Mia studiert Wirtschaftsinformatik an der Uni Bamberg. Ben arbeitet nach seinem Studium der Wirtschaftsinformatik bei PwC. | Bild: BR: Joana Lenz, Elisabeth Kölbl/Blue Cloud Floating on Top of Circuit Board, cloud computing/Von Nelson/Generiert mit KI ; Michi Ackermann, Hintergrund: picture alliance / imageBROKER | Simon Vollmeyer

Studium und Beruf Wirtschaftsinformatik studieren und als IT-Consultant bei PwC

Von: Christian Wurzer

Stand: 06.06.2025 |Bildnachweis

Das Studium der Wirtschaftsinformatik verbindet Informatik mit Wirtschaft. Mia studiert Wirtschaftsinformatik an der Uni Bamberg und bereitet eine Präsentation über Algorithmen und Datenstrukturen in Unternehmen vor. Das Studium der Wirtschaftsinformatik, englisch "Information Systems“, erfordert gute Mathe- und Programmierkenntnisse sowie wirtschaftliches Verständnis. Ben arbeitet als IT-Consultant bei PricewaterhouseCoopers (PwC), der weltweit größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Er hat im Bachelor an der Uni Köln studiert, den Master machte er an der TH Augsburg.

Voraussetzungen: Abitur oder Fachabitur?

Wirtschaftsinformatik kann man in Deutschland an Hochschulen und Universitäten studieren. An Hochschulen sind die Studiengänge in der Regel praxisorientierter und oft auch bedarfsgerechter ausgerichtet - insbesondere mit Blick auf kleinere Unternehmen.

Für das Studium der Wirtschaftsinformatik brauchst du an Universitäten die Allgemeine Hochschulreife, also ein Abitur, oder die Fachgebundene Hochschulreife, also ein Fachabitur mit dem Abschluss nach der 13. Klasse. Hochschulen verlangen als Zulassungsvoraussetzung die Fachgebundene Hochschulreife, in diesem Fall jedoch ein Fachabitur mit dem Abschluss nach der 12. Klasse an einer Fachoberschule.

Du kannst auch ohne Abitur studieren, wenn du eine passende Berufsausbildung und die Berufserfahrung dazu hast. Dabei ist es aber wichtig, die genauen Zulassungsvoraussetzungen der jeweiligen Hochschule oder Universität zu erfragen.

Manche Universitäten und Hochschulen haben das Fach Wirtschaftsinformatik mit einem Numerus Clausus (NC) belegt. Im Wintersemester 2023/24 lag der Numerus Clausus (NC) zwischen 1,6 und 2,7. Für ein Masterstudium im Fach Wirtschaftsinformatik brauchst du einen fachverwandten Bachelorabschluss mit einer Note von mindestens 2,5. In jedem Fall lohnt es sich, direkt an der Universität oder Hochschule nachzusehen, wie die Aufnahmebedingungen genau sind.

Einige Hochschulen bieten Wirtschaftsinformatik als duales Studium an. Dabei absolvierst du ein Studium und eine Berufsausbildung gleichzeitig, oft in Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen. Der Studiengang hat dann breitere Praxisphasen für die Ausbildung integriert. Während der Ausbildung erhältst du ein Gehalt, das dir wiederum hilft, das Studium zu finanzieren. Oft ergibt sich der Vorteil, dass du nach dem Studium direkt bei dem Unternehmen weiterarbeiten kannst, in dem du die Ausbildung gemacht hast, aber eben in einer verantwortungsvolleren Position, da du ja nun durch das Studium qualifiziert bist.

Studienort: Wo studierst du am besten Wirtschaftsinformatik?

