Mond-Eigenschaften Steckbrief unserer Silbersichel
Seit Jahrmilliarden umkreist der Mond die Erde, Nacht für Nacht ist sein vertrautes Gesicht am Himmel zu sehen. Aber der Mond ist nicht nur hübsch - er ist auch spannend! Wir zeigen Ihnen, was es über unseren Trabanten zu wissen gibt.
Am Mond hat sich seit Jahrtausenden die menschliche Fantasie entzündet: Wie sieht es aus auf dem Mond? Woraus besteht er? 1835 gab endlich ein Astronom die Antwort:
Der Brite Sir John Herschel berichtete in der englischen Zeitung "Sun", er habe durch ein Teleskop blühende Landschaften gesehen, auf denen Einhörner weiden, und Menschen mit Fledermausflügeln.
Ein schlechtes Teleskop? Nein, der erste Mondschwindel, der erste "moon hoax" - lange, bevor die Mondlandungen der NASA in den Verdacht kamen. Heute hätte Herschel nicht so leichtes Spiel mit uns, weil wir inzwischen viel über den Mond wissen:
Wie groß, wie schwer, wie nah?
Ein dicker Brummer
Für einen Mond ist er riesig: Mit einem Durchmesser von 3.476 Kilometern reiht sich der Erdmond zwischen die kleineren Planeten des Sonnensystems ein: Er ist zwar nur halb so groß wie unser Nachbar Mars, doch größer als Merkur, der innerste Planet im Sonnensystem.
Die Erde ein Fußball, der Mond ...
Gerade im Vergleich zur Erde ist der Mond gewaltig: Der Erddurchmesser ist nicht einmal viermal größer als der des Mondes. Zum Vergleich: Stellen Sie sich die Erdkugel als Fußball vor, dann ist unser Mond fast so groß wie ein Tennisball. Und unsere Sonne? Eine Kugel von 24 Metern Durchmesser.
Eine lange Autoreise
Im Durchschnitt ist der Mond etwa 385.000 Kilometer von der Erde entfernt. Wenn Sie Tag und Nacht durchfahren, bräuchten Sie mit dem Auto bei normaler Reisegeschwindigkeit fast ein halbes Jahr bis zum Mond. Ein silbriger Strahl Mondlicht ist dagegen schon in 1,28 Sekunden bei uns.
Tausendmal weiter als ...
Zum Vergleich: Die Internationale Raumstation ISS ist nur etwa 400 Kilometer von uns weg - ein Tausendstel der Mondentfernung. Und unser nächster Nachbarplanet, die Venus, ist selbst bei ihrem kleinsten Abstand zu uns noch hundertmal weiter weg als der Mond: fast 40 Millionen Kilometer.
Im Fußballmodell
Wenn Sie sich die Erde so groß wie einen Fußball vorstellen, dann ist in diesem Modell der tennisballgroße Mond 6,6 Meter vom Erdfußball entfernt. Unsere Sonne, knapp 150 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, wäre im Vergleich zu dem Erdfußball eine Kugel mit 24 Metern Durchmesser, mehr als zweieinhalb Kilometer weit weg.
Unvorstellbar schwer
Mehr als 73 Trilliarden Kilogramm Masse hat unser Mond - eine Zahl mit 21 Nullen, die wir uns nicht mehr vorstellen können. Damit "wiegt" der Mond immerhin über ein Prozent der Erde. Das ist so viel, dass es sich bei der Drehung des Mondes um die Erde deutlich bemerkbar macht: Mit dieser Masse bringt der Mond bei uns Ebbe und Flut hervor und zerrt an der Erde selbst.
Wie Zement
Mehr als ein Viertel der Erde misst der Mond in seinem Durchmesser - damit passt er fast fünfzigmal in die Erdkugel hinein. Doch die Erde ist 81-mal schwerer als der Mond - weil sie dichter ist. Jeder Kubikmeter unseres Planeten wiegt im Schnitt etwa 5,5 Tonnen. Ein Kubikmeter Mond wiegt dagegen "nur" 3,3 Tonnen - das entspricht ungefähr der Dichte von Zement.
Weniger anziehend
Da der Mond eine viel kleinere Masse als die Erde hat, ist auch seine Anziehungskraft, die Gravitationskraft, entsprechend geringer. Die Schwerkraft auf dem Mond beträgt nur ein Sechstel der auf der Erde. Das heißt für Sie: Wenn Sie hier auf der Erde in Ihrem Raumanzug 90 Kilogramm wiegen, sind es auf dem Mond nur noch sagenhafte 15 Kilo! Doch freuen Sie sich nicht zu früh: Ihr Gewicht hat sich zwar verringert, doch Ihre Masse ist gleich geblieben. Das merken Sie spätestens dann, wenn Sie zur Erde zurückkehren.
Weil der Mond weniger Masse hat als die Erde, ist auch die Schwerkraft auf unserem Trabanten kleiner als bei uns. Das macht aber nicht alles leichter, wie die Astronauten der NASA-Mondmissionen lernen mussten.
Entstehung des Erdtrabanten
Bis heute ist nicht endgültig erklärt, wie der Erdbegleiter genau entstanden ist. Verschiedene Theorien begleiten den Werdegang unseres Trabanten: Die Erde könnte den Mond bei einer zufälligen nahen Begegnung eingefangen haben, so wie die großen Planeten ihre Monde häufig fangen. Vielleicht waren es auch viele kleine Monde, die später verschmolzen. Erde und Mond könnten auch zur gleichen Zeit so nahe beieinander entstanden sein, dass sie von Anfang an ein Doppelsystem bildeten. Oder aus der jungen, heißen und noch zähflüssigen Erde tropfte oder dampfte ein Teil ab. Doch höchstwahrscheinlich begann die Geschichte unseres Mondes mit einem großen Knall: Aus der noch jungen Erde wurde ein gewaltiges Stück herausgerissen - durch den Einschlag eines einzelnen Himmelskörpers, der so groß wie der Mars gewesen sein müsste, oder durch den Einschlag mehrerer sehr großer Asteroiden, wie eine Simulation Anfang 2017 zeigte.
Erst mit Trabant so richtig rund
Vermutlich kämen wir uns ohne unseren Mond vernachlässigt vor, denn einen Mond zu haben, gehört unter den Planeten des Sonnensystems geradezu zum guten Stil: