Gefährliche Erreger Infektionen mit Campylobacter
Mit den Bakterien Campylobacter infizieren sich in Deutschland jährlich rund eine Million Menschen. Eine Infektion äußert sich durch Fieber, Kopfschmerzen, Bauchkrämpfe und Durchfall.

Campylobacter-Infektionen sind weltweit ein Problem. Hierzulande treten sie gehäuft in den warmen Monaten auf. Pro Jahr kommt es zu 60.000 - 70.000 Fällen einer Campylobacter-Enteritis. Damit ist sie die häufigste bakterielle meldepflichtige Krankheit in Deutschland, so das Robert-Koch-Institut (RKI).
Wie kann man sich mit Campylobacter infizieren?
Campylobacter kommt vor allem im Kot von Tieren, besonders von Rindern vor. Bei schlechter Melkhygiene kann das Bakterium in die Milch gelangen. Nicht pasteurisierte Milch (Rohmilch) kann so zum Problem werden.
Über die Ausscheidungen von Tieren kann das Bakterium ins Wasser gelangen - und so über Bewässerung auch auf Lebensmittel wie Gemüse und Salat gelangen. Mitunter sind auch Badeseen mit Campylobacter kontaminiert, sodass beim Schwimmen verschlucktes Wasser eine Infektion auslösen kann.
Auch beim Schlachten können die Tiere durch ihren Darminhalt kontaminiert werden. Eine weitere Infektionsquelle ist nicht durchgegartes Geflügel, bei dem Campylobacter zur normalen Bakterienflora gehört. Außerdem kann man sich über verkeimtes Trinkwasser, rohes Hackfleisch aber auch über Haustiere anstecken.
Kontaminierte Lebensmittel sind die häufigste Ursache für eine Infektion
Selbst wenn Campylobacter-Bakterien auf dem Fleisch sind, erkrankt man nicht zwangsläufig. Denn wenn das Geflügel ordentlich durchgegart wird, werden auch die Keime abgetötet. Wie auch bei anderen Keimen - zum Beispiel Salmonellen - liegt die Gefahr woanders: Wer belastetes Geflügel schneidet und danach dasselbe Messer und Schneidebrett benutzt, überträgt das Bakterium auf andere - rohe - Lebensmittel - zum Beispiel auf Salat. Auf diesem Wege infizieren sich die meisten.
Wie verläuft eine Infektion mit Campylobacter?
Die Inkubationszeit beträgt meistens zwei bis fünf Tage - in Einzelfällen auch ein bis zehn Tage. Die Krankheit selbst dauert in der Regel maximal eine Woche, selten länger. Viele Campylobacter-Infektionen verlaufen ohne Symptome. Andere sind mit Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen verbunden. Dazu kommen Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfälle. Eine Infektion verläuft in der Regel komplikationslos und die Symptome klingen von selbst wieder ab.
In seltenen Fällen kann es zu rheumatischer Arthritis kommen oder auch zum Guillain-Barré-Syndrom, welches zu Lähmungserscheinungen führen kann. Zudem wird ein Zusammenhang zwischen einer Campylobacter-Infektion und einem Reizdarmsyndrom sowie chronisch entzündlichen Darmerkrankungen für möglich gehalten, so das RKI.