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Grillsaison Tipps für sicheres Grillen

Eigentlich dürfte es sie gar nicht geben, die zahlreichen "Grillunfälle", die Jahr für Jahr zu verzeichnen sind. Doch manchem Griller geht es nicht schnell genug: Ein Gläschen Spiritus als Brandbeschleuniger kann sich schnell zum gefährlichen Brand-Cocktail entwickeln.

Stand: 24.06.2019

Brennender Grill | Bild: colourbox.com

Schnell, muss es gehen, wenn der Feierabend anbricht. Manchem wäre es am liebsten, er könnte die Glut schon mit der Holzkohle aus der Tüte schütten. Relaxen, das ist etwas für später, wenn das Fleisch und die Würste auf dem Rost (ver)brutzeln, wenn Zeit ist für das erste Prosit. Und damit es schnell geht, muss dann eben ein Brandbeschleuniger her: Spiritus, Benzin, Lampenöl ... womöglich gar Diesel. Die Kohle wird in der Grillschale satt getränkt und aus mehr oder weniger großer Entfernung angezündet - und das kann verheerende Folgen nach sich ziehen.

Oberstes Grillgebot:

Niemals, wirklich niemals einen Grill mit brennbaren Flüssigkeiten wie Benzin, Spiritus, Petroleum, Diesel oder Öl anfeuern!

Ein Feuerball im Garten

Die Kohle zündet explosionsartig in Sekundenbruchteilen. Da bleibt keine Zeit zum Weglaufen. Und: Je mehr Zeit vergeht zwischen Tränken und Entzünden, um so schlimmer. Benzin und Spiritus verdampfen - dieser Dampf explodiert in einem Feuerball, der sich nicht nur nach oben, sondern auch seitlich über den Grill ausbreitet. Genauso schlimm sind die Folgen, wenn man auf die heiße Kohle Spiritus oder ähnliches aus einer Flasche kippt: die verwandelt sich dann in eine Art Molotow-Cocktail und explodiert in der Hand.

Nur im Freien grillen

  • Holzkohlegrills und Grillkohlen dürfen nur im Freien verwendet werden. In Innenräumen können geruchslose Brandgase schwere Vergiftungen verursachen - das gilt auch dann, wenn man die Restwärme des Grills als "Heizung" verwenden möchte. Hinzu kommt die Brandgefahr durch möglichen Funkenflug.
  • Auch Gasgrills sollten nicht in geschlossenen Räumen betrieben werden, da sie dafür zum einen nicht zugelassen sind, zum anderen die ausgestoßene CO2-Menge deutlich höher ist als bei einem Gasherd.
  • Wer in Innenräumen grillen möchte, der sollte unbedingt auf einen Elektrogrill zurückgreifen.

So entfachen Sie sicher die Glut

Hilft beim Anfeuern: ein Blasebalg

Um die Holzkohle sicher in Brand zu setzen, gibt es im Handel zahlreiche Grillanzünder. Als Paste, aus der Flasche, in fester Form. Diese Anzünder sind geprüft und für sicher befunden worden. Bitte beachten Sie die Gebrauchsanleitung und nehmen Sie sich Zeit. Es kann durchaus eine halbe Stunde und länger dauern, bis die Kohle richtig durchglüht. Wichtig dabei: die Luftzufuhr. Ein Blasebalg oder Handföhn zum Kurbeln leistet dabei wertvolle Dienste. Am schnellsten und bequemsten geht's mit einem Anzündkamin.

Weitere Tipps

  • Suchen Sie Ihr Grillplätzchen an einer ebenen und freien Stelle. Halten Sie ausreichenden Abstand zu Gebäuden und Bepflanzung.
  • Wählen Sie nur sicherheitsgeprüfte Grillgeräte aus, die kippsicher sind und keine scharfen Kanten haben.
  • Altholz, Nadelbaumzweige, Papier, etc. gehören nicht in den Holzkohle-Grill, da krebserregende Stoffe freigesetzt werden können. Verwenden Sie ausschließlich Holzkohle oder -briketts.
  • Für den "Grillmeister" gilt: Immer wachsam sein und die Glut im Auge behalten.
  • Legen Sie Ihre Gerätschaften zurecht: Grillkohle oder Holzscheite, Schürhaken, Zange, Wender. Wassereimer oder Feuerlöscher in der Nähe des Grills deponieren.
  • die leicht entzündbaren Anzündhilfen sollten auf keinen Fall in die Hände von Kindern gelangen.
  • Wegen der Hitzeentwicklung und heißen Fettspritzern sollten Sie Schürze und Grillhandschuhe verwenden. Auch hier sind Kinder wieder besonders gefährdet, denn ihre Gesichter sind genau auf Höhe des Grillfeuers. Deshalb sollten sie nie unbeaufsichtigt sein!

Sendungen: Weitere Infos zum Thema Grillen


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