v. li. n. re.: Valerian studiert im 1. Mastersemester Architektur an der TU München und Assunta arbeitet als angehende Architektin im Architekturbüro Auer Weber. Du bist kreativ, handwerklich begabt, teamfähig und hast ein gutes technisches Verständnis? Dann könnte das Architekturstudium genau das Richtige für dich sein! Mehr zu den Studieninhalten, den Voraussetzungen und deinem Gehalt als Architekt erfährst du hier. | Bild: Bayerischer Rundfunk/BR/adobe stock / pisan thailand/Jasper Brüggemann/Jonas Schlögl

Studium und Beruf Dein Weg zur Architektur · Tipps und Infos für angehende Architekten

Von: Susanne Bauer-Schramm

Stand: 15.04.2025 |Bildnachweis

Du bist kreativ, handwerklich begabt, teamfähig und hast ein gutes technisches Verständnis? Dann könnte Architektur studieren genau das Richtige für dich sein! Mehr zu den Studieninhalten, den Voraussetzungen und deinem Gehalt als Architekt erfährst du hier.

Voraussetzung: Welchen Abschluss brauchst du, um Architektur zu studieren?

Um Architektur zu studieren, benötigst du in der Regel das Abitur, die Fachhochschulreife oder eine fachgebundene Hochschulreife. Der Zugang zum Architekturstudium ist oft durch einen Numerus Clausus (NC) beschränkt, der je nach Hochschule und Semester variiert.

Aber auch ohne Abitur gibt es Möglichkeiten, Architektur zu studieren: Einige Hochschulen bieten Eignungstests an, bei denen du dein Talent für das Architekturstudium zeigen kannst. Berufliche Qualifikationen und Erfahrungen in relevanten Branchen sind ebenfalls hilfreich. Mit einem Abschluss als Techniker oder Bauzeichner hast du gute Chancen, für ein duales Architekturstudium zugelassen zu werden.

Numerus Clausus: Wie hoch ist der NC für Architektur?

Der Numerus Clausus für das Architekturstudium kann sich je nach Bewerbungslage ändern und wird von den Hochschulen oft jedes Semester neu festgelegt. Um den aktuellen NC für Architektur und detailliert Zulassungsvoraussetzungen deiner Wunschhochschulen zu erfahren, fragst du am besten direkt bei den Studienberatungen nach. Es gibt aber auch Unis und Hochschulen, die das Architekturstudium ohne NC anbieten.

Eignungstests für das Architekturstudium: Was musst du dafür können?

Eignungstests für das Architekturstudium sind weit verbreitet, mehr noch als der NC. Sie spielen eine wichtige Rolle im Auswahlprozess. Diese Tests können je nach Hochschule unterschiedlich ausfallen, sie helfen bei der Auswahl talentierter und motivierter Studierender, die für das anspruchsvolle und kreative Studium der Architektur geeignet sind. Mit diesen Herausforderungen bei den Tests kannst du rechnen:

  • Zeichnerische Aufgaben: Du wirst aufgefordert, verschiedene Objekte oder Szenen zu zeichnen, um dein räumliches Vorstellungsvermögen und deine Zeichenfertigkeiten zu demonstrieren.
  • Gestaltungsaufgaben: Hierbei kannst du deine Kreativität zeigen, indem du zum Beispiel Entwürfe für Gebäude oder Räume erstellst. Diese Aufgaben testen dein Verständnis von Form, Funktion und Ästhetik.
  • Technische Aufgaben: Einige Tests beinhalten technische Zeichnungen oder Modellbau, um deine Fähigkeiten im Umgang mit Materialien und Konstruktionsmethoden zu prüfen.
  • Theoretische Fragen: Eventuell musst du Fragen zur Architekturgeschichte, Baukunst oder zu aktuellen Trends in der Architektur beantworten, um dein Wissen und Interesse am Fach zu zeigen.
  • Portfolio: Oft musst du ein Portfolio mit eigenen Arbeiten einreichen, das deine bisherigen gestalterischen Projekte und Zeichnungen enthält. Dies gibt den Prüfern einen umfassenden Eindruck deiner Fähigkeiten und kreativen Entwicklung.
  • Interview: Ein persönliches Gespräch kann Teil des Eignungstests sein, in dem du deine Motivation für das Architekturstudium darlegst und Fragen zu deinen Arbeiten beantwortest.

