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Linderhof Schlösschen wechsel dich

Schon als Kronprinz übernachtete Ludwig II. mit seinem Vater bei zahlreichen Jagdausflügen in Linderhof. Damals war das Gebäude noch ein schlichtes Forsthaus. Ab 1869 ließ der "Kini" es Schritt für Schritt zu dem Schlösschen aus- und umbauen, das wir heute kennen. Es war der einzige größere Schlossbau, dessen Vollendung er noch erlebte.

Stand: 04.05.2011 | Archiv

Außenansicht von Schloss Linderhof | Bild: picture-alliance/dpa

In das prunkvolle Schlösschen, das wir heute kennen, verwandelte Linderhof sich im Laufe von sechs Bauphasen. Immer wieder ließ Ludwig II. das Häuschen zwischen 1869 und 1885 aus- und umbauen. Das Gelände um Linderhof herum gestaltete Carl von Effner zu einem prachtvollen Park. Eigentlich wollte der "Kini" sein Versailles-Projekt ja hier durchführen, doch dafür war im Graswangtal, in dem Linderhof liegt, nicht genug Platz.

Ein Spaziergang im Schlosspark

Vom Forsthaus zur Königsvilla

Ludwig II. liebte Linderhof sehr. Ganz besonders das Forsthaus, das er sich in der ersten Bauphase zum Königshäuschen ausbauen ließ. Als das Haus 1874 seiner Baubegeisterung in den Weg geriet, ließ er es nicht etwa abreißen, sondern um etwa 300 Meter versetzen. Es steht noch heute im Park von Linderhof. Mit dem restlichen Gebäudekomplex - dem so genannten Almhüttenbau - ging der "Kini" weit weniger sentimental um. Zunächst sah der Bau aus Stein und Holz noch ausgesprochen rustikal aus. Wie eine Almhütte eben. Der Prunk im Inneren ließ sich von außen nicht erahnen. 1873 wurde die Fassade des Almhüttenbaus mit festem Mauerwerk ummantelt. 1874 ließ Ludwig II. noch einen Südtrakt anbauen, 1885 in der sechsten und letzten Bauphase das Gebäude nach Norden verlängern, um damit auch das Schlafzimmer zu vergrößern.

Gepflegter Park statt wilde Natur

Natürlich musste auch die Umgebung zu diesem edlen kleinen Schlösschen passen. Der Park von Linderhof ist etwa 58 Hektar groß. Hier treffen sich Elemente aus Renaissance, Barock und der englischen Landschaftsgärtnerei. Der "Kini" zog sich hier gerne in die Venusgrotte zurück, eine künstliche Tropfsteinhöhle mit See und Wasserfall. Besonders prächtig: der Maurische Kiosk. Hier konnte Ludwig II. seine Träume von 1001 Nacht ausleben. Ein weiteres Glanzstück des Parks ist die Wasserfontäne, die allein durch den Druck des natürlichen Gefälles bis zu 22 Meter aufsteigen kann. Mit den sorgfältig geplanten Gartenanlagen ist die Verwandlung Linderhofs vom Forsthaus ins Königsschloss komplett.

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