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Alternativer Nobelpreis 2011 Für gute Energie und furchtlosen Kampf

Der "Alternative Nobelpreis" geht in diesem Jahr an die Menschenrechtlerin Jacqueline Moudeina aus dem Tschad, die Nichtregierungsorganisation GRAIN und die Hebamme Ina May Gaskin aus den USA. Einen Ehrenpreis erhält der Solarunternehmer Huang Ming.

Stand: 29.09.2011 | Archiv

Jakob von Uexküll, Gründer des Alternativen Nobelpreises | Bild: Montage:BR

Huang Ming erhält den nicht dotierten Ehrenpreis für seine Leistungen beim Aufbau klimafreundlicher Solarenergie in China. Der 53-Jährige zeige "mit seinem herausragenden Erfolg, wie dynamische Schwellenländer dazu beitragen können, die globale Krise des von Menschen verursachten Klimawandels zu überwinden", begründete das Komitee seine Entscheidung. Einer der anderen drei Alternativen Nobelpreise, die zusammen mit rund 150.000 Euro dotiert sind, geht an die US-Hebamme Ina May Gaskin. Sie wird dafür geehrt, dass sie natürliche Medizin mit wissenschaftlicher Erfahrung in der Geburtshilfe verbindet.

Kampf für Menschenrechte und Umwelt

Ausgezeichnet wird auch die Menschenrechtsaktivistin Jacqueline Moudeina aus dem Tschad. Die Stiftung ehrt sie für ihren furchtlosen Einsatz, den früheren Diktator Hissène Habré vor Gericht zu bringen. Vierter Preisträger ist die internationale Hilfsorganisation GRAIN. Sie unterstützt unter anderem Kleinbauern in Entwicklungsländern. Laut Stiftung zeigt GRAIN Lösungen für globale Probleme wie den Klimawandel, Landraub und Menschenrechtsverletzungen auf.

Deutsche Davids gegen Goliaths

Der Right Livelihood Award

Jakob von Uexküll, Gründer des Alternativen Nobelpreises

Albert Einstein sagte einmal, eine wirklich gute Idee erkenne man daran, dass ihre Verwirklichung von vornherein ausgeschlossen scheint. Seit 1985 zeichnet der Right Livelihood Award, bei uns als "Alternativer Nobelpreis" bekannt, Menschen aus, die solche unmöglichen Ideen verwirklichen und sich für den Schutz der Umwelt, für Menschenrechte und Frieden einsetzen.

Die Idee, einen alternativen Nobelpreis ins Leben zu rufen, hatte der ehemalige Europa-Abgeordnete Jakob von Uexküll in den 70er-Jahren. Damals reiste er um die Welt, sah die Armut und Umweltzerstörung in den Ländern. Zurück in Stockholm schlug er dem Nobelkomitee vor, auch einen Preis für Umwelt und Entwicklung zu vergeben. Der Plan wurde abgelehnt.

Doch von Uexküll hielt an seiner Vision fest, verkaufte seine exklusive Briefmarkensammlung und gründete von dem Erlös über eine Million US-Dollar die Stiftung für Richtige Lebensführung, die bis heute den Alternativen Nobelpreis vergibt. Seit 1980 wurden 141 Menschen und Initiativen aus 59 Ländern gewürdigt. Die Feierlichkeiten im schwedischen Parlament in Stockholm finden meist einige Tage vor oder nach der Verleihung der Nobelpreise am 10. Dezember statt. Dabei teilen sich die Alternativen Preisträger rund 200.000 Euro Preisgeld. Ermöglicht wird die Unterstützung der Preisträger durch Spenden und Vermächtnisse.

"Der Right Livelihood Award will dem Norden helfen, eine Weisheit zu finden, die zu seiner Wissenschaft passt, und dem Süden, eine Wissenschaft zu finden, die seine alte Weisheit ergänzt."

Jakob von Uexküll


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