Vollmond im Juni Der Mond und seine Reise durch Sternbilder und Mondphasen
Er ist immer derselbe, doch Nacht für Nacht sieht er etwas anders aus: unser Mond. Er wandert quer durch die Sternbilder übers Firmament - mal als schmale Mondsichel, mal als volle Scheibe. Wann Vollmond ist und die schönsten Begegnungen im Juni.
Mond in diesem Monat
- 1.6.: Mondsichel bei Mars [Interner Link]
- 7.6.: Mond in den Sommerbildern [Interner Link]
- 10./11.6.: Tiefer Vollmond [Interner Link]
- 18.-22.6.: Bei Saturn & Venus [Interner Link]
- 24.6.: Abschied der Mondsichel [Interner Link]
- 26.6.: Junger Mond abends [Interner Link]
- 29.6.: Mond erneut bei Mars [Interner Link]
Anfang Juni ist die zunehmende Mondsichel abends im Westen zu sehen, wo sie Mars begegnet. Der Mond wandert immer später in der kurzen Sommernacht erst durch die Frühlingsbilder, dann durch die Sternbilder des Sommers, wo er vom 10. auf den 11. Juni als Vollmond zu sehen ist. Langsam wieder abnehmend zieht der Mond durch die Herbst-Sternbilder und erscheint immer später in der Nacht. Bald ist er eher in den frühen Morgenstunden am Himmel. Er begegnet zunächst Saturn und dann der hellen Venus tief im Osten, wo die Mondsichel ihren Abschied gibt, bevor sie als junger Mond erneut abends im Westen auftaucht. Dort trifft sie Merkur, der jetzt kurz zu sehen ist. Die letzten Juninächte verbringt der Mond ein zweites Mal bei Mars.
Datum | Uhrzeit | Mondphase |
---|---|---|
03.06.2025 | 05.41 Uhr | zunehmender Halbmond |
11.06.2025 | 09.44 Uhr | Vollmond |
18.06.2025 | 21.19 Uhr | abnehmender Halbmond |
25.06.2025 | 12.32 Uhr | Neumond |
Gleich am ersten Juniabend lohnt sich ein Blick zum Mond, der nach dem Sonnenuntergang nach neun Uhr hoch im Südwesten zu sehen ist. Warten Sie noch, bis es eine Stunde später etwas dunkler geworden ist, dann sehen Sie rechts und links der Mondsichel zwei besondere Lichter: Rechts vom Mond, gut zwei Fingerbreit entfernt, befindet sich unser Nachbarplanet Mars, links vom Mond der Stern Regulus im Sternbild Löwe. Mars und Regulus sind gerade etwa gleich hell - und nur wenige Sterne sind heller als sie.
Neumond ist noch nicht allzu lange her, daher geht der junge Mond relativ zeitig unter: Gegen halb zwei Uhr versinkt er in der ersten Juninacht, dann Nacht für Nacht etwa eine Viertelstunde später. Dabei zieht der Erdtrabant ostwärts durch die Sternbilder. So hat der Mond am 2. Juni Regulus schon eine knappe Handbreit hinter sich gelassen.
Das nächste auffällige Licht auf der Wanderroute des Mondes ist Spika, hellster Stern der Jungfrau. Es dauert ein paar Nächte, bis er von einem großen Frühlings-Sternbild zum nächsten gezogen ist:
Am 5. Juni hat der Mond die Spika fast erreicht und ist nur noch vier Fingerbreit von dem Stern entfernt. Am 6. Juni ist die Spika wohl kaum noch auszumachen, wenn der Mond mit nur zwei Fingerbreit Abstand links unter ihr steht.
Ihre Bilder vom Mond
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Die Mondscheibe ist in der ersten Juniwoche kräftig angewachsen und geht inzwischen erst gegen drei Uhr nachts unter. Und sie ist so hell, dass rings um die Mondscheibe nur die hellsten Lichter noch zu sehen sind, die meisten Sterne werden vom Mondlicht überstrahlt. Der Mond wandert in den folgenden Nächten von der Jungfrau zur unscheinbaren Waage, dem ersten der typischen Sommersternbilder. Die liegen tiefer am Horizont, sodass auch der Mond die ganze Nacht tief steht.
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Am 9. Juni ist der Mond mit fast schon voller Scheibe im Sternbild Skorpion angelangt, das er völlig überstrahlt, genau wie die Milchstraße, die links vom Skorpion in den Himmel ragt. Merken Sie sich die Stelle und warten Sie ein paar Tage, bis der Mond wieder weit genug entfernt ist, dann können Sie das schöne Sternbild und das breite Sternenband genießen.
In der Nacht vom 10. auf den 11. Juni ist der Erdtrabant zum Vollmond angewachsen. Der genaue Vollmondtermin - Mond, Erde und Sonne befinden sich auf einer Linie - ist erst morgens am 11. Juni. Der Mond ist immer noch im Skorpion und hat fast seine südlichste Position am Sternenhimmel erreicht. Die ist diesmal besonders tief, weil die Mondbahn gerade auch noch unterhalb der Planetenebene (Ekliptik) verläuft. Das führt dazu, dass der Mond in dieser Nacht nie weiter als eine Handbreit vom Horizont entfernt ist.
