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Rückenschmerzen bei Kindern Wenn es schon beim Nachwuchs zwickt

Bei Rückenschmerzen denkt man meist automatisch an ältere oder doch zumindest berufstätige Menschen. Fakt ist allerdings: Immer häufiger haben schon Kinder Rückenschmerzen und Probleme mit Kreuz, Nacken oder Hüfte.

Published at: 10-3-2023

Rückenschmerzen treten auch schon bei Kindern auf. Mangelnde Bewegung, Übergewicht oder Haltungsfehler können die Wirbelsäule in jungen Jahren auch schon schädigen. Im Bild: Kind mit Rückenschmerzen beim Arzt | Bild: Creativ Collection

Rückenschmerzen, ein steifer Nacken, Schmerzen in der Hüfte - klingt wie typische Alters-Zipperlein. Doch bereits Kinder leiden unter solchen Beschwerden. Wenn der Nachwuchs über Rückenschmerzen klagt, wollen die besorgten Eltern natürlich gern das Richtige tun und verordnen Schonung und Ruhe. In den meisten Fällen schadet dies allerdings mehr, als dass es nützt. Denn nur zu oft werden die Beschwerden nicht durch zu viel Bewegung verursacht, sondern durch zu wenig.

Welche Ursachen haben Rückenschmerzen?

Rückenschmerzen bei Kindern: Ist zu wenig Bewegung daran schuld - oder ist es doch etwas anderes?

Neben Bewegungsmangel gibt es auch andere Ursachen für Rückenschmerzen. Sie können auf ernsthafte Erkrankungen, Entzündungen oder Fehlbildungen der Wirbelsäule hinweisen. Daher sollten Sie Ihr betroffenes Kind zunächst beobachten, um festzustellen, wann genau der Schmerz auftritt: zu bestimmten Tageszeiten, bei bestimmten Belastungen, wie oft? Ein Kinderarzt oder spezialisierter Kinderorthopäde kann dann die richtige Diagnose stellen.

Bewegungsmangel oft Ursache von Rückenschmerzen

Was tun gegen den Rückenschmerz bei Kindern? Schulsport reicht als Ausgleich nicht aus.

In den meisten Fällen lassen sich allerdings keine anatomischen Besonderheiten finden. Ist auch Übergewicht auszuschließen, kann man die Rückenschmerzen tatsächlich auf Bewegungsmangel zurückführen. Während Kinder sich im Kindergarten oder im Hort meist noch den ganzen Tag bewegen können, werden ihre körperlichen Aktivitäten in der Schule zunehmend eingeschränkt. Die meisten Tätigkeiten werden im Sitzen ausgeführt. Es fehlt an Ausgleich, für den der Schulsport allein oft nicht sorgen kann. Als Folge wird die Wirbelsäule nur noch einseitig belastet, die wenig trainierten Muskeln schrumpfen und können ihre Aufgabe nicht mehr richtig erfüllen. Die Folge: Rückenschmerzen.

Sport und Übungen beugen Rückenschmerzen vor

Abhilfe schaffen kann man mit Bewegung. Kinder und Jugendliche können zum Beispiel beim Sport ihre Muskeln stärken - am besten unter sachkundiger Anleitung. Gibt es mit dem Rücken ganz besondere Probleme, kann eine spezielle Krankengymnastik helfen.

Ursache für Rückenprobleme: der Schulranzen

Schulranzen: Schwergewicht auf dem Schulweg

Auch Übergewicht im Schulranzen kann zu Haltungsschäden bei Kindern führen und die Wirbelsäule in ihrer Entwicklung schädigen. Deshalb ist ein leichter, richtig gepackter Schulranzen wichtig. Das Eigengewicht des Schulranzens sollte möglichst leicht sein. Es gibt Schulranzen mit einem Gewicht von 800 bis ungefähr 1.400 Gramm. Dazu kommt später noch das Gewicht der Schulsachen.

Damit Kinder ohne Haltungsschäden wachsen können, ist es wichtig, dass der Ranzen nicht überfüllt wird. Bis zu zehn Prozent des Eigengewichts darf der gepackte Ranzen laut orthopädischer Empfehlung wiegen. Das in Stichproben sehr häufig festgestellte Schulranzengewicht von sechs oder sieben Kilo ist bei Schülern, die oft weniger als 30 Kilo wiegen, zu viel.

Der richtige Schulranzen für einen gesunden Rücken

Die Rückenfläche sollte ergonomisch sein, sich also der doppelten S-Form der Wirbelsäule durch Polsterungen anpassen. Auch die Trageriemen sollten gepolstert und vor allem mindestens drei bis vier Zentimeter breit sein. Haben die Trageriemen eine geschwungene Bananenform, rutschen sie weniger leicht vom Rücken. Außerdem sollten sie sich leicht verstellen lassen. Für besonders schmale Rücken sind Brustgurte praktisch, durch die der Ranzen beim Laufen weniger schlenkert. 

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