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Vielfalt des Islam Frieden und Gewalt

Junge Muslime, die ihre Wut mit Gewalt ausdrücken, stehen im Blickpunkt der Medien. Das Verhältnis des Islams zur Gewalt beschäftigt muslimische Intellektuelle in aller Welt. Entscheidend ist, wie entsprechende Stellen im Koran ausgelegt werden.

Published at: 21-6-2013

2010: In Teheran verbrennen Demonstranten amerikanische und israelische Flaggen aus Protest gegen die Koranverbrennung in den USA. | Bild: picture-alliance/dpa

Seit den Terroranschlägen 2001 herrscht im Westen ein Klima der Angst und des Misstrauens gegenüber den Muslimen. Die muslimische Welt sieht sich ihrerseits ständigen Angriffen durch den Westen ausgesetzt. Machtpolitische Konflikte werden zum globalen Glaubenskrieg erhoben.

Der Koran im historischen Zusammenhang

Betende Muslime in einer Moschee.

Der Film "Frieden und Gewalt" macht sich jenseits des politischen Tagesgeschäfts auf die Suche nach dem Verhältnis des Islams zur Gewalt. Wichtige muslimische Intellektuelle wie der verstorbene Nasr Abu Zeyd beschäftigen sich mit historischen, sozialen und religiösen Aspekten des kontroversen Themas.

Mohammed war als Anführer einer neuen Religion einst der Verfolgung ausgesetzt und wehrte sich dagegen. Die Errichtung des arabischen Weltreichs geschah seinerzeit aus politischen und militärischen Motiven. Das spiegelt sich in entsprechenden Versen wider. So interpretiert Nasr Abu Zeyd den Koran in seinem historischen Zusammenhang:

Das falsche Bild vom Märtyrer

Tarafa Baghajati

In Wien klärt der Publizist Tarafa Baghajati Jugendliche mit Märtyrerambitionen darüber auf, dass sie den Koran nicht richtig interpretieren. Der Publizist Baghajati arbeitet als Gefängnisseelsorger mit muslimischen Straftätern, die aus religiösen Motiven den Weg der Gewalt wählen und wirkt den falschen Vorstellungen vom Märtyrertum entgegen.

In England weist der ehemalige Aktivist Maajid Nawaz darauf hin, dass jeder den Koran für seine Zwecke auslegt und benutzt, und Scheich Tahir-ul-Qadri stellt sich mit der Veröffentlichung einer 600-seitigen Fatwa dem islamischen Terrorismus entgegen.

Umgang mit religiös motivierter Gewalt in Indonesien

Auch der relativ friedliche Vielvölkerstaat Indonesien hat Probleme mit religiös motivierter Gewalt. Religiöse Internatsschulen engagieren sich gegen eine fundamentalistische Lesart des Islam und sehen den Islam als Energie für Frieden und Toleranz an. In Indonesien besucht das Filmteam junge Schülerinnen und Schüler eines religiösen Internats, dessen Leiter sich aus tiefstem Herzen dem indonesischen Prinzip der Toleranz und des gegenseitigen Respekts verpflichtet fühlt.


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