Diese Nähe zum Horizont kann bei geeigneter Perspektive auf den Vollmond dazu führen, dass er besonders groß aussieht. Aber lassen Sie sich nicht täuschen! In Wirklichkeit handelt es sich im Juni um einen Durchschnitts-Vollmond. Die Größe ist nur scheinbar und wird durch die Mondtäuschung hervorgerufen. Die schlägt im Sommer besonders häufig zu, weil der Sommervollmond die Wintersonne imitiert und tief am Horizont bleibt. Die Vollmondnächte im Sommer sind auch besonders kurz: Erst nach neun Uhr abends geht der Mond am 10. Juni auf, um halb fünf Uhr morgens geht er am 11. Juni wieder unter.
Kompakt erklärt
In den folgenden Nächten überquert der Mond die Milchstraße und zieht durch das Sternbild Schütze, dessen Sternengewirr im Mondlicht unsichtbar bleibt. Zur Monatsmitte wandert unser Begleiter durch die beiden unscheinbaren Sternbilder Steinbock und Wassermann. Dabei geht der Mond allabendlich später auf, sodass er ab dem 15. Juni erst nach Mitternacht zu sehen ist. Dafür bleibt er auch am Morgen noch am Himmel.
In der Nacht auf den 18. Juni finden Sie anderthalb Handbreit links vom abnehmenden Halbmond den Planeten Saturn. Wenn der Mond in der folgenden Nacht nur einen Fingerbreit über Saturn steht, ist der Planet vermutlich nur mit einem Fernglas zu finden. In den Morgenstunden des 20. Juni liegt Saturn schon anderthalb Handbreit hinter dem Mond, der inzwischen zur Sichel geschrumpft ist. Links unter der Mondsichel taucht in der Morgendämmerung ein besonders helles Licht auf, das er als nächstes passiert: die Venus.
Zum Sommeranfang gibt's ein schönes Stelldichein am Morgenhimmel: Nach drei Uhr taucht anderthalb Handbreit unter der Mondsichel die Venus im Osten auf - unübersehbar. Unser Nachbarplanet wird schon eine Viertelstunde nach ihrem Aufgang sichtbar, weil sie enorm hell ist - heller als alle natürlichen Objekte am Himmel außer Sonne und Mond. Besonders hübsch ist der Anblick morgens am 22. Juni, dann finden Sie die Venus genau drei Fingerbreit unter der schon recht dünnen Mondsichel. Am folgenden Morgen ist der Mond links der Venus zu sehen, mit anderthalb Handbreit Abstand.
Am Morgen des 24. Juni können Sie die Mondsichel vorerst letztmals am Morgenhimmel im Osten finden, allerdings nur kurz: Sie geht erst um halb vier Uhr auf, keine zwei Stunden vor Sonnenaufgang. Anschließend bleibt der Erdtrabant kurze Zeit im Licht der Sonne verborgen: Er zieht als Neumond am 25. Juni zwischen Erde und Sonne hindurch und bleibt unsichtbar.
Schon am 26. Juni können Sie den Mond wieder entdecken, jetzt am frühen Abend im Westen. Die Mondsichel ist hauchzart und wieder nur kurz zu sehen: Sonnenuntergang ist um 21.18 Uhr, der Mond geht keine anderthalb Stunden später unter. Es lohnt sich, etwa zwanzig Minuten nach Sonnenuntergang zur Mondsichel zu schauen: Gut drei Fingerbreit links vom Mond können Sie den Planeten Merkur finden, der gerade noch zu sehen ist. Auch am 27. Juni hilft Ihnen der Mond noch einmal. Jetzt befindet sich Merkur gut drei Fingerbreit rechts unter dem Mond. Sie brauchen freie Sicht zum möglichst klaren Horizont - und am besten noch ein Fernglas. Es ist das letzte Mal, dass Merkur in diesem Jahr abends zu sehen ist.
Leichter als mit Merkur tun Sie sich mit Mars, der ein Stück weiter links schon auf den Mond wartet. Am 28. Juni nähert sich die Mondsichel bis auf anderthalb Handbreit Abstand an Mars an, am 29. Juni ist sie bis auf anderthalb Fingerbreit an den Planeten herangerückt. Wenn der Himmel klar ist, sollte Mars noch neben der Mondsichel zu sehen sein. Bis elf Uhr abends steht er hoch genug. Eine Sternkarte zu Mond und Mars finden Sie ganz oben auf dieser Seite.
Den letzten Abend im Juni verbringt der Mond eine Handbreit links von Mars. Er steht zum zweiten Mal in diesem Monat zwischen den Frühlings-Sternbildern Löwe und Jungfrau, die sich aber schon zum Untergang anschicken, wenn der Himmel gegen Mitternacht endlich richtig dunkel wird.
Zeitangaben im "Sternenhimmel"
Auf- und Untergangszeiten für München
Alle Zeitangaben sind für den Standort München berechnet. Insbesondere bei Auf- und Untergangszeiten müssen Sie für andere Orte in Deutschland einige Minuten hinzuzählen oder abziehen.
Faustregel: Pro Längengrad ostwärts ziehen Sie vier Minuten ab, westwärts zählen Sie pro Grad vier Minuten dazu.
Die Abweichung pro Breitengrad ist dagegen abhängig von Jahreszeiten und Himmelsrichtung des beobachteten Objekts. Im extremsten Fall - etwa dem Sonnenaufgang im Winter - weichen die Zeiten im äußersten Norden Deutschlands um etwa eine halbe Stunde ab.