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Die Mondphasen und der Mondtag Von der Sichel zum Vollmond

Jeden Monat durchläuft der Mond seine Phasen vom Neumond über eine zunehmende Sichel, den Halbmond bis hin zum Vollmond und zurück. Dafür braucht er nur einen knappen Monat. Diese synodische Umlaufzeit ergibt sich aus seiner Position zur Sonne.

Stand: 17.10.2022 | Archiv

Neumond, Sichel, Halbmond oder Vollmond? Wie viel wir vom Mond sehen, hängt von unserem Winkel zu ihm und zur Sonne ab. | Bild: Marco Sproviero

Der Phasenwechsel des Mondes vom Vollmond zu Neumond und zurück entsteht, weil die Mondkugel immer nur zur Hälfte von der Sonne angestrahlt wird. Wir sehen oft nur einen Ausschnitt dieser beleuchteten Halbkugel, abhängig von unserem Winkel zu Sonne und Mond:

Mondphasen im rechten Licht

Steht der Mond genau zwischen Erde und Sonne, dreht er uns die unbeleuchtete Seite zu und wir können ihn nicht sehen - es ist Neumond. Steht er im rechten Winkel zur Sonne, sehen wir den Halbmond. Und der Vollmond steht der Sonne genau gegenüber.

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Der Vollmond befindet sich daher auf der Nachtseite der Erdkugel, während der abnehmende Mond gegen Morgen am Himmel steht. Neumond ist immer tagsüber und die zunehmende Sichel findet ihr am frühen Abend. Übrigens: Ist euch schon einmal aufgefallen, dass bei sehr dünner Mondsichel plötzlich auch die restliche, eigentlich unbeschienene Mondscheibe schwach leuchtet? Der Mond scheint im "aschgrauen Licht". Und das stammt von der Erde: Sie reflektiert so viel Sonnenlicht, dass es den Mond beleuchtet - so wie umgekehrt das Mondlicht unsere Nächte etwas erhellt.

Goldener Henkel

Während der Mond zunimmt, gibt es jedesmal einen Moment mit einem bezaubernden Detail: Kurz nach Halbmond trifft die Licht-Schatten-Grenze auf das 6.000 Meter hohe Jura-Gebirge auf dem Mond. Dort geht in diesem Moment die Sonne auf, während die tieferliegende Regenbogenschlucht noch im Schatten liegt. Der Effekt: Ein kleiner, heller Bogen hängt an der Mondscheibe wie ein Henkel an einer Tasse. Daher der Name des Phänomens: Goldener Henkel.

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Bis zur gleichen Mondphase, von Vollmond zu Vollmond, braucht der Mond 29,53 Tage. Nach 29 Tagen, 12 Stunden und 44 Minuten kehrt er der Sonne wieder genau die gleiche Seite zu. Das ist die Lunation, seine synodische Umlaufzeit im Bezug auf die Sonne. So lange dauert auch ein Tag auf dem Mond - von einem bestimmten Punkt auf dem Mond aus betrachtet: Von Sonnenaufgang zu Sonnenaufgang an diesem Punkt - einem Mondtag - vergehen 29,5 Erdentage.

Die synodische Umlaufzeit des Mondes um die Erde ist etwas länger als die siderische Umlaufzeit. Denn während der Mond seine Runde um die Erde dreht, bewegt sich die Erde auf ihrer Runde um die Sonne auch ein Stück weiter und steht nach den 27,32 Tagen des siderischen Umlaufs in einem etwas anderen Winkel zur Sonne. Das muss der Mond noch nachholen - und dafür braucht er etwas Zusatz-Zeit.

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Es gibt noch eine weitere Umlaufzeit des Mondes, denn seine Bahn um die Erde ist elliptisch. Im Schnitt ist er 384.403 Kilometer von der Erde entfernt. Er kann sich aber bis auf 356.410 Kilometer annähern oder auf 406.740 Kilometer entfernen - ein Unterschied von rund 50.000 Kilometern. Diese Extrempunkte seiner elliptischen Bahn, die so genannten Apsiden, nennt man Perigäum (Erdnähe) und Apogäum (Erdferne). Bis der Mond vom Perigäum über sein Apogäum wieder im Perigäum ankommt, vergehen 27,55 Tage - seine anomalistische Umlaufzeit (27 Tage, 13 Stunden, 19 Minuten). Übrigens entfernt sich der Mond ganz allmählich von der Erde - um durchschnittlich 3,8 Zentimeter pro Jahr. Bis durch die langsam wachsende Distanz allerdings die Dynamik des Doppelsystems Erde-Mond gestört wird, werden einige Hundert Millionen Jahre vergehen.

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