ARD alpha Uni Sportwissenschaftlerin im Gesundheitszentrum

Von: Susanne Bauer-Schramm

Stand: 30.07.2022

Janina Schwarzer arbeitet als Sportwissenschaftlerin im Bereich Rehabilitation und Leistungsdiagnostik zusammen mit Ärzt:innen und Physiotherapeut:innen. Um Sportler:innen nach einer Corona-Erkrankung richtig einschätzen zu können, muss sie deren Körper ganzheitlich verstehen.

Janina Schwarzer B.A. studierte Sport und Gesundheit in Prävention und Therapie an der Deutschen Sporthochschule in Köln. Heute arbeitet sie als Sportwissenschaftlerin am Zentrum für Sport- und Regenerationsmedizin LANS Medicum in Hamburg. | Bild: BR

Voraussetzungen für den Beruf Sportwissenschaftler:in im Gesundheitszentrum

Abgeschlossenes Studium der Sportwissenschaft

Den Studiengang Sportwissenschaft bieten Hochschulen in Vollzeit, dual oder auch berufsbegleitend an. Laut Studycheck hast du 98 Studiengänge an 46 Hochschulen (davon 5 Fachhochschulen und 41 Universitäten) zur Auswahl.

Auch im Fernstudium kannst du Sportwissenschaft studieren. Es gibt zurzeit 14 Fernstudiengänge für das Fach Sportwissenschaft, die bis zu 78 Monate dauern, mit Abschlüssen zu Bachelor und Master und zusätzlichen Zertifikaten. (Quelle: Fernstudiumcheck.de)

Ein Beispiel: Abgeschlossener Bachelor-Studiengang Sport und Gesundheit in Prävention und Therapie (B.A.) an der Deutschen Sporthochschule Köln

Bekannt für das Bachelor-Studium Sport und Gesundheit in Prävention und Therapie ist die Deutsche Sporthochschule Köln. Sie bietet Möglichkeiten für alle Sportarten. Am Campus studieren nur Sportler:innen. Hier gibt es Expert:innen auf allen Gebieten. Im Bachelor werden viele Themen angeschnitten, aber nicht vertieft studiert. Die Regelstudienzeit des Vollzeitstudiums liegt bei 6 Semestern. Eine besondere Eignung für das Sportstudium (Sporteignungsprüfung) ist nachzuweisen.

Bei Wunsch nach Vertiefung sollte man auf jeden Fall zusätzlich einen Master machen. Als Nachteil der Sporthochschule Köln kann man den fehlenden Austausch zwischen Studierenden mit anderen Fächern außerhalb der „Sport-Bubble“ sehen, so fehlt zum Teil das interdisziplinäre Arbeiten, das du in einem Master an einer anderen Uni wie der Uni Hamburg dann lernen kannst.

Ein Beispiel für einen Masterstudiengang ist der Master of Arts Bewegungs- und Sportwissenschaft an der Fakultät Psychologie und Bewegungswissenschaft an der Uni Hamburg. Hier spezialisierst du dich auf Gesundheit und Leistung. Der Studiengang dauert 4 Semester mit Beginn im Wintersemester. Die jeweiligen differenzierten Zugangsvoraussetzungen sind am besten auf der Internetseite der jeweiligen Wunsch-Uni einzusehen. 

Skills Faszination für die Physiologie des Körpers

  • Spaß an Bewegung
  • Breites Spektrum an Bewegung und Vermittelbarkeit von Bewegungsabläufen
  • Sozialkompetenz mit großer Leidenschaft für menschliche Körper
  • Verständnis für Menschen mit Handicap, denen Bewegungen schwerfallen, Geduld und Zuversicht
  • Faszination für die einzelnen Funktionen der Körper
  • Großes Interesse an Abläufen im Körper und den körperlichen Zusammenhängen
  • Teamfähigkeit

Karriere Berufsfelder für Sportwissenschaftler:innen

Über die Hälfte der Absolvent:innen von Sportwissenschaften geht in den Dienstleistungsbereich, nimmt man den Internetbereich dazu sind es 65 Prozent. Die anderen 35 Prozent teilen sich auf in Jobs in öffentlichen Verwaltungen, Bildung und Forschung, Industrie und Energie und Landwirtschaft. (Quelle: Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung)

Zu den typischen Arbeitsbereichen, in denen Sportwissenschaftler nach ihrem Abschluss arbeiten, zählen:

  • Reha-Kliniken
  • Gesundheitszentren
  • Personal Trainer
  • Unternehmen der Sportindustrie
  • Vereinstrainer


Auch im Sportjournalismus hast du mit dem nötigen Talent gute Chancen, einen Job zu finden. Und wenn du dich für ein sportwissenschaftliches Studium mit der Option ins Lehramt zu gehen entschieden hast, kannst du an verschiedenen Bildungseinrichtungen Sportunterricht geben.

Gehalt

Einstiegsgehälter für Sportwissenschaftler kann man nicht pauschal benennen. Es kommt vor allem darauf an, in welcher Branche und bei welchem Unternehmen du einen Job zum Berufseinstieg findest. Große, bestenfalls weltweit erfolgreiche Firmen zahlen Sportwissenschaftlern mehr Gehalt als kleine Fitnessstudios laut Sportstudieren.de. Und oft erhalten Master-Absolvent:innen etwas mehr Geld als Bachelor-Absolvent:innen. Im Schnitt starten die Brutto-Einstiegsgehälter für Sportwissenschaftler:innen bei ca. 2600 Euro / Monat. Spitzenverdienste mit über 5000 € brutto sind nach etlichen Berufsjahren im richtigen Unternehmen sicher möglich. Laut dem Deutschen Zentrum für Hochschul-und Wissenschaftsforschung steigt das Einstiegsgehalt bei Sportwissenschaften nach 10 Jahren um 50 Prozent. Und auch bis zu 10 Jahren nach ihrem Abschluss haben 96 Prozent der Sportwissenschaftler:innen einen Job.

Sportwissenschaftler:innen bekommen Erfahrungsschatz durch ganz viel Patient:innen-Kontakt

Janina Schwarzer, Sportwissenschaftlerin im LANS Medicum, Zentrum für Sport- und Regenerationsmedizin, Hamburg bei der Leistungsdiagnosik mit einem Profisportler. | Bild: BR

"Vor Ort im Beruf lernt man eigentlich die ganze Praxis. Ich hatte auch praktische Kurse im Studium, aber das ist meilenweit davon entfernt von dem, was man hier im Job machen muss. Es muss alles viel zeiteffektiver stattfinden, man muss viel schneller arbeiten, sich Routinen schaffen, dass das alles gut funktioniert und vor allem die Interaktion mit dem Menschen. Man hat zwar im Studium auch ein-, zweimal Kontakt mit 'wirklichen Patienten', aber die Vielfalt an verschiedensten Krankheitsbildern, auch von Sportlern, die lernt man erst mit der Zeit. Um da aus dem Erfahrungsschatz schöpfen zu können, das kommt erst mit der Zeit. Im Studium lernt man vor allem die Grundlagen, alles Wissenschaftliche und es ist wichtig, dass man das im Hinterkopf hat und als Background nutzen kann."

Janina Schwarzer, Sportwissenschaftlerin im LANS Medicum, Zentrum für Sport- und Regenerationsmedizin, Hamburg