Universitäten, die für das Studium der Wirtschaftsinformatik empfohlen werden:

  • Technische Universität München (TUM): Die TUM hat ein sehr breites Angebot an Studiengängen im Bereich des Themenfeldes Wirtschaftsinformatik und eine starke Forschungsausrichtung. Zudem ist sie international sehr gut vernetzt.
  • Universität Mannheim: Die Universität Mannheim zählt ebenfalls zu den besten Adressen im Bereich Wirtschaftswissenschaften und Informatik. Der Studiengang Wirtschaftsinformatik an der Universität Mannheim genießt einen sehr guten Ruf.
  • Karlsruher Institut für Technologie (KIT): Das KIT bietet ebenfalls Studiengänge in Informatik und Wirtschaftsinformatik an. Die Universität ist eher technisch ausgerichtet und bekannt für ihre exzellente Forschung und Lehre.
  • Universität Münster: Die Wirtschaftsinformatik an der Universität Münster bietet eine breite Palette von Vertiefungen an. Im Bereich Wirtschaftsinformatik spielt die Universität Münster auch in der Forschung eine führende Rolle.
  • Technische Universität Berlin: Die TU Berlin bietet ein breites Spektrum an Studiengängen im Bereich Informatik und Wirtschaftsinformatik an.

Interessante Hochschulen, die das Studium der Wirtschaftsinformatik anbieten:

  • Hochschule München: Die Hochschule München bietet einen Bachelor- und Masterstudiengang in Wirtschaftsinformatik. In der praxisorientierten Ausbildung arbeitet die Hochschule eng mit der Industrie zusammen.
  • Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft: Diese Hochschule bietet Wirtschaftsinformatik-Studiengänge, praxisnah und anwendungsorientiert.
  • Hochschule Darmstadt: Die Hochschule Darmstadt bietet sowohl Bachelor- als auch Masterstudiengänge in Wirtschaftsinformatik an.
  • Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin)
  • Hochschule Bonn-Rhein-Sieg: Diese Hochschule bietet einen Bachelorstudiengang in Wirtschaftsinformatik mit einem starken Fokus auf praktische Ausbildung in Zusammenarbeit mit der Industrie.
  • Hochschule Niederrhein: Die Hochschule Niederrhein bietet Wirtschaftsinformatik-Studiengänge an und arbeitet ebenfalls mit Unternehmen der Region zusammen.

Video: Begleite Mia in ihrem Studium der Wirtschaftsinformatik

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Wirtschaftsinformatik studieren: Die perfekte Kombi aus BWL und IT? | alpha Uni

Was sind deine Erfahrungen? 3 Fragen an Mia, Studentin der Wirtschaftsinformatik

Was war bisher dein schönster Moment?
"
Mein schönster Moment im Studium ist immer dann, wenn die Klausurergebnisse kommen - also der Moment, in dem man merkt, dass sich die ganze Arbeit, der Schweiß und die Tränen dann doch ausgezahlt haben - und man wirklich richtig gut abgeschnitten hat."

Was ist die größte Herausforderung?
"
Die größte Herausforderung ist vielleicht, wenn man sich beim Zeitmanagement doch ein bisschen verschätzt hat und dann weniger Zeit zur Verfügung stand, als man dachte - und so langsam diese Panik einsetzt. Dann merkt man, dass man sich ein bisschen zu viel aufgeladen hat: zu viele Module in einem Semester, zu viele Klausuren, die zeitlich zu nah beieinanderliegen, und man im ersten Moment nicht so richtig weiß, wie man das jetzt vielleicht bewältigen soll. … Und trotzdem manövriert man sich dann durch alle Klausuren durch, ohne dass eine sehr schlecht ausfällt oder im schlimmsten Fall nicht bestanden wird."

Was hättest du gerne vor dem Wirtschaftsinformatikstudium gewusst?
"Ich hätte gerne gewusst, wie spannend viele Inhalte eigentlich sind, die ich am Anfang als eher trocken empfand oder sogar fürchtete. Tatsächlich haben sie sich dann als spannend, interessant und wirklich relevant herausgestellt, und ich hatte sehr viel Spaß daran. Und auch, dass es super viele nette Leute im Studium gibt, mit denen man sich austauschen kann und die immer bereit sind, gemeinsam zu lernen und zu helfen. Das schweißt so zusammen, dass man auch gemeinsam durch schwierige Klausurenphasen gehen kann - und dann gemeinsam eine herausfordernde Prüfung besteht."