Zur optimalen Vorbereitung auf den Eignungstest gibt es Lernmaterialien mit Aufgabenstellungen und Lösungen aus früheren Eignungstests, vergleichbar mit Abi-Trainings zur Vorbereitung auf das Abitur. Auch spezielle, kostenpflichtige Onlinekurse kannst du dazu besuchen.

Architektur studieren: So ist das Masterstudium an der TU München

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Valerian studiert im 1. Mastersemester Architektur an der TU München. Du bist kreativ, handwerklich begabt, teamfähig und hast ein gutes technisches Verständnis? Dann könnte Architektur studieren genau das Richtige für dich sein! | Bild: Bayerischer Rundfunk/adobe stock / pisan thailand/BR/Jasper Brüggemann

Architektur studieren: Zwischen Modellbau, Vorlesung und Schlusskritik! | alpha Uni

Studieninhalte: Wie schwer ist es, Architektur zu studieren?

Das Architekturstudium kann anspruchsvoll sein, du brauchst dafür sowohl kreative als auch technische Fähigkeiten. Zu den Herausforderungen des Studiums zählen:

  • Kreativität und Design: Du musst innovative und funktionale Entwürfe erstellen, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch praktisch umsetzbar sind.
  • Technische Kenntnisse: Fächer wie Baustoffkunde, Bauphysik, Baustatik und Tragwerkslehre erfordern ein gutes Verständnis technischer Grundlagen, ähnlich wie beim Studium des Bauingenieurwesens.
  • Praxisnähe: Das Studium ist praxisorientiert und beinhaltet oft Projekte, bei denen du deine Entwürfe und Ideen anwenden musst.
  • Zeitmanagement: Die Kombination aus kreativen Projekten, technischen Fächern und Praxisphasen kann zeitintensiv sein und erfordert ein gutes Zeitmanagement.
  • Softwarekenntnisse: Der Umgang mit CAD-Programmen und anderen Design-Tools ist ein wichtiger Bestandteil des Studiums.

Für das Management und die Kalkulation von Bauprojekten gibt es Seminare in Baumanagement, Bauleitung, Bauplanung und Baurecht. Klassische Architektur-Fächer wie Gebäudekunde, Darstellungstechnik, Baukonstruktion, Entwerfen sowie Bau- und Kunstgeschichte sind ebenfalls Teil des Studiums. Zudem lernst du, CAD-Programme für computergestütztes Design zu nutzen. Am besten du informierst dich im Vorlesungsverzeichnis deiner Wunsch-Hochschule über die spezifischen Veranstaltungen.

Studiendauer und Abschluss: Wie lange dauert das Architekturstudium?

Je nach Hochschule kannst du dein Architekturstudium mit einem Bachelor of Science, Bachelor of Engineering oder Bachelor of Arts abschließen. Dabei hast du die Wahl zwischen Vollzeit-, Teilzeit-, dualem oder berufsbegleitendem Studium.
Das Bachelorstudium in Architektur dauert in der Regel sechs bis acht Semester. Ein zentraler Bestandteil ist das Praxissemester, das meistens im fünften Semester stattfindet. Während dieser Zeit absolvierst du ein 18-wöchiges Praktikum und nimmst an einem zweiwöchigen Praxisseminar an der Hochschule teil. Das Praxissemester kann auch im Ausland absolviert werden. Die Hochschulen haben oft gute Kontakte, um dir die Suche nach einem Praktikumsplatz zu erleichtern. Im letzten Semester konzentrierst du dich auf deine Bachelorarbeit.

