Haustiere Freunde des Menschen - und Klimaschädlinge?

Stand: 25.05.2023

Katzen, Hunde und Meerschweinchen gehören zu den beliebtesten Haustieren in Deutschland. Rund 34 Millionen von ihnen leben mit uns unter unseren Dächern. Sie tun unserer Psyche gut, aber dem Klima nur bedingt.

Border Collie Welpe blickt in die Kamera. Katzen, Hunde und Meerschweinchen gehören zu den beliebtesten Haustieren in Deutschland. Rund 34 Millionen von ihnen leben mit uns unter unseren Dächern. Sie tun unserer Psyche gut, aber der Umwelt nur bedingt.  | Bild: picture alliance / Zoonar | Christiane Weimer

Katze und Hund: Unsere liebsten tierischen Mitbewohner

Sie sind meistens klein und kuschelig, die tierischen Mitbewohner in Deutschland. Katze und Hund scheinen unsere absoluten Lieblingshaustiere zu sein, das hat sich auch wieder im Jahr 2022 bestätigt: Allein 15,2 Millionen Katzen und 10,6 Millionen Hunde wohnten mit uns zusammen. Insgesamt 46 Prozent aller Haushalte in Deutschland besaßen im Jahr 2022 ein Haustier.

Farbige Kreisgrafik: Verteilung der Heimtiere in privaten Haushalten in Deutschland 2021: Katzen (16,7 Mio), Hunde (10,3 Mio), Kleintiere (4,6 Mio), Ziervögel (4,6 Mio), Aquarien (3,1 Mio), Gartenteiche (2,3 Mio), Terrarien (1,2 Mio). | Bild: Quelle: IVH/Grafik: BR

Video: Der Hund ist der älteste und treueste Begleiter des Menschen

Mensch und Tier: Tausende Jahre Kooperation

Verhaltensforscher: Konrad Lorenz

"Der Wunsch, ein Tier zu halten, entspringt einem uralten Grundmotiv, nämlich der Sehnsucht des Kulturmenschen nach dem verlorenen Paradies."

Video: Was brauchen Katzen, damit es ihnen gut geht?

Qualzucht: Was wir Haustieren antun

Drei kleine Teacup-Dogs in einer Teetasse. Teacup Dogs sind in sozialen Medien der Renner. Stars wie Paris Hilton haben die Mini-Hunde bekannt gemacht. Doch die Mini-Züchtungen sind eine Qual für die Hunde. | Bild: colourbox.com

Große Kulleraugen, runde Köpfe, winzige Körper: "Teacup Dogs" sind in sozialen Medien der Renner. Stars wie Paris Hilton haben Mini-Hunde bekannt gemacht. Doch die Mini-Züchtungen sind eine Qual für die Hunde und teuer für Halter. Viele Züchtungen haben große gesundheitliche Probleme, Möpse zum Beispiel bekommen schlecht Luft, weil ihre Schnauze so verkürzt ist. Andere Hunde haben ein erhöhtes Risiko für Hüftschäden.

Extrem: Wie weit Züchtungen gehen

Video: Über die besondere Beziehung zwischen Mensch und Hund

Pro & Contra: Tier anschaffen oder nicht?

  • Haustiere können uns fit halten, zum Beispiel, wenn wir regelmäßig lange Spaziergänge mit einem Hund unternehmen. Hundebesitzer kommen häufiger auf die von der WHO empfohlenen 150 Minuten Bewegung in der Woche, als Nicht-Hundebesitzer. Und Menschen, die regelmäßig rausgehen und sich dort bewegen, haben ein stärkeres Immunsystem.
  • Haustiere halten uns gesund. Allein der Umstand, dass man von Tieren umgeben ist und vor allem das Streicheln von Tieren hilft dabei, den Blutdruck zu senken. Es werden auch weniger Stresshormone ausgeschüttet. Wer krank ist, wird durch sein Haustier motiviert, wieder schneller auf die Beine zu kommen.
  • Wer alleine wohnt und ein Haustier hält, der fühlt sich weniger einsam. Darüber hinaus helfen sie dabei, mit anderen Menschen Kontakte zu knüpfen. Das können andere Haustierbesitzer sein, oder Menschen, die gerne das fremde Haustier streicheln wollen. Tiere sind ein guter Anlass, um ein unverbindliches Gespräch mit Unbekannten zu führen.
  • Haustiere trösten in schwierigen Lebenslagen, wie einer Trennung oder nach einem Todesfall. Kinder vertrauen ihren Haustieren auch oft ihre Ängste und Sorgen an.
  • Die Ökobilanz von Haustieren: Etwa 8,2 Tonnen CO2 stößt ein 15 Kilogramm schwerer Hund im Laufe von 13 Lebensjahren aus. Die 8,2 Tonnen CO2 entsprechen 13 Hin- und Rückflügen von Berlin nach Barcelona. Außerdem scheidet so ein Durchschnittshund über seine 13 Lebensjahre rund eine Tonne Kot und knapp 2.000 Liter Urin aus - mit Folgen für die Umwelt. Denn am meisten belasten das Tierfutter, das überwiegend aus der Massentierhaltung stammt, und die Exkremente des Haustieres die Umwelt.
  • Eine etwa vier Kilogramm schwere Katze verursacht in einem Jahr dieselben CO2-Emissionen wie eine Autofahrt von 1.164 Kilometern. Je nachdem wie groß das Haustier, desto schlechter die Ökobilanz.
  • Haustiere können Krankheiten übertragen: Katzen können zum Beispiel für schwangere Frauen und ihr ungeborenes Kind gefährlich werden, wenn das Tier den Parasit Toxoplasmose in sich trägt. Der Kontakt findet über Katzenkot statt. Darüber hinaus werden Hunden und Katzen auch Antibiotika verabreicht, was langfristig zu Resistenzen führen kann. Viele Menschen sind auch allergisch gegen Katzenhaare. Das sollte man vor dem Kauf testen.
  • Haustiere können ins Geld gehen. Hunde und Katzen vom Züchter können schon mal mehrere Hundert Euro kosten. Dazu kommen Kosten für den Tierarzt, Futter, Transportbox, Spielsachen und anders Zubehör.

Feucht, Trocken, Snacks: Tiernahrung

Im Schnitt geben die Deutschen rund 4 Milliarden Euro im Jahr für Tiernahrung aus, so der Industrieverband Heimtierbedarf. Den größten Anteil hat dabei Katzenfutter, dazu gehören auch "Snacks" wie Katzenmilch. Etwas weniger machte das Hundefutter aus, dann folgten Kleintierfutter und die Nahrung für Ziervögel und Zierfische.

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