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Norovirus Symptome, Dauer und Behandlung des Magen-Darm-Infekts

Vom Herbst bis zum Frühjahr haben Magen-Darm-Infekte Hochsaison. Meist sind sie nach 48 Stunden ausgestanden - auch, wenn die hochansteckenden Noroviren Ursache für den Brechdurchfall sind. Wir sagen euch, wie ihr euch schützen könnt.

Stand: 16.10.2024

48 Stunden mit starker Übelkeit, Erbrechen und Durchfall: Wer an einem Magen-Darm-Infekt leidet, fühlt sich grauenhaft. Nach Schätzungen von Experten wird etwa ein Drittel der akuten Magen-Darm-Erkrankungen bei Kindern von Noroviren ausgelöst. Bei Erwachsenen sind die Noroviren sogar für rund die Hälfte der akuten Magen-Darm-Erkrankungen verantwortlich. Besonders häufig erkranken Kinder unter fünf Jahren und Senioren über 70 Jahren. Gegen das Norovirus scheint der Mensch höchstens vorübergehend Antikörper zu bilden - man kann sich also nach einiger Zeit wieder anstecken.

Magen-Darm-Infekt: Was kann man bei einer Norovirus-Infektion tun?

Bei einer Infektion mit dem Norovirus ist es wichtig, ausreichend zu trinken.

Ausreichend trinken, das ist - bis auf verstärkte Hygiene und Bettruhe - das Einzige, was man tun kann, wenn man sich mit Noroviren infiziert hat. Erkrankte sollten trotz des Brechreizes Wasser ohne Kohlensäure, Kräutertee oder Elektrolyt-Lösungen zu sich nehmen. Denn das Gefährliche an einer Infektion mit dem Norovirus oder anderer Arten von Magen-Darm-Erkrankungen ist der Flüssigkeitsverlust. Besonders Kleinkinder und ältere Menschen trocknen sehr schnell aus - im Extremfall so sehr, dass sie im Krankenhaus an den Tropf müssen. Bei diesen Patienten sollte man sich frühestmöglich mit einem Arzt beraten.

Norovirus-Infektion: Nach Abklingen der Symptome - leichte Kost

Hat man Erbrechen und Durchfall hinter sich, kann man nach und nach wieder anfangen zu essen - klare Suppen, Haferschleim, Zwieback, Toast. Wichtig: Erst mal keine Süßigkeiten und nichts Fettes essen.

Wie kann man sich mit dem Norovirus anstecken?

Eine Norovirus-Infektion holt man sich über den Kontakt mit Menschen - manchmal genügt ein Händeschütteln. Massive Ansteckungsquellen sind Stuhl oder Erbrochenes. Mediziner nehmen an, dass man sich selbst an virushaltigen Aerosolen anstecken kann, die beim Erbrechen entstehen. Als Aerosol bezeichnet man in diesem Fall das Gemisch aus Luft und kleinsten, festen oder flüssigen, ansteckenden Partikeln.

Halten sich Noroviren an Oberflächen?

Schon der Handkontakt an verschmutzten und nicht gründlich gereinigten Flächen wie Waschbecken, Türgriffen und Toiletten kann genügen, um sich diese Art der Magen-Darm-Erkrankung einzuhandeln.

Norovirus: Ansteckung durch Lebensmittel ist möglich

Zusätzlich wurden aber auch Infektionen durch virusbelastete Lebensmittel wie Salate, Sandwiches, Krabben, Muscheln oder verunreinigtes Wasser festgestellt. Alle Lebensmittel können mit Noroviren belastet sein - entweder schon bei der Herstellung, bei der Zubereitung oder Verteilung.

Infektion mit Noroviren: Wie lange ist man ansteckend?

Das Norovirus wird auch Tage nach Abklingen der Symptome noch ausgeschieden.

Ist man einmal erkrankt, dann scheidet man das Norovirus auch noch zwei Tage nach Abklingen der letzten Symptome in hohem Maße aus und ist damit nach wie vor ansteckend. Nach einer Noroviren-Infektion darf man deswegen auch frühestens zwei Tage nach den letzten Krankheitszeichen wieder ins Büro, in den Kindergarten oder die Schule gehen. Laut Robert Koch-Institut haben Untersuchungen gezeigt, dass das Virus in der Regel noch sieben bis 14 Tage, in Ausnahmefällen auch noch über Wochen, nach einer Erkrankung über den Stuhl ausgeschieden werden kann.

Wie kann man sich vor dem Norovirus schützen?

Nur Hygiene bietet vor dem Norovirus einen gewissen Schutz: Nach jedem Toilettengang, besonders auf öffentlichen Toiletten, sollte man sich gründlich die Hände waschen - und zwar mit warmem Wasser und Seife. Auch nach jeder Fahrt mit einem öffentlichen Verkehrsmittel und jedem Einkauf empfiehlt es sich, die Hände zu reinigen.

Tipps: So könnt ihr eine Infektion mit dem Norovirus verhindern

  • Hände reinigen, ggf. desinfizieren: Wer ein Desinfektionsmittel benutzen möchte, muss darauf achten, dass dieses gegen Viren wirkt. Die Experten des Robert-Koch-Instituts halten aber bei Noroviren eine Desinfektion für unnötig: "Ein genereller Einsatz von Desinfektionsmitteln ist im Privathaushalt in der Regel nicht erforderlich."
  • Bei direktem Kontakt desinfizieren: Hat man Kontakt mit Erbrochenem oder Stuhl eines Erkrankten gehabt, sollte man die Hände auf jeden Fall mit einem Desinfektionsmittel reinigen - das auch gegen Viren wirksam ist.
  • Separate Handtücher: Handtücher und Waschlappen des Kranken nicht mitbenutzen. Diese mit möglichst hoher Temperatur (60-95 Grad) und mit Vollwaschmittel waschen.
  • Bettwäsche und Kleidung heiß waschen: Bettwäsche sowie Kleidung des Kranken bei mindestens 60 Grad mit Vollwaschmittel waschen.
  • Toilette desinfizieren: Die Toilette desinfizieren, wenn ein Kranker sie benutzt hat. Wenn möglich, sollten gesunde Familienmitglieder eine andere Toilette benutzen.
  • Reinigung der Toilette: Auch nach Abklingen der Symptome sollten die Kontaktflächen der Toilette mehrmals täglich gründlichst gereinigt werden, da Erkrankte das Virus noch bis zu drei Wochen ausscheiden.
  • Geschützt putzen: Ist jemand erkrankt und hat Bad und Toilette beschmutzt, sollte man Türgriffe, Waschbecken, Toilette, Böden mit Gummihandschuhen und möglichst mit Mundschutz gründlich reinigen - und dabei möglichst Einmaltücher verwenden, denn sonst riskiert man, dass man die Viren per Putzlappen weiterverbreitet.
  • Kontaktsperre: Bis auf den Pflegenden sollten andere Familienmitglieder möglichst wenig Kontakt zum Kranken haben. Gefährdet sind besonders ältere Menschen und Kinder.
  • Nicht für andere kochen! Erkrankte sollten kein Essen für andere zubereiten.

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