Polizeibehörden und -ämter
  • Beamte und Beamtinnen in der IT-Ermittlung
  • Interpol
  • Staatsschutz
  • Polizeiliche Prävention

Karriere und Verdienst Dein Gehalt variiert je nach Bundesland

In allen polizeilichen Arbeitsbereichen gibt es Aufstiegschancen und damit auch Beförderungsmöglichkeiten. Sie sind abhängig von freien Stellen und deinen persönlichen, privaten Konditionen. Oft ist der Karriereaufstieg auch mit dem Wechsel des Aufgabenbereiches verbunden, oder auch des Dienstortes. Dazu musst du bereit sein und eventuell auch deine Familie.

Polizeikommissare und Polizeikommissarinnen steigen in der Besoldungsgruppe A9, dem sogenannten „gehobenen Dienst“ ein. Je nach Dienstzeit und Dienstposten kann sich der Nettoverdienst als „Erster Polizeihauptkommissar“ bis zu 4760 Euro steigern, in Gehaltsgruppe A13, der Steuerklasse III, verheiratet mit zwei Kindern.

Im „höheren Dienst“, also mit Masterstudium, steigst du zum Polizeirat, bzw. zur Polizeirätin auf und damit zunächst in die unteren Stufen Gehaltsgruppe A13 mit einem Nettoverdienst von 3630 Euro. Je weiter du die Karriereleiter hochklettern kannst, steigert sich auch der Verdient bis hin zu 6170 Euro netto, als Leitende:r Polizeidirektor.in in der Gehaltsgruppe A16.

Spitzenbeamte, wie Polizeipräsidenten, Polizeidirektoren in Ministerien, Landespolizeidirektoren, Landespolizeipräsidenten usw. werden in den Besoldungsgruppen B2 bis B11 bezahlt.

Dazu kommen in allen Besoldungsgruppen Zulagen, je nach Verwendung und den privaten Umständen:

  • Polizeizulage
  • Familienzuschlag (gestaffelt nach Anzahl der Kinder / Familienstand)
  • Ballungsraumzulage (z.B. bei Verwendung und Wohnsitz in einem Ballungsraum wie München, Köln, Berlin)
  • Sondereinsatzzulage (bei speziellen Dienststellen wie z. B. USK, SEK, MEK)
  • Dienstkleidungszuschuss
  • Amtszulage (bei Erreichen des letzten Amtes der jeweiligen Laufbahn)
  • Zulage für Dienst zu ungünstigen Zeiten (Nacht-, Sonn- und Feiertagszulage)
  • Strukturzulage (je nach Laufbahn schon im Grundgehalt enthalten)
  • Vermögenswirksame Leistungen
  • Reisekosten
  • Trennungsgeld
  • 1 x jährlich eine Sonderzahlung (vergleichbar mit dem Weihnachtsgeld)


Quelle: Gewerkschaft der Polizei - Besoldung für Beamte 2021; Besoldung bei der Bayerischen Polizei

Kriminalkommissarin sein heißt: Bei Einsätzen immer im Team arbeiten - zum gegenseitigen Schutz

Lara, Kriminalkommissarin am Landeskriminalamt (LKA) Berlin  | Bild: BR

"Die kugelsichere Weste ist unsere Lebensversicherung. Man weiß nie, ist der bewaffnet, ist der aggressiv? Selbst bei Routine-Kontrollen werden immer wieder Kollegen erschossen. Und wir haben es ja mit einem sehr gewaltbereiten Milieu zu tun, Rechtsextreme, Reichsbürger usw.. Da kann es gut sein, dass jemand eine Waffe zu Hause hat. Polizei-Einsätze sind immer gefährlich. Wir haben ja oft mit Leuten zu tun, deren Lebensrealität sich so krass von unserer unterscheidet und manchmal fällt es mir wirklich schwer: Aber als Kriminalkommissarin ist es auch mein Job immer neutral zu bleiben und zu ermitteln."

Lara, Kriminalkommissarin am Landeskriminalamt (LKA) in Berlin