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Vollmond im März Der Mond und seine Wanderung

Er ist immer derselbe, doch Nacht für Nacht sieht er etwas anders aus: unser Mond. Er wandert quer durch die Sternbilder übers Firmament - mal als schmale Mondsichel, mal als Vollmond. Wir verraten Ihnen, welche schönen Begegnungen der Mond im März hat.

Von: Heike Westram

Stand: 01.03.2024

Vollmond über der Veste Otzberg im Odenwald; Aufnahme mit 500er Brennweite aus ca. 4 km Entfernung, um Mond und Veste scharf zu bekommen. | Bild: Rudolf Happel

Im März ist zunächst der abnehmende Mond in der zweiten Nachthälfte durch die Sternbilder des Sommers unterwegs. Anschließend ist er immer später am Morgen und immer tiefer am Horizont im Südosten und Osten zu finden, wo er der hellen Venus begegnet. Nach Neumond am 10. März taucht die junge Mondsichel abends im Westen wieder auf, wo sie auf den großen Planeten Jupiter trifft. Im Anschluss passiert die Mondsichel die hellen Winter-Sternbilder und wendet sich dann mit immer voller werdender Scheibe den Frühlings-Sternbildern zu. Vollmond ist am 25. März, allerdings wird der Erdtrabant abends am 24. März genauso voll aussehen. Die letzten Märznächte ist der abnehmende Mond erneut bei den Sommer-Sternbildern und immer später in der Nacht zu sehen.

DatumUhrzeitMondphase
03.03.2416.24 Uhrabnehmender Halbmond
10.03.2410.01 UhrNeumond
17.03.2405.11 Uhrzunehmender Halbmond
25.03.2408.00 UhrVollmond

Anfang März müssen Sie auf den Mond warten: Seine abnehmende Scheibe erscheint erst weit nach Mitternacht in der Nacht auf den 2. März im Südosten über dem Horizont. So haben Sie an den ersten Abenden im März Chancen, das Tierkreislicht zu erblicken, das sich aber nur bei optimalen Bedingungen zeigt.

Der Mond bleibt recht tief in dieser Nacht, denn er befindet sich in dieser und den folgenden Nächten in den südlichsten Sternbildern des Tierkreis: Er wandert durch die Sommerbilder Waage, Skorpion und Schütze, die er dabei mit seinem Licht weitestgehend überstrahlt.

In der Nacht auf den 3. März können Sie versuchen, einen Fingerbreit links vom Mond mit einem Fernglas den hellen Stern Antares zu sichten, das Herz des Skorpions. Wenn der Mond wieder weit entfernt ist, ist Antares bei klarer Horizontsicht nicht zu übersehen. Der Stern ist ein roter Überriese, eine gigantische Sonne, die irgendwann in einer Supernova explodieren wird.

Während der Mond auf seiner Runde um die Erde jede Nacht ein Stück weiter im Osten erscheint und dabei durch die Sternbilder wandert, nimmt seine Scheibe immer weiter ab: Halbmond ist nachmittags am 3. März, wenn der Mond noch längst nicht zu sehen ist: Er geht erst nachts um drei Uhr auf.

Die Planetenebene (Ekliptik) verläuft im März morgens extrem flach zum Horizont im Osten und die Mondbahn, die gerade unterhalb der Ekliptik liegt, ist noch ein bisschen tiefer. Daher schafft es der Mond in den kommenden Tagen nur wenige Fingerbreit über den Horizont, bevor die Sonne aufgeht. Er nimmt zur dünnen Sichel ab, die sehr aufrecht steht.

Pi mal Daumen: Maßnehmen am Firmament

Der Mondaufgang ist inzwischen so spät, dass die Sternbilder ringsum  längst nicht mehr in der Morgendämmerung zu sehen sind. Am 6. März ist der Mondaufgang um fünf Uhr. Um sechs Uhr, eine Dreiviertelstunde vor Sonnenaufgang, ist die Mondsichel gerade mal drei Fingerbreit über dem Horizont.

