ARD alpha Uni Psychologie studieren

Von: Christian Wurzer

Stand: 19.01.2024

Psychologie hat Lennart und Elia von klein auf fasziniert. Das Psychologiestudium bereitet sie darauf vor, das menschliche Verhalten in der Tiefe zu verstehen und Menschen zu helfen, ihr Leben zu meistern. Aber auch in der Forschung können sie später arbeiten.

Die Zwillingsbrüder Lennart und Elia, beide Psychologiestudenten an der Medical School Hamburg zeigen i alpha Uni welche herausforderungen sie bei ihrem Studium bestehen müssen. | Bild: BR

Zulassung mit Abitur, oft NC und Zulassungsverfahren

Psychologie kannst du prinzipiell an Universitäten studieren. Als Zugangsvoraussetzung brauchst du Abitur bzw. die Allgemeine Hochschulreife. Es gibt auch einzelne Hochschulen, oft unter privater oder kirchlicher Trägerschaft, die Studiengänge im Fach Psychologie anbieten.

Psychologie als Studienfach ist relativ beliebt. Viele Hochschulen beschränken daher die Zulassung mit einem Numerus Clausus (NC). Wie in anderen Fächern auch, variiert der NC bundesweit. In beliebten Städten und Ballungsräumen liegt er oft bei 1,0, an kleineren Universitäten durchaus niedriger, zwischen 1,7 bis 1,9.

Manche Unis haben aber auch eigene Zulassungsverfahren für das Fach Psychologie eingerichtet, mit einem Online-Test und/oder einem Bewerbungsgespräch. 

Psychologie kannst du im Bachelor studieren, der wiederum Voraussetzung dafür ist, sich für einen Masterstudiengang in Psychologie zu bewerben. Dabei kann die Abschlussnote deines Bachelors ausschlaggebend dafür sein, ob du dich auch für den Master einschreiben kannst.

Es lohnt sich also, die Zulassungsvoraussetzungen bei der jeweiligen Uni oder Hochschule genau zu lesen! 

Neuer, freiwilliger Studieneignungstest Der BaPsy-DGPs für den B.Sc. Psychologie

Ab 2023 wird erstmalig ein Studieneignungstest für den Bachelorstudiengang Psychologie eingeführt. Der BaPsy-DGPs ist ein neuer, freiwilliger Studieneignungstest für den Bachelorstudiengang Psychologie. Durch die Teilnahme am BaPsy-DGPs können Bewerber*innen ihre Chancen auf einen Studienplatz an vielen Hochschulen in Deutschland deutlich erhöhen. Der Studieneignungstest für den Bachelorstudiengang Psychologie, BaPsy-DGPs, wird zum ersten Mal am 20. und 21. Mai 2023 durchgeführt.

Informationen zum Studieneignungstest für den Bachelorstudiengang Psychologie gibt es hier: Der BaPsy-DGPs startet im Mai 2023.

Studiendauer 6 Semester und Praktika im Bachelor

Die Regelstudienzeit für den Bachelorstudiengang Psychologie liegt bei sechs Semestern. In dieser Zeit absolvierst du Basis- und Aufbaumodule. Außerdem sind Praktika fester Bestandteil des Psychologiestudiums, im Bachelor und im Master. In sogenannten internen Praktika erarbeitest du alleine oder in Arbeitsgruppen Versuchsdesigns oder rekrutierst Versuchspersonen. In externen Praktika sammelst du Erfahrungen in Kliniken oder Unternehmen.

Einige Universitäten bieten auch Auslandssemester an.

Einblick Wie geht's Lennart und Elia im Psychologiestudium?

Studieninhalte Worum geht es in der Psychologie?

In der Psychologie geht es darum, das menschliche Verhalten zu verstehen, zu beschreiben und gegebenenfalls mit einer Therapie zu verändern. Psychologie berührt die Geistes-, die Sozial- und die Naturwissenschaften. Sie umfasst Fächer wie:

  • Allgemeine Psychologie
  • Biologische Psychologie
  • Entwicklungspsychologie
  • Differentielle und Persönlichkeitspsychologie
  • Diagnostik
  • Klinische Psychologie
  • Neuropsychologie
  • Pädagogische Psychologie und Pädagogik
  • Sozialpsychologie
  • Wirtschafts- und Organisationspsychologie
  • Medizinische Grundlagen
  • Statistische Methoden
  • Berufsrecht und Berufspraxis

Prüfungen Vom Bachelor of Science bis zum Master of Science

Wenn du Psychologie im Hauptfach studierst, erwirbst du den akademischen Grad des Bachelor of Science (B.Sc.). Das Psychologiestudium im Nebenfach schließt du mit dem Bachelor of Arts (B.A.) ab.

