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Erdnüsse, Milch, Äpfel Gutes Essen - schlecht bekömmlich

Immer mehr Menschen reagieren auf bestimmte Nahrungsmittel allergisch, im Extremfall mit tödlichen Folgen. Hinzu kommen Unverträglichkeiten, etwa gegen Histamin, Fruktose oder Laktose. Oft hilft nur, die betroffenen Lebensmittel konsequent vom Speiseplan zu streichen - was gar nicht so einfach ist.

Stand: 21.06.2022

Mädchen wendet sich von gereichtem Teller mit Eierspeise ab, das könnte eine Nahrungsmittelallergie sein. | Bild: colourbox.com

Denn zuerst einmal muss man herausfinden, worauf man allergisch oder unverträglich reagiert. Dann beginnt die Detektivarbeit: festzustellen, in welchen Produkten das Allergen steckt. Und da ist Kontrolle immer besser als Vetrauen: Hühnereiweiß und Milch zum Beispiel sind inzwischen Standard in vielen Fertigprodukten; Spuren von Nüssen auch in Produkten enthalten, die rein gar nichts mit Nüssen zu tun haben sollten. Was die Sache noch komplizierter macht: Manch sogenannte Allergie ist, medizinisch betrachtet, gar keine Allergie, sondern eine Unverträglichkeit.

Allergie & Unverträglichkeit: Unterschiede

Allergie oder Unverträglichkeit

Fast jedes Nahrungsmittel kann eine Allergie oder Überempfindlichkeit auslösen. Eine "richtige" Allergie allerdings wird - so wissenschaftliche Untersuchungen - von sieben Lebensmittelallergene ausgelöst, die für fast 90 Prozent aller positiv ausfallenden Provokationstests verantwortlich waren. Dazu zählen: Kuhmilch, Baumnüsse (Haselnuss, Walnuss), Sojabohne, Hühnerei, Erdnuss, Fisch und Meeresfrüchte sowie Weizen, so der Allergieinformationsdienst vom Helmholtz Zentrum München.

Faustregel

Generell kann folgende Faustregel als ungefähre Richtlinie angewandt werden: Proteine lösen allergische Reaktionen aus, Zucker wie Fruchtzucker oder Milchzucker hingegen Unverträglichkeiten. Milch kann theoretisch beides verursachen, nämlich eine Allergie gegen Milcheiweiß oder eine Unverträglichkeit gegen Milchzucker.

Sofortige Reaktion

Unverträglichkeiten, wie sie etwa bei Obst auftreten, sind keine Allergien im klassischen Sinn. Der wesentliche Unterschied: Die Beschwerden können noch Stunden nach dem Essen auftreten, während bei einer Allergie immer eine unmittelbare Reaktion des Körpers ausgelöst wird.

Symptome

Bei der Allergie werden gezielt Antikörper gegen das jeweilige Allergen gebildet, bei einer Unverträglichkeit nicht. Eine allergische Reaktion fällt unterschiedlich, aber deutlich aus: Zum Beispiel juckt kurz nach dem Essen der Rachen, die Lippen oder die Mundschleimhaut schwellen an, oder die Haut bekommt rote Flecken. Bei Unverträglichkeiten gibt es keine so deutlichen Symptome: Die entstehenden Verdauungsbeschwerden lassen sich oft nicht eindeutig zuordnen.

Sonderfall Gluten

Eine Sonderstellung nimmt die Glutenunverträglichkeit ein. Medizinisch gesehen wird eine allergische Reaktion im Darmbereich ausgelöst, von den Symptomen her ist die Glutenunverträglichkeit jedoch mit anderen, "klassischen" Unverträglichkeiten vergleichbar: Durchfall, Bauchschmerzen, Mattigkeit gehören hier zu den häufigsten Begleiterscheinungen.


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