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Die Jahre 1990 bis 1999
Erst wird die Wiedervereinigung bejubelt, dann wird der Neustart doch schwieriger als geplant. Die Bundeswehr geht neue Wege und am Ende steht Gerhard Schröder als politischer Gewinner da.
Stand: 29.07.2013|Bildnachweis
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1990
1990
Zeit der Wende
Der Kalte Krieg ist Geschichte und die Wiedervereinigung steht auf der Tagesordnung. Statt eine neue gesamtdeutsche Verfassung auszuarbeiten, einigen sich die Vertreter der letzten DDR-Regierung und der BRD auf einen Beitritt zum Geltungsbereich des bestehenden Grundgesetzes. In Deutschland herrscht Jubel, doch auf die "Berliner Republik" kommt eine Herkulesaufgabe zu: die soziale und wirtschaftliche Integration von West und Ost.
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1991
Januar 1991
Der zweite Golfkrieg
Im Januar 1991 beginnt der Krieg einer US-geführten Koalition gegen Saddam gegen Saddam Hussein. Wie ein Christbaum hätte das bombardierte Bagdad im Schein der Detonationen aufgeleuchtet, berichten US-Kampfpiloten. Das amerikanische Militär steuert die Berichterstattung und propagiert das Trugbild "chirurgisch sauberer Präzisionseingriffe".
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1992
1992
Die Bundeswehr sucht neue Aufgaben
Der Warschauer Pakt existiert nicht mehr. Die Bundeswehr orientiert sich neu, Devise: Krisenbewältigung "out of area". Die Truppe soll sich etwa im Rahmen von UN-Missionen weltweit an der Verhütung bzw. Bewältigung von Konflikten und Krisen beteiligen. Für Entsetzen sorgen 1992 rassistische Krawalle in Rostock und ein Brandanschlag in Mölln.
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1993
1993
Die DDR wird abgewickelt
Vier Jahre nach der Wende wird die DDR in rasantem Tempo "abgewickelt". Die Treuhandanstalt schließt eine Vielzahl unrentabler Betriebe, Hunderttausende stehen ohne Arbeit auf der Straße. Zum Symbol wird die Kaligrube im thüringischen Bischofferode. Erbittert kämpfen die Kumpel dort um den Erhalt der 700 Arbeitsplätze. Im Dezember wird sie dennoch geschlossen. Und auch den Westen beutelt der "Strukturwandel": Zechen und Stahlwerke schließen.
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1994
31. August 1994
Die Rote Armee zieht ab
Jahrzehntelang standen sowjetische Truppen in der DDR - als "Freunde" und Besatzer. Nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten beginnt der Abzug. Bis 1994 kehren eine halbe Million Soldaten und Zivilisten nach Russland zurück, wo sie eine ungewisse Zukunft erwartet. Die letzten werden am 31. August verabschiedet.
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1995
16. Mai 1995
Das Kreuz mit dem Kruzifix
Kein religiöses Bekenntnis mehr im Klassenzimmer? Eine Protestwelle rollt durchs Land, als das Bundesverfassungsgericht im Mai entscheidet, dass Kruzifixe in Grundschulen gegen die Religionsfreiheit verstoßen. In Bayern sorgt die "Widerspruchslösung" dafür, dass die Kreuze weiterhin aufgehängt bleiben.
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1996
30. Juni 1996
Die Loveparade erobert den Tiergarten
Was mit ein paar Lastwägen und 150 Teilnehmern begann, lässt längst ganz Berlin beben. Angemeldet als "politische Demonstration" lockt die Love-Parade 1996 rund 750.000 Besucher nach Berlin. Zum ersten Mal führt die Parade dabei an der Straße des 17. Juni entland, vorbei an der Siegessäule. Gute Laune und Beats vereinen die Raver.
Für Schrecken sorgt im selben Jahr die BSE-Krise: Sie führt den Deutschen ihre Hilflosigkeit gegenüber gefährlichen Krankheitserregern vor Augen. -
1997
Juli 1997
Die große Oderflut
Im Sommer bedroht eine Flutwelle den Oderbruch in Brandenburg. Deiche brechen, tausende Menschen werden evakuiert. Tatsächlich geht, wie von Bundespräsident Roman Herzog wenige Wochen zuvor gefordert, ein "Ruck" durchs Land, ein Gefühl gesamtdeutscher Zusammengehörigkeit entsteht. Erst im August sinken die Pegel wieder.
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1998
27. September 1998
Schröder wird Kanzler
Bundestagswahl im Herbst, die Union/FDP-Regierung wirkt erschöpft. Mit dem Slogan "Innovation und Gerechtigkeit" präsentiert sich der SPD-Kandidat Gerhard Schröder als Hoffnungsträger und bildet nach seinem Sieg eine Koalition mit den Grünen. Helmut Kohl, der "ewige Kanzler", tritt ab.
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1999
Mai 1999
Farbbeutel gegen Kriegseinsatz
Die NATO beginnt den Luftkrieg gegen Jugoslawien. Die umstrittene Beteiligung deutscher Jagdbomber wird zur Zerreißprobe für die Grünen. Es gibt heftige Auseinandersetzungen, auf dem Sonderparteitag fliegt am 13. Mai ein Farbbeutel auf Außenminister Joschka Fischer. Dennoch trotzt er seiner Partei die Billigung der Kampfeinsätze ab.