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Wunderwaffe der Medizin Stammzellen heiß begehrt

Stammzellen gelten als die Alleskönner unter den Zellen - sie können sich zu den unterschiedlichsten Zelltypen entwickeln. Mediziner setzen große Hoffnungen auf sie, im Kampf gegen viele Krankheiten.

Published at: 8-3-2013

Forscher züchten Stammzellen im Labor | Bild: BR

Lebensretter bei Leukämie

Anna Maria hat die Leukämie überwunden

Anna Maria geht es heute wieder gut. Die lebensbedrohliche Krankheit, die sie hatte, hat sie fast vergessen. Stammzellen haben ihr das Leben gerettet. Im Alter von zwei Jahren bekam sie Leukämie: "Doch zum Glück fanden die Ärzte damals einen Knochenmarkspender. Heute bin ich wieder gesund und geh ich in die zehnte Klasse!"

Leukämie ist eine Erkrankung des Knochenmarks. Aus Stammzellen bilden sich normalerweise die lebenswichtigen Blut- und Immunzellen. Bei Anna Maria kam es da zu einer Störung, deshalb übertrugen die Ärzte ihr das gesunde Knochenmark eines Spenders.

Die schwierige Suche nach dem richtigen Spender

Die Knochenmarktransplantation nutzen Mediziner schon seit über 40 Jahren bei Leukämiekranken, sie ist die erste Stammzelltherapie. Dabei entnehmen sie das Knochenmark aus dem Beckenknochen eines geeigneten Spenders, bereiten es auf und übertragen die darin enthaltenen Stammzellen auf den Patienten. Nur wenn bestimmte Gewebemerkmale von Spender und Empfänger übereinstimmen, können die Stammzellen im Körper des Empfängers wieder gesunde Blutzellen bilden.

Die Chance, einen geeigneten Stammzellspender zu finden, ist gering. Nur manchmal sind Familienangehörige geeignet. Anna Maria hatte riesiges Glück, dass ihre Ärzte damals für sie den passenden  Knochenmarkspender in der weltweiten Datei gefunden haben.

Über 3.000 Menschen suchen jährlich in Deutschland einen Knochenmarkspender. Weil aber geeignete Spender fehlen, kann vielen nicht geholfen werden.

Stammzellen aus dem Reagenzglas?

Doch jetzt kommt Hoffnung aus der Forschung: Denn zwei Wissenschaftler aus England und Japan haben neue Wege entdeckt, wie im Prinzip jede Zelle unseres Körpers wieder zu einer Stammzelle quasi zurückprogrammiert werden kann. Dafür erhielten der Engländer John Gurdon und der Japaner Shinya Yamanaka den Nobelpreis für Medizin. Sie entdeckten, wie sich Körperzellen wieder in Stammzellen zurückverwandeln lassen und schickten sie quasi auf eine Zeitreise zurück. Stillgelegte Bereiche im Erbgut wurden wieder aktiviert, die Schalter umgelegt in Richtung Embryonalentwicklung. So entstanden Zellen, aus denen sich wieder alle Zelltypen, z. B. Nerven oder Muskelzellen, entwickeln können.  Der Traum der Stammzellforscher, krankes Gewebe zu ersetzen und einzelne Zellen oder gar ganze Organe nach zu züchten ist dadurch ein Stück näher gerückt.


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