Insektenstiche So verhindert ihr Stiche von Wespe, Hummel und Biene
Wenn sich Hornissen, Wespen, Bienen oder Hummeln zu Kaffee und Kuchen gesellen, lautet die wichtigste Regel: Fuchtelt nicht herum oder schlagt nach den Insekten! Regel Nummer zwei: Entfernt Wespennester nicht selbst. Die Tiere stehen unter Artenschutz.
Podcast-Tipp
Wespen, Bienen und Hornissen wollen eigentlich das Gleiche wie wir: sich an den bunten Blumen im Garten erfreuen, leckeren Kuchen essen, süße Säfte schlürfen, aber auch vom Grillfleisch naschen. Die Insekten werden nicht nur durch den leicht erreichbaren Imbiss angelockt, sondern oft auch durch Mangel an anderer Nahrung, das heißt Hunger.
Wann stechen Insekten zu?
Ein Tier geht nur zum Angriff über, wenn es sich bedroht fühlt. Fuchtelt ihr wild mit den Händen, der Zeitung oder Servietten herum, erhöht ihr das Risiko, dass Wespen und Bienen euch stechen.
Bienen stechen bei Gefahr
Pheromon als Signal
Bienen stechen, um sich gegen Angreifer zu verteidigen. Und das passiert in einem Bienenvolk sehr koordiniert. Bei Gefahr fangen die ersten Bienen an zu stechen. Dabei verströmen sie einen Duftstoff, ein sogenanntes Pheromon. Das veranlasst weitere Bienen dazu, ebenfalls zuzustechen. Also: Je mehr Pheromon, desto heftiger wird zugestochen? Nicht ganz.
Angriff und Abbruch
Je mehr Pheromon in der Umgebungsluft ist, desto aggressiver werden die Bienen zunächst. Wenn ein Peak erreicht ist, also ab einer bestimmten Konzentration, lässt die Aggressivität nach. Das geschieht dann, wenn noch mehr Stiche nichts mehr bewirken.
Opferzahlen niedrig halten
Mit diesem Verhalten sorgt das Bienenvolk dafür, dass möglichst wenige Bienen geopfert werden. Bienen bezahlen den Stich nämlich mit ihrem Leben. Entscheidend für die Verteidigungsreaktion ist auch die "Gefährlichkeit" des Angreifers. Ein Bär bekommt sicher mehr Stiche ab als zum Beispiel ein kleines Kind.
Wie solltet ihr euch verhalten, wenn Insekten euch umschwirren?
Ruhig bleiben ist besser als um sich zu schlagen. Zumindest Bienen haben kein Interesse daran zuzustechen, weil sie danach sterben. Bei einer Hummel könnt ihr genau erkennen, ob sie zum Angriff übergeht: Sie brummt sehr laut, dreht sich auf den Rücken und streckt das Hinterteil mit dem Stachel nach vorne.
Tipps: Wie vermeidet ihr Insektenstiche?
- Bleibt ruhig, bewegt euch nicht schnell und schlagt nicht nach den Tieren.
- Wenn ihr draußen esst: Deckt die Speisen am besten mit einem Haubennetz ab.
- Achtet darauf, was ihr im Freien esst oder trinkt und schaut vor jedem Bissen, ob auf eurem Kuchenstück eine Wespe oder Biene sitzt.
- Vor allem Kinder sollten ihr Getränk nicht aus der Flasche, sondern aus einem Glas trinken. Aus einer Getränkedose nur mit Strohhalm trinken!
- Vertreibt Wespen durch Gerüche, die die Tiere nicht mögen - zum Beispiel Basilikum, Nelkenöl oder halbierte Knoblauchzehen.
- Oder lockt Wespen vom Esstisch weg, indem ihr in der Nähe ein Ablenkmenü platziert - zum Beispiel mit überreifen Weintrauben und verdünntem Honig.
- Besprüht Wespen mit Wasser. Wespen denken dann, dass es anfängt zu regnen und flüchten ins Nest.
- Räumt Essensreste sofort weg.
- Wascht Kindern nach dem Essen Gesicht und Hände.
- Pustet Wespen nicht an. Kohlendioxid ist für Wespen ein Alarmsignal und die Insekten gehen zum Angriff über.
- Passt auf, wenn ihr barfuß geht! Viele Wespen leben am Boden, Bienen lieben Klee.
- Fallobst zieht Insekten an. Sammelt Fallobst im Garten ein und legt es an einen gesonderten Platz, der wenig frequentiert wird.
- Kleidung: Kräftige, bunte Farben und Blumenmuster solltet ihr vermeiden. Besser sind helle, grüne oder hellbraune Farben.
- Weite, luftige Kleidung ist ungünstig, weil sich Insekten darin verfangen können und dann sofort stechen.
- Stark duftende, süßliche Parfüms und Deodorants locken stechende Insekten an.
So unterscheidet ihr Insekten: Wer sticht denn da?
Wespennest - was tun?
- Verstellt die Flugbahn der Wespen nicht, damit die Tiere in ihr Nest fliegen können.
- Vermeidet schnelle hektische Bewegungen und starke Erschütterungen.
- Stochert auf keinen Fall im Wespennest herum.
- Entfernt ein Wespennest niemals selbst. Wespen stehen unter Artenschutz.
- Informiert eure Hausverwaltung / den Vermieter / die Vermieterin oder sucht einen Ansprechpartner über einen Imkerverband, das nächstgelegene Umweltamt oder andere Fachverbände. Die Verbraucherzentrale warnt zudem vor schwarzen Schafen bei Notdiensten. Das Wespennest muss begutachtet werden, um zu entscheiden, was zu tun ist.
Dürft ihr Wespennester selbst entfernen?
Viele Wespenarten sind geschützt. Ihr dürft Wespennester nicht ohne Genehmigung entfernen.
Sendungen über Bienen, Wespen, Mücken & Co.:
- "Wespenschwärmerei": WirTier, radioWissen, 13.05.2025
- "Lästig und gefährlich? - Warum Wespen kein Grund zur Panik sind": neuneinhalb - für dich mittendrin, ARD alpha, 04.08.2024, 7.55 Uhr
- "Wie kann man sich vor Mücken schützen?" aktiv und gesund, BR Fernsehen, 04.08.2023, 14.15 Uhr
- "Wespen und Hornissen? Keine Panik!" ARD alpha, 26.06.2023, 21.45 Uhr
- "Insekten übertragen Tropenkrankheiten": Gesundheit! BR Fernsehen, 20.06.2023, 19 Uhr
- "Wespe - Ungeliebtes Insekt mit großem Nutzfaktor": radioWissen, Bayern 2, 03.07.2020, 09.05 Uhr