ARD alpha Uni Mechatroniker

Von: Christian Wurzer

Stand: 27.09.2022

Mechatroniker arbeiten an den Schnittstellen zwischen Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik. Mechatroniker wie Stephan lassen Projekte der Industrie 4.0, kombiniert mit künstlicher Intelligenz, Wirklichkeit werden. Er arbeitet als Automatisierungsingenieur.

Stephan, Mechatroniker, als geschulter Analytiker unterwegs in der 3D-Micromac AG | Bild: Annekathrin Wetzel | BR

Zum Berufsbild Mechatroniker:in

Mechatroniker:innen stehen ganz vorne, wenn es darum geht, die vierte industrielle Revolution, die Industrie 4.0 Realität werden zu lassen: die Vernetzung von Mensch, Abläufen in der industriellen Produktion, smarten Maschinen und Produkten. Schlüsselrollen spielen dabei die Informations- und Kommunikationstechnologie und immer mehr auch die künstliche Intelligenz.

Mechatroniker:innen entwerfen und bauen Automationssysteme, zum Beispiel für die Schwer-, Automobil-, Flugzeug-, Elektronik- und Haushaltsgeräteindustrie von der einzelnen Roboterzelle bis zur voll automatisierten Produktionslinie.

Mit deinem Studium der Mechatronik wirst du sowohl mit dem Bachelor of Engineering (B. Eng.) aber auch dem Master of Engineering (M.Eng.) darauf gut vorbereitet. Mechatroniker:innen können sich in neue Gebiete schnell einarbeiten, weil sie sich im Studium fächerübergreifende Kenntnisse aneignen können. Anders als Mechatroniker:innen mit einer Berufsausbildung können sie in der Evaluation von Entwicklungen, Ideen der gewonnenen Daten auch wissenschaftlich auswerten.

Die Industrie, vor allem aber mittelständische Unternehmen, die Produkte im Bereich des smarten Maschinenbaus, der Fahrzeugtechnik, der Flugzeugtechnik und Raumfahrt entwickeln, suchen neben den Spezialisten in ihren Fachgebieten auch Ingenieure und Ingenieurinnen der Mechatronik.

Um den Einstieg in den Beruf gut zu schaffen, sind schon während des Studiums Praktika entscheidend. Hier können sich erste wichtige Kontakte ergeben. Später solltest du auch die Themenwahl der Masterarbeit gut überlegen. Oft entwickelt sich auch daraus der Einstieg in eine Firma, weil womöglich die Firma, in der du für deine Masterarbeit arbeiten konntest, Interesse an deinen entwickelten Lösungen hat.

Mechatroniker:in sein Ständige Konfrontation mit Neuem

Stephan, Mechatroniker, als geschulter Analytiker unterwegs in der 3D-Micromac AG | Bild: Adrian Vogler | BR

"Es heißt im Beruf wird man mit Dingen konfrontiert, die man nicht kennt, nicht weiß, in die man sich einarbeiten muss. Wo man neugierig sein muss. Wo man gut kommunizieren muss, Infos einholen muss. Auch geht es darum, neue Dinge zu entwickeln oder zu erforschen.  Daher ist es wichtig, dass man gut analysieren kann: Wo könnten Fehler liegen? Das ist eine gute Fähigkeit, aber die entwickelt man auch mit der Zeit, mit der Erfahrung im Beruf."

Stephan, Mechatroniker (M.Eng.) und Automatisierungsingenieur

Diese Skills brauchst du als Mechatroniker:in

  • Interdisziplinäre technische Kreativität
  • Abstraktes Denken
  • Analyse- und Assoziationsvermögen
  • Mathematisches Denken
  • Lust am Experimentieren und Basteln
  • Hartnäckigkeit

In welchen Branchen arbeiten Mechatroniker:innen?

Mechatroniker:innen sind Spezialisten und Generalisten zugleich, in der Produktion und hier insbesondere an den Schnittstellen zwischen Mechanik, Elektronik und Informatik. Mechatroniker:innen haben das ganze Projekt im Blick.

Sie sind gesucht und können sich oft aussuchen, wo sie arbeiten wollen und in welcher Branche.

Die Berufschancen werden von mehreren Berufsportalen als „sehr gut“, bewertet.

Die Erfahrung von Stefan allerdings zeigt auch, dass größere Unternehmen doch eher die Spezialisten suchen und eher kleinere Unternehmen die „Spezialisten für das Interdisziplinäre“, also Mechatroniker:innen. Mit einem Masterabschluss verbessern sich deine Chancen auch in der Hierarchieleiter eines Unternehmens weiter aufzusteigen.

Das Beschäftigungsspektrum für Mechatroniker:innen erweitert sich ständig. Mechatroniker:innen können daher in vielen Bereichen unterkommen. Hier eine Auswahl:

  • Fahrzeug- und Flugzeugproduktion
  • E-Mobility
  • Systemtechnik
  • Microsystemtechnik
  • Medizintechnik
  • Anlagenbau
  • Stahlindustrie
  • Elektroindustrie
  • Technikberatung
  • Print- und Medientechnik
  • Audio- und Videoindustrie
  • Forschung und Entwicklung
  • Zertifizierungsinstitutionen für Technik, wie TÜV und andere

Dein Verdienst variiert je nach Branche und Position im Unternehmen

Mechatroniker:innen sind an den Schnittstellen von Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik eingesetzt. Mit einem Master Abschluss steht dir auch der Weg zu Führungsaufgaben offen. Dein Verdienst hängt vom Unternehmen und auch vom Bundesland ab, in dem du arbeitest.

Im Schnitt können Berufseinsteiger:innen nach dem Studium mit etwa 3.416 € Brutto rechnen, mit steigender Berufserfahrung sind bis zu 5.271 € brutto monatlich möglich. Aber das ist auch abhängig vom Unternehmen, der Position, die du bekleidest und auch der Branche, in der du arbeitest.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Mechatroniker:in sein Komplexe Systeme bauen an der Schwelle zur Industrie 4.0

Stephan, Mechatroniker, als geschulter Analytiker unterwegs in der 3D-Micromac AG | Bild: Adrian Vogler | BR

"Sehr komplexe Systeme sind diese Maschinen. Zuerst muss man verstehen, was der Kunde möchte: Was muss die Anlage können, worauf kommt es an?  Und da sitzen mehrere Abteilungen an einem Tisch und überlegen, wie sie das Konzept gestalten. Können wir eine vorhandene Systemvorlage dazu nehmen oder muss eine völlig neue entwickelt werden? ‚SPS-Funktionalität‘, also die Speicherbare Programmierbare Steuerung ist das, was uns als Automatisierungsabteilung interessiert, wo wir von Anfang an dabei sind und das System designen."

Stephan, Mechatroniker (M.Eng.) und Automatisierungsingenieur