Schulfernsehen


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Dicke Kinder Essen wir uns krank?

Fast jeder dritte Jugendliche ist zu dick. Die medizinischen und sozialen Folgen sind beträchtlich. Sebastian und Emily nehmen den Kampf gegen die Fettsucht auf. Im Adipositas-Reha-Zentrum lernen sie, wie man schlank bleibt.

Von: Volker Eklkofer & Simon Demmelhuber, ein Film von Anita Bach

Stand: 07.12.2012

Symbolbild:  Eine Jugendliche isst ein Eis  | Bild: BR

Leben mit Heißhunger und Fastfood

"Mit Frustessen fängt man an", erzählt der 19-jährige Sebastian, "später habe ich dann immer viel zu viel gegessen". Stundenlang saß er vor dem Computer, stopfte Fastfood in sich hinein. Am Ende war er fettsüchtig - "adipös", wie Ärzte sagen. Dann entschloss er sich zur Kehrtwende, zum Kampf gegen seinen unförmigen Körper. In der Klinik lernte er, wie man sich bewusst ernährt, Lebensmittel einkauft und kocht.

"Ich habe gegessen, was ich finden konnte"

Auch Emily, 17, hat sich viele Kilos angefuttert. Irgendwann verbrachte sie die Tage vorwiegend mit Essen und Schlafen, beim Sport war sie stets die letzte. Im Reha-Zentrum wird sie von einer Ernährungsberaterin und einem Sporttherapeuten betreut. Sie isst fettarm, verzichtet auf Süßes, bewegt sich wieder und unternimmt Wandertouren ins Gebirge. Und sie träumt von modischer Kleidung.

Dickmacher machen glücklich

Trickaufnahmen zeigen, wie beim Essen das Belohnungszentrum im Gehirn stimuliert wird. Glückshormone werden während der Nahrungsaufnahme mit euphorisierender Wirkung ausgeschüttet. Fett und Zucker stehen auf der Liste der Glücklichmacher ganz oben. Was vor Jahrtausenden unseren Vorfahren beim Überleben half, wird für moderne Menschen, die solche Energiereserven nicht mehr benötigen, zum Verhängnis.

Folgen der Fettleibigkeit

Die Sendung berichtet über Langzeittherapien für übergewichtige Jugendliche. Sie macht Mut und zeigt, wie man neue Lebensweisen lernen kann. Ein Mediziner erläutert die medizinischen Folgen von Adipositas: Diabetes, Gicht, Gelenkverschleiß, Bluthochdruck. Übergewichtige neigen nicht selten zu Depressionen bis hin zur Suizidgefahr. Doch nicht nur Erkrankungen, auch soziale Folgen wie Arbeitslosigkeit drohen. Und die Partnersuche wird auch nicht einfacher, wenn sich Hemd und Bluse über den Bauch spannen. Grund genug für Sebastian, Emily und andere Leidensgenossen im Reha-Zentrum weiter durchzuhalten.


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