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Gefährliche Erreger Listerien in Lebensmitteln

Immer wieder kommt es zu Rückrufaktionen in Supermärkten, bei denen Lebensmittel aus dem Handel gezogen werden. Der Grund: Sie enthalten Listerien - gefährliche Erreger - die bei Schwangeren, immungeschwächten und älteren Menschen tödlich verlaufende Infektionen auslösen können.

Stand: 06.10.2022

Listerien sind Bakterien, die beim Menschen schwere Infektionen auslösen können. Die Bakterien sind in der Umwelt, vor allem in der Landwirtschaft, weit verbreitet. Normalerweise werden sie durch Pasteurisierung vernichtet - aber nicht immer. Denn Listerien sind sehr anspruchslos. Sie überleben es auch, wenn sie mit befallenen Lebensmitteln eingefroren werden. Menschen können sich durch Rohmilchkäse, Fertigsalate, gekühlte Fertiggerichte oder ungenügend gegartes Fleisch mit den Bakterien infizieren.

Eine Infektion kann tödlich sein

Die Spezies Listeria Monocytogenes löst bei 200 bis 300 Menschen jährlich die sogenannte Listeriose aus, die bei bis zu 30 Prozent aller Fälle tödlich verläuft. Bei gesunden Menschen ist eine Infektion meist harmlos und wird oft nicht einmal bemerkt. Für Schwangere, Babys, ältere und immungeschwächte Menschen kann ein Listeriose jedoch lebensgefährlich werden. Die Erkrankung äußert sich mit Fieber, Hals- und Bindehautentzündungen, Durchfall und Bauchschmerzen und kann zu Blutvergiftungen und Hirnhautentzündungen führen.

Schwere Folgen für das ungeborene Kind

Eine Infektion mit Listerien kann zu schweren Schäden am Fötus führen.

Wenn sich eine Schwangere mit Listerien infiziert, kann das für das ungeborene Kind fatale Folgen haben. Es kann zu schweren Schädigungen, Frühgeburten oder zum Abgang des Fötus führen. Die Schwangere merkt von der Infektion in der Regel nichts. Deswegen sollten angehende Mütter auf potentiell infizierte Produkte wie Rohmilchkäse oder halbgare Steaks verzichten.

Die Inkubationszeit nach dem Verzehr kontaminierter Lebensmittel kann 3 bis 70 Tage dauern. Diagnostiziert wird eine Infektion mithilfe von Blut- und Urintests. Eine Therapie erfolgt vor allem mit Antibiotika. Bei frühzeitiger Erkennung ist die Krankheit normalerweise heilbar.

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