Wenn du dich für den Masterstudiengang entschieden hast, kannst du nach vier weiteren Semestern dein Psychologiestudium mit dem akademischen Grad des Master of Science (M.Sc.) abschließen.

Skills Von Lesefreude bis zur Belastbarkeit mit Menschenschicksalen

  • Analyse- und Assoziationsvermögen
  • die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge zu durchschauen
  • Belastungsfähigkeit
  • Lesefreude
  • Kommunikationsstärke mündlich und schriftlich
  • Interesse am Menschen und soziale Kompetenz
  • Kenntnisse in Statistik

Immer wieder werden in der Psychologie auch pädagogische, ethische und philosophische Fragen zu klären sein. Gute Englischkenntnisse sind hilfreich, denn viele psychologische Studien sind in Englisch verfasst.

Beruf und Karriere Psychologen und Psychologinnen arbeiten in vielen Bereichen

Nach dem Psychologiestudium führt der klassische Weg in die Arbeit an einer Klinik.

Psychologen oder Psychologinnen arbeiten heute aber in vielen Bereichen, nicht nur im klinischen und therapeutischen Bereich, zum Beispiel:

  • Schulen und Bildungseinrichtungen
  • Suchtberatung
  • Unternehmensberatung
  • Markt- und Konsumforschung
  • Politikberatung
  • Gesundheitspsychologie
  • Human Ressource Management in Unternehmen
  • Kriminalistik


Mit einer Zusatzausbildung in Psychotherapie konntest du bisher dein Arbeitsspektrum als Psychologe doer Psychologin erweitern. Seit der Gesetzesreform vom 1.9.2020 zum Beruf der Psychotherapeutin und des Psychotherapeuten (PsychThG) dürfen nur noch diejenigen den Beruf Psychotherapeut:in ausüben, die auch ein Studium im Fach Psychotherapie vorweisen können. 

Diejenigen, die bis zum 31.8.2020 ihr Studium bzw. ihre Weiterbildung mit dem Berufsziel Psychotherapeut:in begonnen haben, können in einer Übergangsphase bis zum 1.9.2032 ihre Ausbildung unter den bis vor der Gesetzesreform geltenden Anforderungen absolvieren.

Verdienst variiert Je nach Arbeitsfeld - und im öffentlichen Dienst - je nach Bundesland

Beim Berufseinstieg kannst du mit einem Verdienst von etwa 2.800 bis 3.000 € Brutto im Monat rechnen. Mit der Berufserfahrung sollte dein Verdienst auch steigen.

Im Öffentlichen Dienst bemisst sich der Verdienst nach der Besoldungsgruppe, in die du eingeordnet wirst. Hier sind regelmäßige Gehaltserhöhungen mit zunehmendem Alter vorgesehen. Zwischen 3.500 und 5.000 € Brutto monatlich sind dir sicher.

Anders sieht dein Verdienst mit einer selbstständigen Tätigkeit aus, wenn du etwa als Unternehmensberater:in, als Werbepsychologe oder Werbepsychologin oder als freiberufliche Psychotherapeut:in arbeitest - je nachdem, in welcher Branche du tätig bist, wie du dich spezialisiert hast und wie viele Klient:innen du hast.

Quelle: Studycheck

Psychologie studieren heißt: Lernen, Menschen zu verstehen

Lennart, Psychologiestudent an der Medical School Hamburg  | Bild: BR

"Psychologie ist eine Humanwissenschaft. Es geht darum, den Menschen zu verstehen. Das reizt mich auch: Die menschlichen Prozesse zu begreifen, zu wissen, was unser Verhalten motiviert, warum Menschen so sind, wie sie sind, und wie man ihnen helfen kann."

Lennart, Psychologie Student