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Ebola Virus sorgt wieder für Krankheitsausbrüche

Immer wieder kommt es zum Aufflammen von Ebola-Infektionen. Was macht die Krankheit, die meist tödlich verläuft, so gefährlich? Und gibt es Mittel im Kampf gegen sie?

Von: Georgia Tscharke

Stand: 12.10.2022

Ebola-Ausbruch: Wie der Erreger Uganda bedroht

Das Ebola-Virus wurde 1976 zum ersten Mal identifiziert und nach dem Fluss Ebola in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) benannt. Das Virus ist hoch ansteckend und die Krankheit verläuft unbehandelt meist tödlich. Im Jahr 2013 kam es in Westafrika zu einer schweren Epidemie, vor allem in den Ländern Guinea, Sierra Leone und Liberia. Dort sind mehr als 11.000 Menschen gestorben, es war der größte Ausbruch seit der Entdeckung des Virus im Jahr 1976. Innerhalb kürzester Zeit breitete sich das Virus über Ländergrenzen aus, am 8. August 2014 erklärte die WHO die Epidemie zum internationalen Gesundheitsnotfall.

Im Jahr 2018 kam es zu neuen Fällen in der Demokratischen Republik Kongo, der Ausbruch hielt zwei Jahre an, und hat sich vereinzelt auf das Nachbarland Uganda ausbreitete, der bis dahin zweitgrößte Ausbruch. Dabei sind rund 2.300 Menschen gestorben. Mittlerweile gibt es einen hochwirksamen Ebola-Impfstoff. Ende September 2022 meldete Uganda dann den ersten Todesfall seit 2019: Ein 24-jähriger Mann starb an der Fieberkrankheit: Der PCR-Test zeigte: Er war Ebola-infiziert – allerdings nicht mit dem Zaire-Stamm des Virus, sondern mit dem seltenen Sudan-Stamm. Gegen diesen Stamm gibt es bisher keine Medikamente und keinen Impfstoff.

Was ist das Ebola-Fieber?

Nach einer Inkubationszeit von zwei bis längstens 21 Tagen bricht das Ebola-Fieber aus und beginnt wie ein grippaler Infekt mit Hals-, Kopf- und Muskelschmerzen, aber auch Durchfall und Erbrechen, wodurch der Körper sehr viel Flüssigkeit verliert. Einige Infizierte entwickeln Hautausschläge. Ab dem fünften bis siebten Tag nach Ausbruch der Krankheit setzen äußere und innere Blutungen ein, berichtet das Robert Koch-Institut. Daher ist Ebola ein sogenanntes hämorrhagisches Fieber, also eine Erkrankungsart, die mit hohem Fieber und Blutungen verbunden ist. Im Verlauf der Krankheit kommt es häufig zu Leber- und Nierenversagen. Das Ebola-Fieber ist nicht nur hochansteckend, sondern endet meist tödlich: 50 bis 70 Prozent der infizierten Patienten sterben an der Krankheit, wenn sie nicht behandelt werden.

Erkrankte, die in ein spezielles Ebola-Behandlungszentrum eingeliefert werden, haben große Chancen, die Krankheit zu überleben. Von 1.555 Menschen, die in der Demokratischen Republik Kongo bis Anfang Oktober 2019 in einem Ebola-Behandlungszentrum behandelt wurden, konnten 1.000 geheilt werden, teilte die WHO damals mit.

Wie wird der Ebola-Erreger übertragen?

Die direkte Ansteckung von Mensch zu Mensch erfolgt über den Kontakt mit Blut, Speichel, Schweiß, Urin und anderen Körperflüssigkeiten. Teilweise stecken sich Menschen aber auch über Gegenstände wie Nadeln, Operationsbesteck oder Bettwäsche an. Immun ist nur, wer die Krankheit schon einmal hatte.

Die Übertragung des Virus auf den Menschen erfolgt vermutlich entweder über Affen, die sich an Fledermäusen oder Flughunden anstecken, sterben und als "Buschfleisch" verzehrt werden, oder direkt von der Fledermaus auf den Menschen. Denn neben Ebola können Fledermäuse auch andere gefährliche Viren wie Tollwut oder das Nipah-Virus übertragen.

Warnung vor Fledermaus-Verzehr

In Fledertieren Zentralafrikas - Fledermäusen und Flughunden - wurde der Ebola-Virus bereits vor Jahren nachgewiesen. Experten haben Anfang 2019 erstmals als Virusträger eine Fledermaus in Westafrika, eine Langflügelfledermaus der Art Miniopterus inflatus, die in Höhlen lebt und sich von Insekten ernährt, nachweisen können. Das Gesundheitsministerium in Liberia forderte daraufhin die Bevölkerung auf, auf das Töten und den Verzehr von Fledertieren zu verzichten. Denn Fledertiere dienen in Liberia, das einem UN-Index zufolge zu den zehn ärmsten Ländern der Welt gehört, häufig als Nahrung.

Auch der bloße Kontakt mit infizierten Fledermäusen kann offensichtlich gefährlich sein. Beim Ebola-Ausbruch im Jahr 2013 in Westafrika zum Beispiel war ein kleiner Junge, der in einer Baumhöhle gespielt hatte, der allererste Patient. In dem Baum wohnten Fledermäuse, typische Überträger des Ebola-Virus. Das Kind und viele seiner Familienmitglieder sind an Ebola verstorben.

Wie lässt sich Ebola behandeln?

Bei einer Erkrankung mit Ebola müssen die Kranken schnellstmöglich auf einer Intensivstation isoliert werden. Es können lediglich die Symptome des Ebola-Fiebers behandelt werden mit Infusionen von Flüssigkeit und Elektrolyten. Darüber hinaus beeinflusst der allgemeine Gesundheitszustand eines Menschen seine Überlebenschancen.

Ebola-Impfstoffe im Einsatz

Es gibt neue Medikamente im Kampf gegen Ebola, die eine Erkrankung nicht mehr automatisch zum Todesurteil werden lassen. Sie sind noch in der Testphase, doch bei einer Behandlung in den ersten Tagen scheint die Überlebensrate bei rund neunzig Prozent zu liegen. Seit November 2019 kommt auch ein neuer Impfstoff zum Einsatz. Er wird vom US-Konzern Johnson & Johnson produziert.

Damit stehen insgesamt mehr Impfdosen zur Verfügung. Die Impfung, die bislang im Kongo eingesetzt wurde, stammt von dem amerikanischen Hersteller Merck. Sie reicht nicht aus, um große Teile der kongolesischen Bevölkerung zu schützen. Ein großer Vorteil des neuen J&J-Impfstoffes ist, dass er großflächig eingesetzt werden kann – in zwei Impfdosen mit einem Abstand von rund acht Wochen, während der Merck-Impfstoff Ervebo mit einer Dosis auskommt. Die Organisation Ärzte ohne Grenzen hatte zuvor beklagt, dass es nicht genug Impfstoff gebe. Bislang wurden hauptsächlich die medizinischen Fachkräfte geimpft.

Ist eine Ebola-Erkrankung in Deutschland möglich?

Grundsätzlich besteht in jedem Land der Welt das Risiko zu erkranken. In Europa oder Deutschland ist eine Ausbreitung aber sehr unwahrscheinlich. Das kann höchstens passieren, wenn infizierte Menschen das Virus einschleppen. Aber bei den Möglichkeiten des hiesigen Gesundheitssystems und der Isolation ist die Gefahr, dass das Virus grassiert, sehr gering.


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