#deinklimaprojekt Gemeinsam fahren dank Mitfahrbänken

Stand: 11.11.2021

Eine Bank im Nirgendwo, draufgesetzt, mitgenommen - und nebenbei Zeit, Nerven und CO2 gespart. Das bezweckt der Verein "Boben Op" mit seinen Mitfahrbänken. Wir stellen das Projekt im Steckbrief vor und lassen es bewerten.

Ilka Knigge sitzt auf der Mitfahrbank von Boben Op | Bild: BR/Stuart McSpadden

Was? Darum geht's bei den Mitfahrbänken "Boben Op"

Der Verein "Boben Op" bietet sogenannte Mitfahrbänke in Schleswig-Holstein an: An Orten, die vom öffentlichen Nahverkehr schlecht abgedeckt sind, werden Bänke mit ausklappbaren Ortsschildern aufgestellt. Wer sich draufsetzt und seinen Zielort nach oben klappt, signalisiert: "Bitte dorthin mitnehmen". Die Mitfahrbänke sollen Menschen ermuntern, sich für Autofahrten ins nächste Dorf oder die nächste Stadt zusammenzutun und den CO2-Abdruck ihrer Fahrten zu verringern. Damit das gemeinsame Fahren nicht vom bloßen Zufall abhängt, entwickelt "Boben Op" auch eine App, mit deren Hilfe sich die Nutzer vernetzen und ihre Mitfahrt planen können.

Warum? Das ist das Ziel der Mitfahrbänke

Ziel des Projektes ist es, weniger Autos auf der Straße zu haben - weniger Autos bedeuten weniger CO2 und weniger Stau. Gleichzeitig wird die soziale Teilhabe gefördert. Die Mitfahrbänke ergänzen den öffentlichen Nahverkehr im Flensburger Umland. Die Vision des Projektleiters Christoph Thomsen ist, dass die Mitfahrbänke in Google Maps eingebunden werden und so Teil der alltäglichen Routenplanung mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln werden könnten.

Ausblick: Mitfahren soll alltägliche Fortbewegungsart werden

"Das Ziel ist, dass Mitfahren wieder normaler wird, es gut vernetzt ist und man es koppeln kann mit anderen Verkehrsmitteln wie Fahrrad oder Bus - dass es also in den Nahrverkehrsplan miteingebunden ist, am besten digital."

Christoph Thomsen, Projektleiter von 'Boben Op'

Wer? Die Menschen hinter "Boben Op"

"Boben Op" ist ein Verein in Hürup, der Klimaprojekte in Schleswig-Holstein fördert. Er bietet unter anderem auch Solaranlagen-Beratung an und setzt sich für klimafreundliche Tiny Houses in Hürup ein. Mittlerweile hat "Boben Op" mehr als 100 Mitglieder.

Wo? Hier gibt es überall Mitfahrbänke

Das Mitfahrbanknetz erstreckt sich über ganz Schleswig-Holstein: Mehr als 100 Mitfahrbänke hat "Boben Op" dort schon aufgestellt. Deutschlandweit gibt's rund 150 Stück, die der Verein mit aufgestellt hat.

Seit wann? So lange gibt es die Mitfahrbänke schon

Am 1. Mai 2016 ist das Projekt gestartet, parallel zur Aufstellung des Maibaums in Hürup. Die erste Mitfahrbank gab es gegenüber eines Supermarktes.

Grösste Hindernisse: Damit kämpft das Projekt "Boben Op"

Die Mitfahrbänke sind im Flensburger Umland bekannt, werden aber noch wenig benutzt. Das soll die App ändern.

Was noch? Hier gibt es ähnliche Mitfahr-Projekte

Es gibt ähnliche Projekte in ganz Deutschland - vor allem in Gegenden, in denen das Netz des öffentlichen Nahverkehrs nicht ausreicht. Zielgruppe dieser Projekte sind Leute, die nur kurze Strecken fahren müssen, etwa zum Einkaufen.
Infos gibt's zum Beispiel hier:

Experten-Einschätzung: Das sagt der Experte zum Projekt Mitfahrbank

Wir haben nachgefragt bei Meike Jipp vom DLR-Institut für Verkehrsforschung:
"Die negative Nachricht ist: Damit kann man nicht besonders viel CO2 sparen. Wenn das die einzige Maßnahme ist, die wir benutzen, reicht es letztendlich nicht. Man muss es mit anderen Projekten kombinieren."

"Die positive Nachricht ist: Jedes eingesparte Kilogramm C02 hilft. Ich glaube, der Riesenvorteil des Konzepts Mitfahrbänke ist, dass es leicht umsetzbar ist."

Wie mitmachen? Kontaktdaten und weitere Infos zum Projekt "Boben Op"

Wer sich für das Projekt "Boben Op" interessiert oder selber mitmachen will, findet alle Infos hier.

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