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Klimafreundlich grillen Tipps fürs Grillen im Einklang mit der Umwelt

Grillen mit Holzkohle ist nicht gut fürs Klima. Dabei ist nicht nur die Holzkohle schuld an der schlechten Ökobilanz beim Grillen. Tipps, wie Sie klimaschonender grillen.

Stand: 19.05.2021

Etwa 95 Prozent der CO2-Emmissionen beim Grillen entsteht durch das Grillgut. Grillen von veganen Lebensmitteln ist besonders umweltschonend, so eine Analyse des TÜV Rheinland. Aber um möglichst umweltschonend zu grillen, sollte man noch mehr beachten. Im Bild: Ein Mann grillt in einem Garten vegetarische Bratlinge und Gemüse, während im Hintergrund eine Familie an einem Tisch sitzt. | Bild: picture alliance/dpa Themendienst|Foto: Monique Wüstenhagen

Laut Bundesumweltministerium (BMU) grillt ein deutscher Haushalt durchschnittlich dreizehnmal pro Jahr. Grillen mit Holzkohle ist dabei mit Abstand am beliebtesten. Knapp 250.000 Tonnen Holzkohle verglühen wir laut der Umweltschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) so jedes Jahr. Das muss nicht sein. Längst gibt es für Holzkohle klimafreundlichere Alternativen. Aber auch, wer Holzkohle verwenden will, kann einiges beachten, um das Klima und die Umwelt beim Grillen bestmöglich zu schonen.

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Nachhaltig Grillen: So erkennst du Holzkohle aus dem Regenwald. PlanetB  | Bild: PlanetB (via YouTube)

Nachhaltig Grillen: So erkennst du Holzkohle aus dem Regenwald | PlanetB | BR

Hier sechs Tipps für klimafreundliches Grillen:

Wenn Sie Holzkohle verwenden möchten, achten Sie darauf, dass sie mit dem Prüfzeichen DIN EN 1860-2 versehen ist. Das garantiert zumindest, dass die Holzkohle kein Pech, Erdöl, Koks oder auch Kunststoffe enthält. Über die Herkunft des Holzes sagt die Zertifizierung allerdings nichts aus. Das FSC-Label (FSC: Forest Stewardship Council), auf das das BMU bei der Auswahl möglichst nachhaltig erwirtschafteter Holzkohle hinweist, ist genau dafür aber ebenfalls keine Garantie.

Weitere Siegel sind das PEFC-Label (PEFC: Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) und das Bioland-Label. Beim PEFC-Siegel gibt es laut Umweltschützern, ähnlich wie bei der Kennzeichnung mit "FSC", keine Garantie für nachhaltig erwirtschaftetes Holz. Bei Holzkohle mit dem Bioland-Label ist zumindest mit Pestiziden behandeltes Holz und Holz aus sogenanntem Kahlschlag verboten.

Die Alternativen zu Holz sind zwar meist teuerer, dafür aber für den Schutz der Umwelt die optimale Lösung. Es gibt zum Beispiel Briketts aus Olivenkernen, Kokos-Briketts, Ersatzprodukte aus alten Weinstöcken oder Maisspindeln, die sich gut als Brennstoff für den Grill eignen. Weil sie aus Abfallprodukten bestehen, die in der Landwirtschaft ohnehin anfallen, sind sie besonders klimafreundlich.

Laut einer Studie des TÜV Rheinland verursacht nicht die Holzkohle die meisten CO2-Emissionen, sondern das Grillgut. Der Umwelt zu liebe daher am besten vegan grillen, also auch keine tierischen Produkte wie Käse auf den Grill. Im Vergleich zum Grillen mit Fleisch wird dabei nur knapp ein Fünftel an schädlichen Treibhausgasen freigesetzt.

Verwenden Sie keinen Spiritus und keine chemischen Anzünder. Mittlerweile gibt es zahlreiche umweltfreundliche Anzünder auf dem Markt, etwa Anzünder aus Holzwolle mit Wachs oder flüssige Gasanzünder auf pflanzlicher Basis.

Keine Einweggrills verwenden und Grillgut nicht in Alufolie verpacken! Zum Schutz des Grillguts vor zu großer Hitze und damit die zu grillenden Lebensmittel nicht durch den Grillrost fallen, rät das BMU stattdessen, Blätter bestimmter Pflanzen, zum Beispiel von Rhabarber, Kohl oder Mangold zu verwenden. Sie eignen sich dafür ebenfalls. Außerdem vermeidet man so, Giftstoffe der Alufolie aufzunehmen, die sich durch Marinaden und Salze lösen können. Denn sie könnten über die gegrillten Lebensmittel in unseren Körper gelangen.

Verwenden Sie statt eines Holzkohlegrills lieber einen Solar-, Gas- oder Elektrogrill. Damit können Sie laut BMU jede Menge CO2 und andere Schadstoffe vermeiden, die in Zusammenhang mit einem Holzkohlegrill entstehen. Mit echtem Ökostrom betrieben, ist der Elektrogrill in puncto CO2-Emissionen sogar noch umweltfreundlicher. Und: Wenn Sie sich einen Grill mit Ihrem Nachbarn teilen, spart das auch einiges an Ressourcen und das ist ebenfalls gut für Umwelt und Klima.

Wie immer zum Schutz der Umwelt, gilt auch beim Grillen: Möglichst wenig Abfall verursachen. Das heißt: Mehrweg statt Einweg verwenden. Das gilt für Geschirr wie für Verpackungen. Was doch an Abfall übrig bleibt: Unbedingt wieder mitnehmen und zu Hause entsorgen.

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