alpha Lernen - Chemie







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Total phänomenal Vom Erz zum Stahl

Die Stahlherstellung ist ein permanenter Entwicklungsprozess von der Antike bis heute. Von den Anfängen der Eisenerzverhüttung bis zum Bau von Hochöfen war es ein weiter Weg. Ohne Stahlprodukte ist unser Leben kaum vorstellbar.

Von: Eckhard Huber

Stand: 03.04.2017 |Bildnachweis

Stahlwerk Thüringen. Kann die Stahlwirtschaft vom Wasserstoff profitieren? | Bild: picture-alliance/dpa

Hier lernst du u. a.:

  • die Entwicklung der Eisenerzverarbeitung und Eisenverarbeitung seit der Antike;
  • den Aufbau und die Funktion eines Rennofens nach historischen Vorbildern;
  • den Aufbau und die Funktion eines modernen Hochofens;
  • die chemischen Vorgänge im Renn- und im Hochofen;
  • die Notwendigkeit der Entfernung von störenden Begleitstoffen im Roheisen durch Oxidation mit Sauerstoff;
  • die Stahlerzeugung mit dem Bessemerverfahren;
  • die Stahlerzeugung mit dem LD-Sauerstoffaufblasverfahren;
  • die Vorzüge von Stahl gegenüber Gusseisen;
  • den großtechnischen Einsatz von Stahlprodukten.

Eine Zeitreise rückwärts führt zu dem Rohstoff, aus dem Stahl gewonnen wird: Eisenerz. Solche Erzbrocken findet man auch in Deutschland, z. B. im Weserbergland.

Der Schmied Georg Pittau sammelt solche Brocken, um daraus Eisen zu gewinnen. Er und seine Freunde haben aus Ton einen mannshohen Rennofen gebaut, wie er schon in der Antike benutzt wurde, beispielsweise im Römischen Reich.

Durch tagelanges Beheizen mit Holzkohle wird der Ton gebrannt und erhält die nötige Festigkeit. Ein handbetriebener Blasebalg liefert den nötigen Sauerstoff. Nach und nach werden nun der Holzkohle Eisenerzbrocken zugefügt, dann folgt wieder Holzkohle usw. Durch ungenügende Verbrennung der Holzkohle entsteht aus Kohlenstoff und Sauerstoff Kohlenstoffmonoxid. Dieses giftige Gas steigt nach oben und entreißt dem Eisenerz den Sauerstoff – das Kohlenstoffmonoxid wird so zu Kohlenstoffdioxid oxidiert, gleichzeitig wird das Erz zu Roheisen reduziert.

Soweit die Theorie, doch das flüssige Eisen, das aus dem Rennofen rinnt, ist noch mit Schlacke verunreinigt. Erst durch langes Schmieden erhält Georg Pittau schließlich Roheisen – 2 kg aus 20 kg Eisenerz.







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