Mondsichel beim Morgenstern Venus

Am 7. und 8. März lohnt es sich, den kurzen Moment abzupassen, den die Mondsichel Vorsprung vor der Sonne hat, denn in der Nähe des Mondes taucht ein sehr helles Licht am Morgen auf: die Venus. Morgens am 7. März ist die Mondsichel noch zwei Handbreit rechts von ihr auf etwa gleicher Höhe, am 8. März dann nur noch vier Fingerbreit, rechts unter ihr. Die Venus ist allerdings nicht mehr so auffallend wie all die Monate zuvor und wird Ende März gar nicht mehr zu sehen sein.

abnehmende Mondsichel am Morgen

Die Mondsichel ist am 8. März morgens ebenfalls zum letzten Mal zu sehen, bevor sie als Neumond am 10. März zwischen Erde und Sonne hindurchzieht. Sie geht erst kurz nach sechs Uhr auf, wenige Minuten nach der Venus und nur eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang.

Ihre Bilder vom Mond

Die junge Mondsichel

Bereits am Abend nach Neumond kehrt der Mond zurück: Am 11. März können Sie die Mondsichel gegen sieben Uhr abends erstmals wieder sichten. Sie haben aber nicht viel Zeit: Der Mond geht schon gegen acht Uhr unter, nur eine Stunde und 45 Minuten nach Sonnenuntergang. Dann endet gerade die letzte Dämmerung, der Himmel wird nachtschwarz. Hoch über der Mondsichel macht sich schon ab der frühen Abenddämmerung ein helles Licht bemerkbar: Jupiter. Ihm nähert sich der Mond an den folgenden Abenden.

Mal steil, mal flach: Die Mondbahn

Anders als zuvor morgens ändert sich die Position der Mondsichel abends sehr stark, da die Ekliptik dann sehr steil zum Horizont im Westen verläuft. Der Mond, der sich jetzt stetig von der Sonne entfernt, steht allabendlich nach Sonnenuntergang sehr viel höher im Westen. Besser gesagt scheint er zu liegen, denn die Rundung der Mondsichel weist zum Horizont.

Mond bei Jupiter

Am 12. März hat sich der Mond schon auf anderthalb Handbreit Abstand an Jupiter links über ihm angenähert. Am 13. März ist er nur noch knappe zwei Fingerbreit von dem großen Planeten entfernt. Bis halb elf Uhr können Sie das Duo betrachten, so weit hat sich die Untergangszeit des Mondes schon nach hinten verschoben. In der folgenden Nacht ist die Mondsichel schon anderthalb Stunden länger zu sehen. Jupiter, eine gute Handbreit unter dem Mond, geht lange vor ihm unter.

Das Siebengestirn, ein Offener Sternhaufen

Nur zwei Fingerbreit über dem Mond befindet sich der Offene Sternhaufen des Siebengestirns. Eine gute Handbreit weiter links ragt das auffallende V des Stierkopfs empor - der rechte Rand des hellen Wintersechsecks mit den hellsten Sternen des Nordhimmels. Am 15. März ist der Mond eine Handbreit rechts neben Aldebaran angelangt, dem hellen Auge des Stiers.

Abends am 16. März sitzt der Mond genau bei den Spitzen der Stierhörner, in der Mitte des Wintersechsecks, das aus den hellsten Sternen von Stier, Fuhrmann, Zwillingen, Kleinem und Großen Hund und Orion (gegen den Uhrzeigersinn) gebildet wird. Etliche Sterne im Wintersechseck sind so hell, dass sie auch im hellen Mondlicht noch zu sehen sind. Und der Mond hat deutlich zugenommen:

Am folgenden Morgen hat er das erste Viertel erreicht und ist zum Halbmond angewachsen. Allerdings geht er schon in den frühen Morgenstunden unter.

