Telekolleg - Psychologie


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Motivation und Emotion Was sind Emotionen?

Stand: 02.11.2016 | Archiv

kichernde Frau | Bild: Stockbyte

Emotionen erleben wir rund um die Uhr tagein, tagaus. Mal sind sie stärker ausgeprägt, mal weniger, aber emotionsfreie Zustände gibt es nicht. Emotionen äußern sich dabei auf vier Ebenen:

  • als ein Gefühl, das wir bei einer Emotion erleben,
  • als Verhalten, z.B. in der Mimik, der Gestik, der Körperhaltung oder Körperbewegung,
  • als körperliche Veränderung, z.B. Herzrasen, Schweißausbrüche, Muskelverspannungen
  • und als Kognition, z.B. durch die Erwartung, dass etwas Schlimmes passieren könnte.

Emotionen und Gefühle

Betrachten wir dieses am Beispiel der Emotion der Furcht vor einem zähnefletschenden und böse knurrenden Hund. In dieser Situation fühlen wir Angst (Gefühl) und wir weichen unmittelbar mit erschrockenem Gesichtsausdruck zurück (Verhalten). Der Puls beginnt zu rasen und kalter Schweiß steht uns auf der Stirn (körperliche Veränderung). Ein Gedanke beherrscht all unser Denken (Kognition): "Was mache ich nur, wenn er mich jetzt beißt?"

Wie wir anhand der Beschreibung der Emotion sehen können, sind Gefühle nicht mit Emotionen gleichzusetzen. Gefühle entstehen durch die Bewertung von Ereignissen (ein Hund bedeutet Gefahr, vielleicht sogar Schmerzen) und sie können emotionaler Art wie bei der Angst sein, oder aber auch nicht emotionaler Art wie beispielsweise bei der Müdigkeit.

Emotionen und Stimmungen

Häufig werden auch Stimmungen mit Emotionen verwechselt. Die wissenschaftliche Psychologie differenziert hier jedoch etwas genauer als die Alltagssprache. Stimmungen sind im Vergleich zu den Emotionen lang anhaltende und weniger intensive Zustände und stellen keine Reaktion auf ein spezifisches Ereignis dar. Selbstverständlich können Emotionen wie z.B. Trauer in eine lang anhaltende depressive Stimmung übergehen. Das ursprünglich die Emotion auslösende Ereignis ist dann allerdings nicht mehr präsent.

Einige unserer Emotionen sind angeboren und spielen eine wichtige Rolle als Schutzmechanismus. Das Erleben von Angst beispielsweise kann lebenserhaltend sein, denn es führt dazu, dass wir Verteidigungs- und Fluchtmechanismen in Gang setzen. Gleichermaßen wie Angst ist auch der Ekel angeboren. Bereits Neugeborene zeigen bei Kontakt mit ekelerregenden Gerüchen und Speisen den gleichen Gesichtsausdruck wie Erwachsene. Auf dieser Ebene der nonverbalen Kommunikation können Eltern bereits verstehen, was in ihren Kindern vorgeht.

Studien von Paul Ekmann aus den siebziger Jahren, die mit Menschen verschiedenster Kulturen durchgeführt wurden, erbrachten als Resultat sieben universelle Gesichtsausdrücke (Angst, Ekel, Freude, Trauer, Überraschung, Verachtung und Wut), die kulturübergreifend von allen Menschen gleich interpretiert werden.

Wie "Facial Feedback" funktioniert

Dieses kleine Experiment können Sie mit sich selbst machen: Lächeln Sie doch einfach einmal und achten Sie darauf, ob sich ihr emotionales Erleben verändert hat. Emotionen haben nicht nur Einfluss auf unseren Gesichtsausdruck, sondern es gibt auch die umgekehrte Wirkrichtung: Unser Gesichtsausdruck beeinflusst unser emotionales Erleben "facial feedback" nennt man das in der Fachsprache. Das Gleiche gilt übrigens auch für die gesamte Körperhaltung. Probieren Sie es aus!


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