Mein wichtigster Tipp für dich zum Studium Wirtschaftsinformatik

Mia studiert Wirtschaftsinformatik an der Uni Bamberg. Ben arbeitet nach seinem Studium der Wirtschaftsinformatik bei PwC. | Bild: BR: Joana Lenz, Elisabeth Kölbl/Blue Cloud Floating on Top of Circuit Board, cloud computing/Von Nelson/Generiert mit KI

"Rückblickend würde ich mich bei manchen Modulen anders auf die Klausuren vorbereiten. Was immer wichtig ist, ist zum Beispiel, mit Altklausuren zu lernen und auch mehr mit praktischen Aufgaben zu arbeiten, statt die theoretischen Grundlagen einfach Stück für Stück zu lernen. Das kostet Zeit, die man vielleicht gar nicht investieren müsste, wenn man weiß, wie man sich die Inhalte tatsächlich schneller erschließen kann."

Mia, Studentin der Wirtschaftsinformatik im 4. Semester an der Universität Bamberg

Wirtschaftsinformatik studieren: Studieninhalte und Studiendauer

Basisstudium:

  • Grundlagenstudium Wirtschaftsinformatik: Module wie Einführung in die BWL, Einführung in die Wirtschaftsinformatik und Entwicklung betrieblicher Anwendungssysteme.
  • Grundlagenstudium Informatik: Einführung in die Informatik und Programmierung.
  • Grundlagenstudium Mathematik und Statistik: Mathematik, Statistik und Diskrete Algebra.

Vertiefungsstudium:

  • Wirtschaftsinformatik: Betriebliche Informations- und Anwendungssysteme, Informations- und Wissensmanagement, Projektmanagement, Modellierung von Informationssystemen.
  • Informatik: Algorithmen & Datenstrukturen, Datenbanksysteme.
  • Volkswirtschaftslehre/Recht: Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre, ausgewählte Gebiete der Volkswirtschaftslehre und des Rechts.

Profilbildungsstudium:
Das Profilbildungsstudium rundet den Fächerkanon ab und dient deiner Spezialisierung. Mit diesem Profil gehst du später in die Berufswelt hinaus.

  • Wahlpflichtbereich: Im Wahlpflichtbereich wählst du Module nach deinen Interessen. gegebenenfalls Fremdsprachen. Dazu erwirbst du sogenannte Schlüsselkompetenzen für den späteren Berufseinstieg. In dieser Zeit hier besteht auch die Möglichkeit ein Semester im Ausland zu studieren und internationale Erfahrungen zu sammeln. Diese Vertiefungen machen später deine Spezialisierung aus.
  • Seminar und Projekt: In Seminaren beschäftigst du dich mit spezifischen Fragestellungen aus den Modulgruppen, die du bisher schon kennenlernen konntest und du bearbeitest ein Wirtschaftsinformatik-Projekt.
  • Bachelorarbeit: In der Abschlussarbeit bearbeitest du selbständig ein Thema aus Wirtschaftsinformatik.

Der Bachelor-Studiengang Wirtschaftsinformatik dauert normalerweise sechs bis sieben Semester. Wenn du ein Praxissemester einlegst, rechne mit sieben Semestern! Grundsätzlich kannst du auch ein Semester im Ausland studieren, auch dann rechne besser mit sieben Semestern!

Der Master-Studiengang im Fach Wirtschaftsinformatik dauert meistens weitere vier Semester.

Durchfallquote: Wie schwierig ist Wirtschaftsinformatik wirklich?

