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Planeten-Highlights im Mai Jupiter und Mars abends, Venus und Saturn morgens

Der Riese Jupiter und unser Nachbar Mars leuchten im Mai am Abendhimmel. Doch das Highlight erstrahlt morgens: Die Venus ist in der Morgendämmerung zu sehen. Mitte Mai taucht in ihrer Nähe noch ein vierter heller Planet auf.

Von: Heike Westram

Stand: 29.04.2025 |Bildnachweis

Zwei Planetenpaare im Mai: Jupiter und Mars abends, Venus und Saturn morgens

Das erste Licht, das im Mai am Abendhimmel zu sehen ist, kommt von Jupiter. Der steht unübersehbar hell und groß im Westen. Über ihm taucht der rote Mars auf, unser Nachbarplanet. Morgens strahlt die Venus in der Morgendämmerung. Sie wird in der zweiten Mai-Hälfte von Saturn begleitet, dem großen Ringplaneten.

Jupiter und Mars Anfang Mai

Jupiters Tage als Herrscher über den Abendhimmel gehen bald zu Ende, nachdem er monatelang den Sternenhimmel dominiert hat. Anfang Mai können Sie den größten Planeten im Sonnensystem noch fast drei Stunden lang im Westen bestaunen: Um Viertel vor neun Uhr schält er sich aus der Abenddämmerung und verschwindet erst nach halb zwölf Uhr nachts am Horizont. Ende Mai geht Jupiter dagegen schon anderthalb Stunden eher unter, ist aber wegen der längeren Tage erst ab halb zehn Uhr zu sehen - nur noch eine Dreiviertelstunde lang.

Dank seiner enormen Helligkeit ist Jupiter selbst am frühen Abend leicht auszumachen: Seine scheinbare Helligkeit beträgt -2,0 mag und ist viel größer als bei jedem Stern. Mit einem scheinbaren Durchmesser von 33 Bogensekunden ist Jupiter zudem auffallend groß. Mars links über ihm ist weitaus kleiner und dunkler, fällt aber dennoch am Himmel auf: Nur wenige Sterne sind heller als Mars mit 1,1 mag.

Mars und Jupiter Ende Mai

Mars steht viel höher am Sternenhimmel als Jupiter, daher ist er lange noch zu sehen, wenn Jupiter sich längst verabschiedet hat. Anfang Mai ist Mars bis zwei Uhr nachts hoch genug über den Dunstschichten am Horizont, am Monatsende immerhin noch bis halb ein Uhr. Aber Mars taucht immer erst etwa eine halbe Stunde nach Jupiter am Abendhimmel auf, denn für sein schwächeres Licht muss der Himmel dunkler sein.

Der Mond gesellt sich zweimal in diesem Monat zu dem Planetenduo: Anfang und Ende Mai zieht die junge Mondsichel an Jupiter und Mars vorüber. Das ist ein schöner Anblick, der sich relativ leicht fotografieren lässt.

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Was die Venus so hell macht

Auch am Morgenhimmel prangen im Mai helle Planeten. Zunächst nur einer: die Venus. Anfang Mai taucht sie etwa um Viertel vor fünf Uhr morgens tief am Horizont im Osten auf und ist eine knappe Stunde lang in der zunehmenden Morgendämmerung zu sehen, bis es ihr eine Viertelstunde vor dem Sonnenaufgang zu hell wird. Sie brauchen eine freie Sicht zum Horizont, denn die Venus steht sehr tief und gewinnt auch im Verlauf des Monats nur wenig an Höhe.

Doch unser innerer Nachbarplanet ist so hell, dass Sie die Venus kaum übersehen können: Mit einer scheinbaren Helligkeit von -4,4 mag ist sie heller als alle Sterne und Planeten. Sonne und Mond sind die einzigen natürlichen Himmelsobjekte, die heller sind als die Venus. Noch viele Monate lang wird uns die Venus am Morgenhimmel begleiten. Den ganzen Sommer wird sie morgens in etwa gleicher Höhe im Osten stehen.

Venus und Saturn im Mai

Ab Mitte Mai wird bei der Venus noch ein zweiter Planet sichtbar: Saturn taucht rechts von ihr auf, etwa auf gleicher Höhe über dem Horizont im Osten. Allerdings müssen Sie für Saturn schon genauer hinschauen und brauchen auch einen klaren Horizont, denn mit einer scheinbaren Helligkeit von nur 1,1 mag ist Saturn um mehr als fünf Größenklassen dunkler als die Venus. Dennoch gibt es rings um ihn keinen Stern, der heller wäre als Saturn. Der riesige Gasplanet ist scheinbar nahe bei der Venus: Mitte Mai hat er nur eine Handbreit Abstand zu ihr. Doch in Wirklichkeit ist Saturn 1,5 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt, die Venus dagegen "nur" 85 Millionen Kilometer. Saturns Planetenscheibchen ist im scheinbaren Durchmesser gut halb so groß wie das der Venus.

Während die Venus nur wenige Minuten nach ihrem Aufgang zu sehen ist, muss Saturn erst über den Horizontdunst klettern, um sichtbar zu werden. Zugleich darf der Himmel noch nicht zu hell für ihn sein: Mitte Mai ist Saturn etwa um 4.40 Uhr einige Minuten lang zu sehen. Ende Mai können Sie ihn ab 3.50 Uhr erspähen, zeitgleich mit der Venus. Eine halbe Stunde später erlischt Saturn in der zunehmenden Morgendämmerung.

Pi mal Daumen: Maßnehmen am Firmament

Besonders hübsch ist der Anblick im Osten, wenn die abnehmende Mondsichel von rechts nach links an den beiden Planeten vorüberzieht: Am 22. Mai nähert sich der Mond auf vier Fingerbreit Abstand von rechts an Saturn an und steht am folgenden Morgen links des Planeten, in fast gleicher Entfernung. Damit befindet er sich fast mittig zwischen Saturn und Venus. Morgens am 24. Mai ist die Mondsichel dicht über der Venus, nur zwei Fingerbreit entfernt. Anschließend zieht sie schnell weiter.

Im Sonnenlicht verborgen

Drei Planeten sind im Mai gar nicht am Firmament zu finden: Merkur, Uranus und Neptun. Neptun steht zwar dicht bei Saturn, ist aber so lichtschwach, dass er nicht am dämmrigen Himmel sichtbar wird. Auch Uranus taucht eigentlich wieder am Morgenhimmel auf, steht aber noch viel zu nahe bei der Sonne. Und der innerste Planet Merkur zieht im Mai hinter der Sonne vorbei.

Zeitangaben im "Sternenhimmel"

Auf- und Untergangszeiten für München

Alle Zeitangaben sind für den Standort München berechnet. Insbesondere bei Auf- und Untergangszeiten müssen Sie für andere Orte in Deutschland einige Minuten hinzuzählen oder abziehen.
Faustregel: Pro Längengrad ostwärts ziehen Sie vier Minuten ab, westwärts zählen Sie pro Grad vier Minuten dazu.
Die Abweichung pro Breitengrad ist dagegen abhängig von Jahreszeiten und Himmelsrichtung des beobachteten Objekts. Im extremsten Fall - etwa dem Sonnenaufgang im Winter - weichen die Zeiten im äußersten Norden Deutschlands um etwa eine halbe Stunde ab.

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