Schulfernsehen


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Die Zauberlinse Fotografie und Mikroskop

Optische Linsen haben unser Weltbild geformt. Ohne sie hätten wir nie die Ringe des Saturn gesehen. Wir wüssten auch nicht, dass in jedem Wassertropfen Milliarden winziger Lebewesen wimmeln.

Von: Volker Eklkofer & Simon Demmelhuber, ein Film von Tom Fleckenstein (Buch) & Andreas Weiß (Kamera)

Stand: 27.01.2012

Mikroskop | Bild: colourbox.com

Einen Großteil unserer Zeit leben wir nicht in der wirklichen, sondern in der abgebildeten Welt. Fotos stellen uns das Ferne und Vergangene naturgetreu vor Augen. Filme führen uns an Orte, die wir nie selbst betreten haben. Teleskope holen uns die Sterne von Himmel, Mikroskope zeigen uns Dinge, die so klein sind, dass unsere Hände sie nicht greifen und unsere Augen sie nicht sehen können. Von der Existenz vieler Erscheinungen, ob es sich um die entferntesten, wie die Planeten unseres Sonnensystems oder um die kleinsten, wie Bakterien oder Mikroben handelt, wissen wir nur, weil es optische Linsen gibt.

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Grund genug, die nur scheinbar unscheinbaren Alltagsbegleiter einmal selbst unter die Lupe zu nehmen. Genau das haben sich Pia und Felix, zwei Münchner Teenager, vorgenommen. Wir treffen sie bei ihrer Begegnung mit einem Fotografen, der ihnen zeigt, warum er für seine Arbeit eine Reihe verschiedene Objektive verwendet.

Pia und Felix testen eine Lochkamera

Nachdem Pia und Felix gesehen haben, wie so ein Objektiv aufgebaut ist, basteln sie sich eine Lochkamera. Dabei lernen sie, dass sich das Licht zwar grundsätzlich geradlinig ausbreitet, aber manchmal eben doch krumme Wege geht: Nämlich immer dann, wenn es von einer Linse gebrochen wird. Und darauf kommt es an: Nur weil diese Brechung festen Gesetzmäßigkeiten gehorcht und sich exakt berechnen lässt, können Optiker aus Glas oder Kunststoff so präzise Linsen schleifen, dass sie einen gewünschten Zweck erfüllen. Das können Brillen sein, die kurz- oder weitsichtigen Menschen helfen, eine Sehschwäche auszugleichen. Das können aber auch Fernrohre sein, die uns die Welt der Sterne näher bringen. Oder Mikroskope, mit denen kleinste Gegenstände und Strukturen sichtbar werden, die dem bloßen Auge verschlossen bleiben.

Zuletzt lernen Pia und Felix Joseph von Fraunhofer kennen, den berühmten Pionier des wissenschaftlichen Fernrohrbaus aus Straubing. Und weil sie mittlerweile wissen, was es mit Sammel- und Zerstreuungslinsen oder dem Brennpunkt auf sich hat, verstehen sie auch, warum die Fraunhoferschen Fernrohre allen anderen Teleskopen ihrer Zeit so weit voraus waren. Ganz einfach deshalb, weil Fraunhofer nicht nur genauer rechnete und schliff als seine Kollegen, sondern weil er es als erster schaffte, Linsensysteme ohne Farbfehler herzustellen. Dadurch lieferten seine Geräte so scharfe Bilder, dass sie sogar den bis dahin unbekannten Planeten Neptun auffindbar machten.


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