Sterne & Sternbilder im Oktober In vollem Galopp übers Firmament
Eitelkeit, Mord und eiserne Ketten: Heftig geht es zu unter den Sternbildern des Herbstes. Kein Wunder, hat doch das Schlangenhaupt Medusa die Finger im Spiel. Vom geflügelten Ross bis zur königlichen Familie - wir zeigen Ihnen die Oktober-Sternbilder!
Sternzeichen oder Sternbild?
Die astrologischen Sternzeichen beruhen noch auf der antiken Einteilung des Tierkreises in zwölf gleich lange Strecken und werden für Horoskope genutzt. Das Sternbild meint dagegen die tatsächlich aus den dazugehörigen Sternen am Himmel gebildete Figur - die astronomische Bezeichnung für eine bestimmte Sternengruppe.
Auf den ersten Blick ändert sich im Oktober nach Sonnenuntergang nicht viel am Sternenhimmel, denn die Sonne geht so viel früher unter als im September, dass das die Bewegung der Sterne nach Westen fast ausgleicht. Doch die Nächte werden länger: Neun bis zehn Stunden rabenschwarze Nacht gibt es jetzt! Und in dieser Zeit tut sich einiges am Himmel. Bis zur Morgendämmerung tauchen viele Sternbilder auf, die im Sommer noch nicht zu sehen waren. Die typischen Sternbilder im Oktober, ihre Sternkarten und Mythen und was in den Sternbildern zu finden ist, beschreibt die Bildergalerie oben im Detail.
Die Nächte werden auch klarer: Die trockenere Herbstluft macht sich in Sternenglanz bemerkbar. Selbst schwächere Objekte sind jetzt gut zu sehen. Zeit zum Sternegucken!
Der hellste Stern am Himmel im Oktober
Der hellste Stern, den Sie heute am Firmament sehen können, ist die Wega in der Leier - abends im Südwesten. Wenn sie in den Stunden nach Mitternacht untergegangen ist, taucht tief im Südosten der hellste Stern des ganzen Firmaments auf: Sirius im Großen Hund. Kein Stern am ganzen Nachthimmel ist so hell wie er. Doch auch er muss sich einem noch helleren Licht geschlagen geben, das gerade nachts am Himmel steht: Planet Jupiter ist noch heller als jeder Stern.
Alle Jahreszeiten in einer Nacht
Fotografiert?
Wenn die Abenddämmerung um acht Uhr endet und der Himmel nachtschwarz wird, versinken im Westen die letzten Frühlings-Sternbilder. Hoch im Süden prangt jetzt noch das helle Sommerdreieck. Im Osten steht bereits das Herbstviereck mit dem Sternbild Pegasus. Und schon gegen zehn, elf Uhr tauchen die ersten Winter-Sternbilder auf. Im Lauf der Nacht zieht das ganze Wintersechseck hoch an den Himmel, während frühmorgens der Frühling im Osten erscheint.
Fast alle Sternbilder im Tierkreis zu sehen
Sterngucker
Die lange Oktobernacht gibt Ihnen Gelegenheit, fast alle Sternbilder des Tierkreises kennenzulernen, die auch den astrologischen Sternzeichen zur Vorlage dienen: Anfang Oktober versinkt am frühen Abend, wenn der Himmel dunkel wird, der sommerliche Schütze im Westen. Steinbock und Wassermann stehen dann genau im Süden, während die Fische im Südosten heranziehen, gefolgt vom unscheinbaren Widder. Gegen zehn, elf Uhr taucht das Sternbild Stier im Osten auf und wandert dann in den Süden hoch. Die Zwillinge sind ab Mitternacht gut zu sehen, während der kleine Krebs erst später erscheint. In den Morgenstunden kommt noch der frühlingshafte Löwe im Osten herbei und kurz bevor der Morgen graut, hebt sich die Jungfrau ein Stück über den Horizont. Nur die Sternbilder Waage und Skorpion bleiben im Oktober unseren Blicken verborgen.
In den Tierkreis-Sternbildern erstrahlen meist auch ein paar besondere Lichter, die gar keine Sterne sind: Wir verraten Ihnen, welche Planeten dort gerade zu sehen sind.
Zeitangaben im "Sternenhimmel"
Auf- und Untergangszeiten für München
Alle Zeitangaben sind für den Standort München berechnet. Insbesondere bei Auf- und Untergangszeiten müssen Sie für andere Orte in Deutschland einige Minuten hinzuzählen oder abziehen.
Faustregel: Pro Längengrad ostwärts ziehen Sie vier Minuten ab, westwärts zählen Sie pro Grad vier Minuten dazu.
Die Abweichung pro Breitengrad ist dagegen abhängig von Jahreszeiten und Himmelsrichtung des beobachteten Objekts. Im extremsten Fall - etwa dem Sonnenaufgang im Winter - weichen die Zeiten im äußersten Norden Deutschlands um etwa eine halbe Stunde ab.
Professor Lesch erklärt's