An den kommenden Abenden können Sie beobachten, wie der Mond erst die Zwillinge passiert, danach wandert er durch den kleinen, unscheinbaren Krebs, von dem im Mondlicht nichts zu sehen ist.

Am 20. März zeigt der Mond seinen Goldenen Henkel. Schon ab dem Nachmittag können Sie ihn sehen, am ausgeprägtesten ist er um 15.15 Uhr. Doch in zunehmender Dunkelheit nach dem Sonnenuntergang gegen halb sieben Uhr wird der Goldene Henkel auffälliger.

Wenn Sie ein Fernglas zur Hand haben, dann richten Sie es auf die Mondscheibe. Am Rande der unbeleuchteten Hälfte wird ein hoch liegender Kraterrand von der Sonne angestrahlt, der wie ein kleiner Tassenhenkel an der beleuchteten Mondhälfte haftet: Sonnenaufgang über dem sechstausend Meter hohen Jura-Gebirge des Mondes! Die Regenbogenbucht rechts darunter liegt dagegen noch im Schatten. Bis elf Uhr nachts ist das hübsche Detail am Mond zu sehen.

Abends am 21. März ist der Mond bei einem typischen Sternbild des Frühlings angelangt, das in den Stunden um Mitternacht jetzt hoch im Süden steht: dem Löwen. Im Mondlicht wird wenig von ihm zu sehen sein, sein hellster Stern Regulus ist nur zwei Fingerbreit vom Mond entfernt. Aber merken Sie sich die Uhrzeit und Position: Wenn der Mond wieder weg ist, können Sie genau da den Löwen finden und kennenlernen. Der Löwe ist ein so großes Sternbild, dass der Mond noch zwei Nächte braucht, um es zu passieren.

Riesiger Vollmond am Horizont

Anschließend wendet sich seine volle Scheibe dem nächsten Frühlings-Sternbild zu: der Jungfrau, die aber im Mondlicht völlig untergeht. Denn in der Nacht vom 24. auf den 25. März leuchtet der Vollmond vom Firmament. Fürs menschliche Auge ist sogar zwei Abende nacheinander Vollmond. Denn der genaue Termin, zu dem die Mondscheibe wirklich voll ist, ist morgens am 25. März um acht Uhr, zwei Stunden nach Monduntergang.

Die Abendstunden des 24. und 25. März sind gleich lange von diesem Zeitpunkt entfernt, für uns erscheint der Mond an beiden Abenden wie ein Vollmond. Und der geht etwa zur Zeit des Sonnenuntergangs auf.

Auch am 26. März ist der Mond noch in der Jungfrau, nur zwei Fingerbreit links von deren hellstem Stern Spika, der aber im Mondlicht verblasst.

Am 28. März ist der Mond erneut in der Waage angelangt, wo er Anfang März schon einmal war. Erst am späten Abend gegen halb elf Uhr geht unser Begleiter auf, die letzten Märznächte dann noch später. Er zieht noch einmal durch den Skorpion zum Schützen und dreht dann die nächste Runde über den Sternenhimmel. Davon mehr im April auf dieser Seite.

Zeitangaben im "Sternenhimmel"

Auf- und Untergangszeiten für München

Alle Zeitangaben sind für den Standort München berechnet. Insbesondere bei Auf- und Untergangszeiten müssen Sie für andere Orte in Deutschland einige Minuten hinzuzählen oder abziehen.
Faustregel: Pro Längengrad ostwärts ziehen Sie vier Minuten ab, westwärts zählen Sie pro Grad vier Minuten dazu.
Die Abweichung pro Breitengrad ist dagegen abhängig von Jahreszeiten und Himmelsrichtung des beobachteten Objekts. Im extremsten Fall - etwa dem Sonnenaufgang im Winter - weichen die Zeiten im äußersten Norden Deutschlands um etwa eine halbe Stunde ab.


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