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Wie funktionieren Medien? Investigativer Journalismus

Sie decken Schiebereien bei Fußballspielen auf, Organspende-Skandale oder Missbrauchsfälle. Woher haben Investigativ-Journalisten ihre Informationen? Und wie wird aus dem Ergebnis einer Recherche ein Skandal? Wir begleiten Profis bei der investigativen Arbeit.

Stand: 15.10.2013

Große Linsen in einem Park zeigen eine gehende Frau. | Bild: BR

Der Film stellt zwei investigativ arbeitende Journalistinnen vor: Die eine recherchiert für "Report München", derzeit im Mädchenhändler-Milieu. Die andere schließt gerade ihren Journalistik-Studiengang an der Katholischen Universität Eichstätt ab - mit einer Investigativ-Geschichte darüber, wie eine Burgerkette ihre eigenen Franchise-Nehmer ruiniert. Was macht investigativen Journalismus für sie aus?

Beide Journalistinnen brauchen für ihre Geschichten glaubwürdige Betroffene und geheime Informationen. Beim verdeckten Recherchieren müssen sie Vertrauen schaffen und selbst misstrauisch bleiben. Diese Arbeit hat viel mit Geduld, Nachdenken und Überprüfen zu tun und nur wenig mit Krimi-Action. Aber es kann auch gefährlich werden, für die Rechercheure und ihre Informanten. Denn was Investigativ-Journalisten enthüllen, möchten andere unbedingt geheim halten.

Umgang mit Opfern

Wenn die Report-Autorin mit Betroffenen spricht, etwa mit Mädchen die verkauft und z. B. in Flatrate-Bordellen missbraucht wurden, muss sie sie auch schützen können. Damit die Opfer nicht erkannt werden, wird das Gesicht verfremdet, die Person nur in Umrissen gezeigt und die aufgenommenen Sätze mit einer anderen Stimme nachgesprochen.

Die Geschichte muss stimmen

Die Aussagen der Opfer sind das eine. Genauso wichtig aber sind Informationen, die von den Tätern kommen. Und das Wissen von Experten, die sich etwa im Bereich Menschenhandel auskennen: Zum Beispiel bei der Polizei oder in Opferberatungsstellen. Die Geschichten müssen nachprüfbar stimmen, sonst drohen nicht nur juristische Probleme sondern - für investigative Journalisten fast noch schlimmer - der Verlust der Glaubwürdigkeit.

Durch intensive Recherchen decken Journalisten Skandale auf. Immer wieder verändern sie so die Sicht der Menschen auf die Welt - und manchmal auch den Lauf der Ereignisse. Eine Auswahl von Affären der letzten hundert Jahre, die erst durch die Medien bekannt wurden:

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