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Suchen & Finden Starhopping und weitere Tipps für die Sternsuche

Fangt am besten mit einem Sternbild an, das ihr schon kennt, wenn ihr den Sternenhimmel erkunden wollt. Von dort könnt ihr euch zu anderen Sternen weiterhangeln. Hilfreich ist auch, wenn ihr den Polarstern kennt - der gibt euch immer Orientierung.

Stand: 17.10.2022 11:45 Uhr | Archiv

Starhopping: So findet man sich am Himmel zurecht

Wenn ihr euch am Sternenhimmel noch nicht auskennen, werdet ihr schnell feststellen, dass ein bisschen Zeit und Übung notwendig sind, um Sternbilder oder einzelne Objekte am Firmament zu finden. Vorab: Nehmt euch nicht zuviel vor! Manchmal ist es ergiebiger, an einem Abend nur ein einziges neues Sternbild zu entdecken, kennenzulernen und zu erkunden.

Großer Wagen

Fangt mit einem schon bekannten Sternbild an - etwa dem Großen Wagen. Seht ihn euch genau an: Seine sieben hellsten Sterne sind alle unterschiedlich hell. Entdeckt das Reiterlein, den scheinbaren Doppelstern der Deichsel. Und versucht, den sehr viel mächtigeren Großen Bären zu erkennen, von dem der Große Wagen nur einen Teil darstellt. Lernt seinen Lauf übers Jahr kennen: Wann steht er im Zenit, wann tief am Nordhorizont? Er wird euch in Zukunft immer am Abendhimmel "begrüßen" und einen ersten Anhaltspunkt liefern. Von ihm aus könnt ihr das Firmament erkunden.

How to Sternenhimmel Tipps zum Sternegucken

Wenn ihr die Hinterachse des Wagens um das Fünffache verlängert, trefft ihr auf den lichtschwächeren Polarstern im Kleinen Wagen. Er gibt euch einen festen Orientierungspunkt: Er bildet den Himmelsnordpol und steht daher immer genau im Norden. Mit seiner Hilfe findet ihr immer die Himmelsrichtungen am Firmament.

Starhopping - von Stern zu Stern

Starhopping zum Polarstern

Geht bei der Suche nach neuen Sternbildern oder Objekten von euren bekannten Sternbildern aus. Oder von sehr hellen Sternen, die ihr leichter findet. Sucht euch auf der Sternkarte von dort einen Weg zum gesuchten Objekt, von Stern zu Stern. Diese Methode wird "Starhopping" genannt. Etwa wenn ihr im Frühjahr die Deichsel des Großen Wagens in Richtung Horizont verlängert, dann stoßt ihr auf einen auffallend hellen Stern: Das ist Arktur, der hellste Stern im Bärenhüter. Jetzt könnt ihr mit Hilfe der Sternkarte das ganze Sternbild suchen.

Finden & Wiederfinden

Wenn ihr einmal ein Sternbild kennengelernt habt, dann prägt es euch ein. Und versucht, es in der nächsten Zeit so oft wie möglich wiederzufinden. Bald werdet ihr es auf den ersten Blick erkennen - und ab da gibt es euch neue Orientierung am Himmel. Viele Sternbilder sind nur zu bestimmten Jahreszeiten zu sehen und ihr werdet sie vielleicht über ein halbes Jahr lang am Himmel vermissen. Doch es ist ein schöner Moment, wenn ihr sie im Jahr darauf wiederentdeckt.

Am höchsten Punkt

Beobachtet Objekte möglichst dann, wenn sie ihren höchsten Punkt am Himmel überschreiten und im Süden stehen. Oder nehmt euch umgekehrt anfangs vor allem die Objekte vor, die gerade hoch im Süden stehen. Zudem kann es dem ungeübten Beobachter etwas verwirren, Sternbilder über dem Nordhorizont zu betrachten, da sie dort "verkehrt herum" stehen.

Die ersten Sterne der Nacht

Noch ein Tipp: Wollt ihr zunächst einfache Sternbilder kennenlernen, dann fangt vielleicht noch während der letzten Abenddämmerung an. Dann sind bereits die hellsten Sterne zu sehen, die die klassischen Sternbilder ausmachen. Aber lasst euch nicht irritieren: Die ersten Lichter, die ihr in der Dämmerung sehen werdet, sind meist keine Sterne, sondern Planeten - und die wechseln ihre Positionen. Wenn in sternklarer Nacht später auch die schwächsten Sterne sichtbar werden, sind einzelne Sternbilder für das ungeübte Auge schwerer zu erkennen.

Der geübte Blick - knapp dran vorbei

Wenn ihr einzelne Sterne betrachtet, werdet ihr bald merken, dass es sinnvoll sein kann, ein bisschen an ihnen vorbei zu schauen: Durch dieses indirekte Sehen fällt mehr Licht auf die Stellen der Netzhaut eures Auges, die lichtempfindlicher sind. Lichtschwache Details könnt ihr so besser erkennen, als wenn ihr sie direkt anseht. Was auch immer ihr entdeckt und beobachtet: Guckt lieber ein bisschen länger hin. Erst nach fünf bis zehn Minuten werdet ihr wirklich Details wahrnehmen.

Saturn im Teleskop

Und seid nicht enttäuscht: Mars und Jupiter oder der Krebsnebel werden selbst durch ein Teleskop nie so aussehen wie von Hubble oder dem James Webb-Teleskop fotografiert.

Der Mond als Wegweiser zu den Sternen

Mondreise übers Firmament

Auch der Mond kann euch übers Firmament führen, denn auf seiner Mondreise steht er jede Nacht an einer anderen Stelle der Ekliptik. Je schmaler seine Sichel und je heller die Sterne und Planeten, denen er begegnet, umso schöner ist die Begegnung. Und nur dann hilft der Mond euch auch bei der Suche nach einzelnen Objekten. Der Vollmond hingegen überstrahlt nicht nur Sterne in seiner unmittelbaren Umgebung, er erleuchtet den Himmel insgesamt so stark, dass die Sternbeobachtung schwierig wird.


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