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Altehrwürdige Auszeichnung Geschichten um den Nobelpreis

Weit über ein Jahrhundert ist es her, dass erstmals der Nobelpreis verliehen wurde. Die Geschichte des berühmtesten Preises im Bereich der Wissenschaften, gestiftet von Alfred Nobel, lädt manchmal zum Staunen und Schmunzeln ein. Eine Zeitreise an der Seite von Nobelpreisträgern.

Stand: 01.08.2022 | Archiv

symbolische Darstellung der Nobelpreis-Geschichte | Bild: BR/Angela Smets; picture-alliance/dpa

Es ist der wohl berühmteste Preis in der Welt von Wissenschaften, Literatur und Weltfrieden: der Nobelpreis. Schon seit 1901 wird er alljährlich vergeben - nach dem letzten Willen des Erfinders Alfred Nobel, der 1896 gestorben war.

Die ersten Nobelpreise 1901

  • Medizin: Emil Adolf von Behring (D) für seine Arbeiten zur Serumtherapie und deren Anwendung gegen Diphterie
  • Physik: Wilhelm Conrad Röntgen (D) für die Entdeckung der nach ihm benannten Strahlen
  • Chemie: Jacobus Henricus van 't Hoff (NL) für seine Gesetze der chemischen Dynamik und des osmotischen Drucks
  • Literatur: Sully Prudhomme (FR) für die künstlerische Vollendung und die besondere Vereinigung von Herz und Geist in seinen Dichtungen
  • Friedensnobelpreis: Jean Henry Dunant (CH) für die Gründung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK)

Die Nobelpreis-Geschichte

Wer bestimmt die Nobelpreisträger?

Wer einen Nobelpreis erhält, bestimmt aber nicht die Nobelstiftung. Ihre Aufgabe ist in erster Linie, das von Alfred Nobel hinterlassene Geld so zu verwalten, dass auch in Zukunft jährlich der Nobelpreis verliehen werden kann. Und die Nobelstiftung wacht darüber, dass die entscheidenden Institutionen bei der Auswahl der Nobelpreisträger unabhängig arbeiten.

Alfred Nobel hat in seinem Testament selbst bestimmt, welche Institutionen die Nobelpreise vergeben sollen:

  • Physik, Chemie und Wirtschaft: Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften
  • Physiologie oder Medizin: Karolinska-Institut in Schweden
  • Literatur: Schwedische Akademie
  • Frieden: Norwegisches Nobel-Komitee (fünf Personen, vom norwegischen Parlament ernannt)

Klingendes Lob

Nobelpreis-Medaille und -Urkunde in den Händen eines einst mächtigen Mannes ...

Der Preis besteht aus einer Urkunde, einer Medaille - und natürlich dem stattlichen Preisgeld. Früher gab es keine fixe Höhe: Das Preisgeld wurde von den Zinsen auf Nobels Vermögen finanziert, die unterschiedlich hoch ausfielen. Von 2001 bis 2011 war jede Fachrichtung mit zehn Millionen Schwedischer Kronen dotiert. Doch nach der Finanzkrise wurde das Preisgeld 2012 auf acht Millionen Kronen gesenkt. Die Anpassung war nötig, um eine an die Inflation angepasste Rendite für das Kapital der Stiftung sicherzustellen. Inzwischen ist es wieder angehoben worden. Seit 2020 beträgt das Preisgeld rund 10 Millionen Schwedische Kronen je Kategorie (etwa 961.500 Euro, Stand: August 2022).

Elitäre Auszeichnung


1968 erließ die Nobelstiftung (Nobel Foundation) ein neues Statut, das die Zahl der Preisträger auf maximal drei pro Fachrichtung beschränkt. Bis dahin hätten auch mehr als drei ausgezeichnet werden können, was jedoch nie vorkam. Doch in der heutigen Forschung gewinnen zunehmend Teams und Zusammenschlüsse von Forschergruppen an Bedeutung. Die Tradition der prestigeträchtigen Auszeichnung erscheint nicht mehr zeitgemäß. Doch die Kandidaten-Kür beim Nobelpreis hält viel auf ihre Tradition.

Würdige Wissenschaften

Die erste Verleihung der Nobelpreise 1901

Der Nobelpreis beschränkt sich auf Fachrichtungen, die Nobel selbst einer Auszeichnung würdig erschienen: Neben Völkerfreundschaft sind dies Physik, Chemie, Medizin oder Physiologie und Literatur. So hat er die Mathematik als rein theoretische Wissenschaft ausgeschlossen. Nur ein Fach ist seither dazugekommen: Seit 1968 gibt es auch einen Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften, gestiftet von der Schwedischen Reichsbank.


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