Das Studium der Wirtschaftsinformatik wird von vielen als recht anspruchsvoll angesehen, aber es ist durchaus machbar. Ja, es gibt Durchfallquoten, die jedoch je nach Universität und Studiengang variieren. Für viele ist die Mathematik eine große Überraschung. Dazu solltest du auch ein Händchen für Programmierung und deren Verknüpfung mit Datenbanken haben. Das erfordert Fleiß, Disziplin und Durchhaltevermögen. Es gibt Berichte, wonach nur etwa 30 % der Studierenden das Studium in der Regelzeit von sechs Semestern abschließen.

Skills: Das solltest du als angehender Wirtschaftsinformatiker mitbringen

  • Selbstorganisation
  • Verständnis für Mathematik und IT (Schulmathematik ist etwas anderes)
  • Wirtschaftliches Denken
  • Die Fähigkeit, Wirtschaft in digitale Prozesse übersetzen zu können
  • Zähigkeit und Ausdauer
  • Du musst immer am Ball bleiben und eigenständig vor- und nacharbeiten
  • Eine gute Work-Life Balance hilft, am Ball zu bleiben

Video: Ben arbeitet als IT-Consultant bei ricewaterhouseCoopers (PwC)

Karriere: Welche Berufsfelder gibt es für Wirtschaftsinformatiker?

Ein Studium in Wirtschaftsinformatik öffnet dir die Türen zu einem rasant wachsenden Markt. Künstliche Intelligenz macht das möglich. Ständig werden neue Anwendungen generiert, mit allen Vorteilen aber auch Gefahren. Spezialisten, die Computertechnologie mit Wirtschaft verbinden können, sind deshalb sehr gefragt. Wirtschaftsinformatiker arbeiten in vielen Branchen wie Banken, Versicherungen, Industrie, Handel, Kommunikation, IT, Dienstleistungen, Forschung, Pharma, Medizin und Unternehmensberatung und vielen mehr.

Du solltest wissen, dass das Studium nicht auf einen bestimmten Job vorbereitet. Es macht dich zu einem Allrounder, der sich schnell in verschiedene Aufgaben einarbeiten und Lösungen an der Schnittstelle von Wirtschaft und IT finden kann. Mögliche Berufe für Wirtschaftsinformatiker sind:

  • IT-Consultant: Beratung von Unternehmen bei der Auswahl und Implementierung von IT-Systemen.
  • Projektmanager: Leitung und Koordination von IT-Projekten.
  • Systemanalytiker: Analyse und Verbesserung von Informationssystemen.
  • Softwareentwickler: Entwicklung und Wartung von Softwarelösungen.
  • Datenbankadministrator: Verwaltung und Optimierung von Datenbanksystemen.
  • IT-Sicherheitsbeauftragter: Sicherstellung der IT-Sicherheit und Datenschutz.
  • Business Analyst: Analyse von Geschäftsprozessen und IT-Anforderungen.
  • IT-Manager: Leitung von IT-Abteilungen und -Teams.
  • E-Commerce-Manager: Management von Online-Verkaufsplattformen.
  • ERP-Spezialist: Implementierung und Betreuung von ERP-Systemen.

Es scheint auch relativ einfach zu sein, als Wirtschaftsinformatiker selbstständig zu werden. Viele Geschäftsideen können schon mit wenig Startkapital umgesetzt werden. Der Einstieg in die Arbeitswelt ist meist unkompliziert. Eine Arbeitslosenquote unter Wirtschaftsinformatikern gibt es de facto nicht.

Gehalt: Das verdienen Wirtschaftsinformatiker im Durchschnitt

Wirtschaftsinformatiker verdienen je nach Erfahrung und Position zwischen 4.308 € und 6.041 € brutto im Monat. Höhere Gehälter von über 7.100 € monatlich sind je nach Branche schnell erreichbar. Die Unternehmensgröße, der Standort und die Berufserfahrung spielen dabei ebenfalls eine Rolle. Große internationale Konzerne zahlen oft mehr als kleine regionale Firmen. Ein Master-Abschluss oder gar eine Promotion helfen auch im Arbeitsfeld Wirtschaftsinformatik schneller Positionen mit mehr Führungsverantwortung und Gestaltungsfreiheit zu erreichen.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit