ARD alpha Uni Sozialarbeiter

Von: Christian Wurzer

Stand: 07.12.2021

Burak arbeitet als Streetworker in Berlin. Er weiß, wie man mit Hilfsbedürftigen am Rande der Gesellschaft umgeht. Sein Job ist es, sie zu unterstützen und Lösungen für ihre Probleme zu finden. Die Arbeit kostet Kraft, aber es tut ihm auch selber gut, anderen Gutes zu tun.

Burak Caniperk arbeitet nach seinem Studium der Sozialen Arbeit als Streetworker in Berlin  | Bild: BR

Voraussetzungen Beruf Sozialarbeiter:in

Sozialarbeiter:innen haben Soziale Arbeit studiert. Den Studiengang bieten Hochschulen in Vollzeit, dual oder auch berufsbegleitend an. Aber auch im Fernstudium kannst du Soziale Arbeit studieren. Im Studium sind Praxisphasen integriert, so dass du dich nach dem Studium direkt auf eine Stelle bewerben kannst. Nur in einzelnen Bundesländern musst du noch ein sogenanntes Anerkennungsjahr absolvieren. Die Bundesländer haben das individuell geregelt.

Skills mit das Wichtigste - Emotionale Stabilität

  • Offenheit für die Probleme der Menschen
  • Emotionale Stabilität
  • die Fähigkeit, sich abzugrenzen
  • Sozialkompetenz
  • Interesse für unterschiedliche Kulturen
  • Ausdauer und Durchhaltevermögen
  • Teamfähigkeit

Einblicke Sozialarbeiter Burak unterwegs in Berlin

Karriere Berufsfelder für Sozialarbeiter:innen

Sozialarbeiter:innen unterstützen Menschen dabei, wieder ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Und sie helfen dort, wo soziale Probleme entstehen können: in Familien, Schulen und Bildungseinrichtungen. Sie sprechen mit Klienten und Klientinnen zuhause, treffen hilfsbedürftige Jugendliche und Erwachsene auf der Straße oder helfen Häftlingen, sich wieder auf einen Alltag außerhalb des Gefängnisses einzustellen. Außerdem sind sie in der Integration von Migranten und Migrantinnen aktiv.

Sozialarbeiter:innen arbeiten in sozialen Einrichtungen, Behörden und Unternehmen – meistens ganz nah am Menschen, außer sie steigen in leitende Funktionen auf.

Für leitende Funktionen bevorzugen Arbeitgeber:innen allerdings meist Bewerber:innen mit Masterabschluss oder anderen Zusatzqualifikationen.

Als Sozialarbeiter:in kannst du auf einem breiten Gebiet tätig werden, in Sozialeinrichtungen des Staates, aber auch bei Einrichtungen privater und kirchlicher Träger:

Willst du dich bei Einrichtungen kirchlicher Träger bewerben, musst du allerdings beachten, dass du auch Mitglied der Kirche bist, unter deren Trägerschaft die Einrichtung steht. Soziale Einrichtungen kirchlicher Träger zählen laut §118 Abs.1 Satz 1. Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) zu den sogenannten Tendenzbetrieben, die die Kirchenzugehörigkeit von Bewerbern und Bewerberinnen einfordern.

Für Sozialarbeiter:innen gibt es auch Jobs in der sogenannten freien Wirtschaft, etwa im Bereich des Personalmanagements oder des unternehmensinternen Sozialwesens.

Beispiel Zusatzqualifikation - Sozialwirt:in

Sozialwirte und Sozialwirtinnen sind qualifiziert für Aufgaben, die soziale und betriebswirtschaftliche Aspekte beinhalten. Die Zusatzqualifikation Sozialwirt:in erleichtert den Aufstieg in Behörden und sozialen Einrichtungen. Im Unternehmen wirken Sozialwirte bzw. Sozialwirtinnen bei der Personalorganisation und Personalführung mit. Sie werden einbezogen, wenn es um sozioökonomische Entscheidungsprozesse geht.

Gehälter variieren je nach Bundesland

Wie bei anderen sozialen Berufen, sind auch Sozialarbeiter:innen nicht übermäßig gut bezahlt, gemessen an der Verantwortung, die sie für andere Menschen und damit auch für die Gesellschaft übernehmen. „Wer sich für einen sozialen Beruf entscheidet, tut das meistens aus Überzeugung und nicht aufgrund des hohen Gehalts“, schreibt das Internetportal soziales-studieren.de.

Die Bezahlung orientiert sich hier meistens an den Tarifverträgen für den öffentlichen Dienst / Sozial- und Erziehungsdienst (TVöD SuE). In Unternehmen variieren die Gehälter je nach Funktion und Position.

Die Einstiegsgehälter für Sozialarbeiter:innen starten bei rund 3300 € brutto. Mit wachsender Berufserfahrung und Alter können als Spitzenverdienst bis zu 5000 € brutto erreicht werden.

Streetworker wie Burak, zum Beispiel, verdienen in Berlin laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit rund 3800 € brutto im Monat. In Frankfurt läge das Mittel etwas höher, bei rund 4200 € brutto.

Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit

Sozialarbeiter:innen sind jeden Tag neu für andere da

Burak Caniperk arbeitet als Streetworker in Berlin  | Bild: BR

"Was ich Leuten raten würde, die soziale Arbeit studieren wollen, ist: sich zu überlegen, ob man einen großen Teil seiner Zeit in Probleme anderer investieren will. Denn das muss einem klar sein: Die soziale Arbeit ist darauf ausgerichtet, dass man losgeht und Menschen in bereits bestehenden Hilfesystemen unter die Arme greift. Am Ende des Tages wird es immer mehr um andere gehen als um einen selbst, und dafür muss man halt gemacht sein."

Burak Caniperk, Streetworker in Berlin