Nach dem Bachelorabschluss kannst du dein Wissen im Masterstudiengang vertiefen. Der Master in Architektur dauert weitere vier Semester und wird je nach Hochschule als Master of Arts, Master of Engineering oder Master of Science angeboten.
Erst mit der Mitgliedschaft in der Architektenkammer deines Bundeslandes darfst du die offizielle Berufsbezeichnung "Architektin" oder "Architekt" tragen. Die Eintragung in der Architektenkammer erfordert ein achtsemestriges Studium und zwei Jahre Berufserfahrung als Architekt bzw. Architektin. Du musst bei allen neun Leistungsphasen bei der Durchführung eines Bauprojekts dabei gewesen sein. Die genauen Anforderungen können je nach Bundesland variieren.

Skills: Welche Fähigkeiten brauchst du, um Architektur zu studieren?

Ist das Architekturstudium das richtige Studium für dich? Diese Skills helfen dir, wenn du im Architektur Studium durchhalten willst:

  • Kreativität
  • Räumliches Vorstellungsvermögen
  • Handwerkliche Begabung
  • Geduld und Fingerspitzengefühl für den Modellbau
  • Mathematisches Verständnis für Statik-Berechnungen
  • Teamfähigkeit
  • Planungsgeschick
  • Neugierde
  • Sich inspirieren lassen und mit offenen Augen durchs Leben gehen
  • Ehrgeiz/Durchhaltevermögen/Belastbarkeit: der Wille muss da sein

Berufsfelder und Karriere: Was macht ein Architekt?

Für Architektinnen und Architekten gibt es ganz unterschiedliche Karrierewege, die Berufsaussichten sind gut, aber du hängst von der Baubranche ab, die immer mit der gesamten wirtschaftlichen Situation des jeweiligen Landes korreliert.

  • Architekturbüros: Klassische Arbeitgeber für Planung und Umsetzung von Bauprojekten.
  • Bauunternehmen: Große Firmen, die Architekten für Bauleitung und Planung einstellen.
  • Immobilienentwickler: Unternehmen, die Immobilienprojekte entwickeln und gestalten.
  • Stadtplanungsämter: Öffentliche Einrichtungen für Stadt- und Regionalplanung.
  • Ingenieurbüros: Technische Planung und Beratung in Zusammenarbeit mit Architekten.
  • Bauträger: Firmen, die Bauprojekte initiieren und Architekten engagieren.
  • Verwaltungsbehörden: Öffentliche Institutionen für die Planung und Verwaltung von Bauprojekten.
  • Bildungseinrichtungen: Hochschulen und Universitäten für Dozenten- und Forschungstätigkeiten.
  • Freiberufliche Tätigkeit: Selbstständige Architekten bieten unabhängige Dienstleistungen an.
  • Design- und Kreativagenturen: Kreative Firmen für spezielle Projekte und Entwürfe.

Wenn du dich noch technischer mit Schwerpunkt auf Ingenieurwesen ausbilden willst, kann der Beruf des Bauingenieurs / der Bauingenieurin für dich interessant sein.

Jobeinstieg in der Architektur: Vom Studium zur Großbaustelle

Gehalt: Wie viel verdienst du als Architekt?

Das durchschnittliche Einstiegsgehalt eines Architekten beträgt laut Jobvector 49.896 Euro brutto jährlich, was einem monatlichen Bruttoverdienst von 4.158 Euro entspricht. Mit zunehmender Berufserfahrung und höherer Verantwortung steigt das Gehalt weiter an. Das Gehalt eines Architekten variiert auch je nach Branche, in der man tätig ist, wie Hochbau, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur oder Stadtplanung. Unterschiede gibt es auch in der Region, in der du arbeitest: Beim Vergleich Deutscher Städte verdienen laut der Bundesagentur für Arbeit Architekten in Dresden durchschnittlich 3.680 € brutto pro Monat, während in München der Verdienst bei 4.820 Euro liegt. Frauen sind beim Gehalt eher benachteiligt: Männer verdienen durchschnittlich 4.756 € brutto pro Monat, Frauen 3.920 € pro Monat.