ARD alpha Uni Jobeinstieg als Geographin

Von: Susanne Bauer-Schramm

Stand: 19.07.2023

Nach ihrem Master in Human Geographie kämpft Anne als Flächensparmanagerin bei der Regierung von Unterfranken um jeden qm Grünfläche. Ihr Schwerpunkt ist Umweltschutz, der bei Stadt– und Regionalplanung gelebt werden muss.

Anne, Geographin als Flächenmanagerin bei der Regierung von Unterfranken | Bild: BR/Montage: BR/Fabian Heer und Fabian Stoffers (Hintergrund)

Voraussetzung Studium der Geographie oder Geowissenschaften

Studium der Geographie, mit einem Abschluss Bachelor of Science (B.SC.) oder vertieft mit dem Master of Science (M.Sc.) oder auch mit einem Staatsexamen

Bachelor-Studiengänge
Regelstudienzeit von 6 Semestern (entsprechend 180 ECTS-Punkten)

Master-Studiengänge
meistens 4-semestrig ( entsprechend 120 ECTS-Punkten) 

Gut zu wissen: Geographie gibt es als Mono- und als Kombi-Bachelor (mit einer sehr großen Auswahl an Nebenfachkombis).

Geographie-Definition laut dem Lexikon der Geographie:
Wissenschaft von der Erdoberfläche in ihrer räumlichen Differenzierung, ihrer physischen Beschaffenheit sowie als Raum und Ort des menschlichen Lebens und Handelns

Als Geograph:in beschäftigst du dich mit den Folgen für die Bevölkerung und die Umwelt, wenn fossile Energieträger gefördert und verbrannt werden.

Berufsziel Geographie-Lehrer:in:
Studium an einer Pädagogischen Hochschule mit Wahl eines Nebenfachs
Abschluss: Master of Education (M.Ed.)
Abschluss „Staatsexamen“ in Geographie im Durchschnitt nach 7 bis 9 Semestern

Welche Skills brauchst du als Geograph:in?

  • Verhandlungs- und Organisationsgeschick
  • Interkulturelle Kompetenz
  • Teamfähigkeit
  • Affinität zu Sozial-, Wirtschafts- und Politikwissenschaften
  • Kulturelles Interesse
  • Organisationstalent
  • Gute Englischkenntnisse bei internationalen Tätigkeiten und für internationale Fachzeitschriften auch schon im Studium
  • Analytische Fähigkeiten
  • Naturwissenschaftliches Verständnis
  • Kein Problem mit Dreck
  • Abstraktes Denken

Was macht eine Geographin, ein Geograph?

Anne, Geographin als Flächenmanagerin bei der Regierung von Unterfranken | Bild: BR/Montage: BR/Fabian Heer und Fabian Stoffers (Hintergrund)

"Geographie hat so ein riesiges Spektrum an Tätigkeiten, du kannst zum Beispiel in die Planungsbüros gehen und tatsächlich auch Pläne zeichnen. Du kannst aber auch in die Bodenkunde gehen und dich damit beschäftigen, wie sich der landwirtschaftliche Boden zusammengesetzt. Man kann auch Alpenforschung betreiben. Geographie ist ein riesiges Feld und wichtig ist es, dass man sich selber klar wird: Was möchte ich eigentlich machen? Und wo spezialisiere ich mich damit?"

Anne arbeitet als Geographin bei der Regierung Unterfranken und ist dort Flächensparmanagerin.

Beruf und Karriere

Durch die interdisziplinäre Studienausrichtung kannst du in folgenden Bereichen sehr gut tätig werden:

  • Umweltschutz und Umweltmanagement
  • Tourismus- und Citymanagement
  • Entwicklungshilfe
  • Stadt-, Regional- und Verkehrsplanung
  • Standortplanung
  • Regionalentwicklung,
  • Wirtschaftsförderung,
  • Immobilienwirtschaft
  • Entsorgungswirtschaft
  • Logistik
  • Standortmanagement in Privatwirtschaft
  • Marketing- oder PR-Bereich in Privatwirtschaft
  • Beratung (vor allem bei sozial- und wirtschaftswissenschaftlicher Schwerpunkt im Studium)
  • Entwicklung und Nutzung von Geo-Informationssystemen
  • EU-Administration
  • Politikberatung
  • Internationale Behörden
  • Forschung


Dadurch, dass es kein klassisches Berufsfeld für Geographinnen und Geographen gibt, sind sie in nahezu jeder Branche vertreten, sowohl in der freien Wirtschaft als auch im öffentlichen Dienst tätig. Die fachliche Breite von Geographinnen und Geographen ist Chance und Herausforderung zugleich, so der Deutsche Verband für Angewandte Geographie e.V. (DVAG e.V.).

Gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt

Laut einer Studie des DVAG e.V. gelingt jedem zweiten Mitglied der Befragten innerhalb von 3 Monaten nach Beendigung des Studiums der Eintritt in eine berufliche Beschäftigung, drei von 4 der befragten Mitglieder befinden sich in einer unbefristeten Vollzeitbeschäftigung. Und jedes dritte Mitglied ist in einer Führungsposition tätig.

Was ärgert Anne als Flächensparmanagerin?

Anne, Geographin als Flächenmanagerin bei der Regierung von Unterfranken | Bild: BR/Montage: BR/Fabian Heer und Fabian Stoffers (Hintergrund)

"Immer wieder merke ich, dass Leute auf das Gewohnte zurückgreifen, auch wenn sich die Umstände geändert haben. Wir müssen auch in der Planung sehen: Es wird immer trockener in Unterfranken. Wir haben auch hier ein Artensterben. Wir haben Schwierigkeiten mit dem Grundwasser. Das muss alles mit bedacht werden. Und dafür möchte ich auch einstehen. Und wenn es da Leute gibt, die einfach ihre Augen dafür nicht öffnen wollen. Da habe ich schon immer wieder Schwierigkeiten und es ärgert mich, wenn ich schon auf dem Heimweg bin, noch über den einen oder anderen Fall nachdenken zu müssen. Aber manchmal kann man mit Geduld Überzeugungsarbeit leisten. Und manchmal muss man es aber auch gut sein lassen."

Anne arbeitet als Geographin bei der Regierung Unterfranken und ist dort Flächensparmanagerin.

Gehalt

Das durchschnittliche Einstiegsgehalt für Geographinnen und Geographen in öffentlichen Einrichtungen wie der Regierung Unterfranken liegt mit einem Master-Abschluss bei ca. 4.200 Euro brutto im Monat. Es steigt dann im Lauf des Arbeitslebens auf 4.800 Euro brutto im Monat an.

Ansonsten ist die Gehaltsspanne bei Geographinnen und Geographen sehr weit. Entscheidend ist dein Abschluss. Wenn du gleich nach dem Bachelor zu arbeiten anfangen willst, ist es klar, dass erstmal dein Gehalt geringer ausfällt.  Ein vertiefender Master ist sicher gut zur Optimierung des Gehaltseinstiegs, aber du studierst dafür auch länger. Im öffentlichen Dienst sowie in größeren Unternehmen kannst du mit einem guten Monatsgehalt rechnen, immer abhängig von Tarifvertrag bzw. Besoldungsgruppe im öffentlichen Dienst und je nach Bundesland.

In Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Hamburg hast du als Geograph:in bessere Chancen auf eine höhere Bezahlung als in anderen Bundesländern.

Was ist das Wichtigste im Beruf als „Flächensparmanagerin“?

Anne, Geographin als Flächenmanagerin bei der Regierung von Unterfranken | Bild: BR/Montage: BR/Fabian Heer und Fabian Stoffers (Hintergrund)

"Das Wichtigste ist eigentlich, dass ich in meiner Funktion als Flächensparmanagerin ein Bewusstsein schaffe für das Thema Landschaftsverbrauch. Viele Leute verknüpfen das gar nicht mit ihrem täglichen Konsum, mit ihrer Wohnform. Und es ist wichtig, dass die Leute verstehen, dass wir auch auf die Umwelt achten müssen. Wir müssen darauf achten, wie wir unsere Landschaft gebrauchen, dass wir uns nicht zu sehr ausbreiten. Und da organisiere ich Veranstaltungen. Da nutze ich Social Media, schreibe auch einen Newsletter. Und wichtig ist auch, dass ich in Kontakt mit anderen regionalen Initiativen komme, die meine Botschaften weiter in den Raum tragen, die eben auch ihre Kontakte, ihre Netzwerke haben und die sich für das Thema Flächensparen einsetzen."

Anne arbeitet als Geographin bei der Regierung Unterfranken und ist dort Flächensparmanagerin.